ArcelorMittal in Deutschland: „Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen“

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Berlin, 15. März 2016 - 2016 ist ein entscheidendes Jahr für die Zukunft der Stahlindustrie in Deutschland und Europa. ArcelorMittal, weltweit der größte Stahlhersteller, ist mit vier Produktionsstandorten auch in Deutschland gut aufgestellt und zählt mit acht Millionen Tonnen Rohstahl zu den stärksten Produzenten des Landes. ArcelorMittal möchte die Werke in Deutschland weiterentwickeln und in die Standorte investieren. Als größte Einzelinvestition wird ArcelorMittal dieses Jahr eine Neuzustellung (Instandsetzung) des Hochofens 5A in Eisenhüttenstadt mit einem Volumen von 40 Millionen Euro umsetzen. „Damit sichern wir die Zukunft unseres Werkes im Land Brandenburg“, erklärt Frank Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung von ArcelorMittal Germany. „Auch in den anderen Werken sind eine Reihe von Investitionen geplant. Allerdings werden wir aufgrund der angespannten Lage im Markt und der anhaltend unsicheren Rahmenbedingungen mit Augenmaß entscheiden, wann und wie weitere Vorhaben umgesetzt werden können.“

Denn trotz hoher Auslastung der Werke und solider Marktnachfrage drücken unfaire Importe aus Drittländern wie China auf die Preise und führen zu Margen, die auf Dauer wirtschaftlich nicht tragfähig sind. Die Einfuhren aus China in die EU haben sich mit sieben Millionen Tonnen 2015 innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Aktuelle EU-Diskussionen um den Marktwirtschaftsstatus für China bergen zudem die Gefahr, dass Handelsschutzinstrumente für den europäischen Markt in Zukunft keine Wirkung mehr haben. „Dabei ist genau das Gegenteil nötig: Wir brauchen die zeitnahe und konsequente Anwendung der vorhandenen Handelsschutzmaßnahmen, um unseren Markt vor unfairen Handelspraktiken zu schützen“, fordert Schulz.

Darüber hinaus bereitet der neue Vorschlag der EU-Kommission zum Emissionsrechtehandel große Sorge. Der aktuelle Reformvorschlag wird nicht dazu führen, dass CO2-Emissionen in Europa verringert werden, aber er provoziert die Gefahr, dass die Basis der Industrie geschwächt wird. „Wir brauchen dringend eine Reform des Emissionshandels, um durch faire Wettbewerbsbedingungen auch in Zukunft die Stahlproduktion in Deutschland und Europa zu ermöglichen und die Gefahr der Abwanderung der Industrie in andere Regionen mit geringeren Umweltauflagen zu vermeiden“, so Schulz. Die Befriedigung der Stahlnachfrage durch Importe aus Ländern wie China, wo Stahl mit mehr als 40 Prozent höheren CO2-Emissionen produziert wird, kann nicht die Lösung sein. Eine derartige Fehlentwicklung gilt es zu verhindern, um die Industrie als Rückgrat der Wirtschaft und wichtiger Teil der Wertschöpfungskette in Europa zu erhalten.

Pressekontakt: Arne Langner, +49 221 5729 219, arne.langner@arcelormittal.com

Über ArcelorMittal

Deutschland

Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller Deutschlands. Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren. Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und Duisburg. Außerdem unterhält ArcelorMittal ein stark ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland und verfügt über sieben Schneid-Servicezentren sowie 16 Distributionszentren. ArcelorMittal beschäftigt in Deutschland mehr als 9.000 Angestellte.

http://deutschland.arcelormittal.com

Weltweit

ArcelorMittal ist das weltgrößte Stahl- und Bergbauunternehmen; es ist in über 60 Ländern präsent und industriell in mehr als 20 Ländern aufgestellt. Unserer eigenen Philosophie folgend, sicheren und nachhaltigen Stahl zu produzieren, sind wir der führende Lieferant von Qualitätsstahl auf den bedeutenden globalen Stahlmärkten, wie Automobilindustrie, Baubranche, Haushaltsgeräte-Markt und Verpackungsindustrie, mit Forschung und Entwicklung von Weltklasseformat und herausragenden Vertriebsnetzen. Dank unserer zentralen Werte wie Nachhaltigkeit, Qualität und Leadership gehen wir verantwortungsvoll mit Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter, Auftragnehmer und Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, um.

Für uns ist Stahl der Grundstoff des Lebens, da er sich im Mittelpunkt unserer modernen Welt befindet – gleich, ob es sich um Eisenbahnen, Autos oder Waschmaschinen handelt. Wir forschen und produzieren tatkräftig in den Bereichen Stahltechnologien und -lösungen, die viele der von uns in unserem täglichen Leben eingesetzten Produkte und Komponenten energieeffizienter machen.

Wir sind einer der fünf weltweit größten Produzenten von Eisenerz und metallurgischer Kohle, und unsere Bergbautätigkeiten stellen einen wichtigen Bestandteil unserer Wachstumsstrategie dar. Mit unserem geografisch breiten  Portfolio an Eisenerz- und Kohlevorkommen sind wir strategisch so  aufgestellt, dass wir unser Stahlwerksnetz  und den externen globalen Markt bedienen können. Während unsere Stahlwerke gleichzeitig wichtige Abnehmer sind, nehmen unsere auf den externen Markt ausgerichteten Lieferungen mit unserem Wachstum zu. Der Umsatz von ArcelorMittal betrug im Jahr 2015 insgesamt 63,6 Mrd. Dollar, die Rohstahl-Produktion lag bei 92,5 Mio. Tonnen, wobei die Eisenerzproduktion 62,8 Mio. Tonnen erreichte. ArcelorMittal ist an den Börsen in New York (MT), Amsterdam (MT), Paris (MT), Luxemburg (MT) und an den spanischen Börsen Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia (MTS) notiert.

http://corporate.arcelormittal.com

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Wir brauchen dringend eine Reform des Emissionshandels, um durch faire Wettbewerbsbedingungen auch in Zukunft die Stahlproduktion in Deutschland und Europa zu ermöglichen und die Gefahr der Abwanderung der Industrie in andere Regionen mit geringeren Umweltauflagen zu vermeiden.
Frank Schulz, CEO ArcelorMittal Germany