Europäisches Fischereischiff beim Abschneiden von Haiflossen in Afrika erwischt

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1 oktober 2018

Eine gemeinsame Aktion der lokalen Behörden und Sea Shepherd lassen Shark-Finning-Operation eines europäischen Fischereischiffes vor der Küste Zentralafrikas auffliegen.

Am 22. September enterten die lokalen Behörden des zentralafrikanischen Inselstaates São Tomé und Príncipe im Rahmen von OPERATION ALBACORE III mit Sea Shepherd und gabunischen Strafverfolgungsbehörden das unter senegalesischer Flagge, aber mit Verbindungen zu Spanien, fahrende Langleinenschiff VEMA.

Die Fischerei-Lizenz des Langleinenschiffes war für „Thunfisch und ähnliche Arten“ ausgestellt, allerdings befanden sich in den Fischräumen bei Inspektionen durch die Behörden von São Tomé hauptsächlich Haie. Davon waren die meisten Blauhaie, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „potenziell gefährdet“ eingestuft werden.

Die mit Köderhaken versehenen Nebenleinen aus Kunststoff waren mit Stahlfäden verstärkt, was den Verdacht unterstrich, dass die Zielart der VEMA hauptsächlich Hai und nicht Thunfisch war. Nebenleinen mit eingeflochtenen Stahlfäden werden verwendet, damit Haie die Leine nicht durchbeißen und so entfliehen können.

An Bord wurden auch bereits ausgenommene und verarbeitete Fische gefunden, was ohne vorherige Genehmigung eine Verletzung der Fischereiverordnungen von São Tomé darstellt. Eine solche Genehmigung konnte die VEMA nicht vorweisen.

Etwa zwei Tonnen Haie – einschließlich der von den entsprechenden Torsi abgetrennten Flossen – wurden von Inspektoren entdeckt, ein Bruchteil dessen, was freigelegt worden wäre, wenn die VEMA nicht kürzlich aus Walvis Bay (Namibia), einem Hafen, der häufig zum Entladen von Haiflossen verwendet wird, in die Gewässer von São Tomé zurückgekehrt wäre.

Mit der Festsetzung der VEMA ist dies das vierte Mal, dass in den letzten zwei Jahren Haiflossen-Jäger aufgeflogen sind.

Im August 2016 verhafteten Beamte von São Tomé, die erneut an Bord der BOB BARKER tätig waren, ein spanisches Langleinenschiff, die ALEMAR PRIMERO. An Bord befanden sich 87 Tonnen Haie und Haiflossen. Die Generaldirektion für Maritime Angelegenheiten und Fischerei (GD Mare) der EU beschloss trotz Beschwerden des Fischereiministeriums von São Tomé, keine Anklage wegen Verstoßes gegen das Finning-Verbot der EU zu erheben.

Im Oktober 2017 haben die Fischereibehörden von São Tomé dem spanischen Besitzer eines anderen Schiffes eine Mitteilung über Verstöße gegen die Fischereigesetze zugestellt. Außerdem haben sie die Europäische Kommission um eine Untersuchung wegen Verletzung der Verordnung gegen das Abtrennen von Haiflossen auf einem weiteren Langleinenschiff, der BAZ, gebeten.

Am 12. September wurde die taiwanesische SHANG FU eine Woche vor Ankunft der BOB BARKER in den Gewässern von São Tomé und Príncipe von der Küstenwache São Tomés mit Unterstützung der portugiesischen Marine festgesetzt.

Haiarten sind besonders anfällig für Überfischung, da sie langsam wachsen, spät geschlechtsreif sind und eine geringe Anzahl von Nachkommen hervorbringen.

Die Fischereiverordnung von São Tomé, die die Verarbeitung von Haien auf See verbietet, und das Finning-Verbot der EU sind bestehende Schutzmaßnahmen, die sicherstellen, dass Haikörper nicht auf See entsorgt werden, um Platz für ihre wertvolleren Flossen zu schaffen, sodass weitaus mehr Haie getötet werden können. Haie werden in immer größerer Zahl getötet, um den Bedarf an Flossen für die Herstellung von Haiflossensuppe zu decken.

Sea Shepherd arbeitet mit Behörden in afrikanischen Küstenstaaten bei einzigartigen gemeinsamen Patrouillen zusammen, die es ermöglichen, Haiflossenoperationen durch unverzichtbare Enterungen und Inspektionen auf See aufzudecken.

„Angesichts der Empfänglichkeit der Haiarten für Überfischung und der Tatsache, dass 15 % der Haiarten im Atlantik inzwischen gefährdet sind, ist es alarmierend, dass Industriefischereischiffe – viele davon aus Europa – weiterhin Haie unter dem Deckmantel von Thunfisch-Lizenzen massakrieren“, sagte Sea Shepherds Kampagnenleiter Peter Hammarstedt. „Diese Fischerei-Lizenzen sind wie trojanische Pferde und führen afrikanische Küstenstaaten absichtlich in die Irre, während Haie rücksichtslos abgeschlachtet werden. Sea Shepherd lobt die Behörden von São Tomé für die Zusammenarbeit mit Gabun und Sea Shepherd, um die Wilderer afrikanischer Meeresbewohner vor Gericht zu bringen.“

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Hi-res fotos, "Tara Lambourne/Sea Shepherd"https://minerva.seashepherdglobal.org/share.cgi?ssid=0iGTxUq

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Operation Albacore: https://www.seashepherdglobal.org/our-campaigns/operation-albacore/ 

Weitere Informationen und Interviewanfragen:

Manuel Abraas
Sea Shepherd Deutschland e. V.
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Sea Shepherd ist eine internationale, gemeinnützige Meeresschutzbewegung und wendet innovative Taktiken in Form von Direkten Aktionen an, um die Meere und deren Bewohner zu verteidigen, zu schützen und zu erhalten. 1977 von Captain Paul Watson gegründet, ist Sea Shepherd heute eine weltweite Bewegung mit unabhängigen nationalen und regionalen Gruppen in über 20 Ländern. Mit Ausnahme der Sea Shepherd Conservation Society in den USA (SSCS), haben sie eine gemeinsame Mission, die von Sea Shepherd Global in Amsterdam geleitet wird. Dort wird die Kommunikation, Logistik und eine Flotte von fünf Schiffen für Kampagnen rund um den Globus koordiniert. Sea Shepherd untersucht und dokumentiert die Verletzungen internationaler und nationaler Naturschutzgesetze und erzwingt Naturschutzmaßnahmen dort, wo entsprechende Gesetze bestehen.

Weitere Informationen auf www.seashepherdglobal.org und www.sea-shepherd.de 

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