Nigeria geht gegen „nachhaltige“ Shrimp-Fischerei vor

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15. Januar 2018

Die nigerianische Regierung betrachtet illegale Fischerei als ernstes Problem und beordert ein als „nachhaltig“ zertifiziertes Shrimp-Schleppnetzschiff zurück, welches 2017 in liberianischen Gewässern festgesetzt wurde. Das Schiff wurde drei Monate in Gewahrsam genommen, bis der Besitzer den Kapitän und den ersten Maschinisten entließ.

Am 13. März 2017 setzte die liberianische Küstenwache mit Hilfe von Sea Shepherd das in Nigeria registrierte Fischereischiff STAR SHRIMPER XXV fest, da es gegen verschiedene Vorschriften verstoßen hatte. Es fischte aktiv ohne liberianische Lizenz und wurde in einer küstennahen Sperrzone (IEZ) aufgegriffen, welche für ansässige Kleinfischer vorgesehen ist. Außerdem wurde ohne Vorrichtung zum Ausschließen von Schildkröten (TED) gefischt, welche für „nachhaltige“ Shrimp-Schleppnetzschiffe vorgeschrieben ist.

Die STAR SHRIMPER XXV ist Teil einer Flotte „nachhaltig zertifizierter“ Schiffe, welche Atlantic Shrimpers Ltd. gehört. Diese haben laut US-Außenministerium die Erlaubnis, Shrimps in die USA zu exportieren. Die Zertifizierung verlangt von den Schiffen, TEDs zu nutzen, um den Beifang von Schildkröten zu reduzieren. Der Zertifizierungsprozess, bekannt als „Section 609“, verlangt die Erweiterung für TEDs für Schiffe aus Ländern, die in die USA exportieren. TEDs sind Gitter, welche an die Öffnungen von Schleppnetzen angebracht werden, um Schildkröten und andere Meerestiere aus den Netzen fernzuhalten. Bedenkt man, dass die USA zu den größten Importeuren von Shrimps gehören, zeigt sich, dass Section 609 ein wichtiges Werkzeug zum Schutz der Meeresschildkröten und anderer Meereslebewesen weltweit ist.

Nach der Festsetzung der STAR SHRIMPER XXV arbeitete Sea Shepherd Global zusammen mit Sea Shepherd Legal an einer formellen Forderung an das US-Außenministerium, um die „nachhaltige“ Shrimpfischerei in Nigeria zu untersuchen.

Am 20. Dezember informierte das Außenministerium Sea Shepherd Legal, dass die STAR SHRIMPER XXV, nachdem sie eine Geldstrafe erhielt und die liberianischen Behörden sie nach zwei Monaten Arrest entließen, nach Nigeria, wo sie registriert ist, zurückbeordert wurde.

Laut US-Außenministerium ging Nigeria sofort gegen die STAR SHRIMPER XXV vor, beschlagnahmte sie noch bei ihrer Ankunft und hielt sie anschließend drei Monate fest, während der Schiffsbesitzer Atlantic Shrimpers Ltd. die Crew 90 Tage suspendierte und den Kapitän sowie den ersten Maschinisten entließ.

Für das Fischen ohne Lizenz in liberianischen Gewässern wurde der STAR SHRIMPER XXV das Fischen für 6 Monate untersagt, was abschreckend auf andere Fischereischiffe wirkte und vielen Meeresschildkröten das Leben rettete. Sea Shepherd dankt der Regierung von Nigeria dafür, die Verantwortung übernommen und seine Aufgabe als Flaggenstaat ernst genommen zu haben.

„Wir sind froh, dass im Falle der Star SHRIMPER XXV sowohl Liberia als auch Nigeria gehandelt hat. Wenn man bedenkt, dass Atlantic Shrimpers Ltd. zu einer riesigen Flotte bestehend aus 70 nigerianischen Schleppnetzschiffen gehört, hoffen wir, dass diese Handlungen als abschreckendes Beispiel für die Zukunft dienen werden“, so Peter Hammarstedt, Kampagnenleiter von Sea Shepherd Global.

Sea Shepherds Partnerschaften, um illegale Fischerei zu stoppen:

Seit Februar 2017 unterstützt Sea Shepherd mit OPERATION SOLA STELLA die Regierung von Liberia dabei, illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU-Fischerei) zu unterbinden. Unter der Leitung des liberianischen Verteidigungsministers Brownie Samukai stellt Sea Shepherd ein ziviles Patrouillen-Schiff zur Verfügung, das in liberianischen Gewässern verkehrt. Die Patrouillen führten bisher zur Festsetzung von acht IUU-Schiffen. Entwicklungsländer sind besonders anfällig für IUU-Fischerei, die bis zu 40% des in westafrikanischen Gewässern gefangenen Fisches ausmacht.

Im Jahr 2016 arbeitete Sea Shepherd im Rahmen von OPERATION ALBACORE mit der Regierung von Gabun zusammen. Bei dieser Kampagne wurden über 80 Fangschiffe auf See kontrolliert, was zur Festsetzung von fünf kongolesischen IUU-Schleppnetzschiffen und eines spanischen Langleinen-Schiffes führte. OPERATION SOLA STELLA ist eine Fortsetzung dieser aktiven Zusammenarbeit von Sea Shepherd Global mit den Regierungen und ihren Vollzugsbehörden im Kampf gegen die IUU-Fischerei.

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Fotoshttps://minerva.seashepherdglobal.org/share.cgi?ssid=0re7H4y

BILDER:

Die STAR SHRIMPER XXV in liberianischen Gewässern. Foto: Alejandra Gimeno/Sea Shepherd

Offiziere der liberianischen Küstenwache machen sich bereit, die STAR SHRIMPER XXV zu entern. Foto: Alejandra Gimeno/Sea Shepherd

Die Sea Shepherd Crew dokumentiert die GPS-Koordinaten des Fischereischiffs in liberianischen Gewässern. Foto: Michael Rauch/Sea Shepherd

Die liberianische Küstenwache auf der Brücke der STAR SHRIMPER XXV. Foto: Michael Rauch/Sea Shepherd

Kontakt Press:
Heather Stimmler – Mediendirektorin von Sea Shepherd Global
Tel +339 7719 7742
Email: heather@seashepherdglobal.org

Über Sea Shepherd Global:

Sea Shepherd ist eine internationale, gemeinnützige Meeresschutzbewegung und wendet innovative Taktiken in Form von Direkten Aktionen an, um die Meere und deren Bewohner zu verteidigen, zu schützen und zu erhalten. 1977 von Captain Paul Watson gegründet, ist Sea Shepherd heute eine weltweite Bewegung mit unabhängigen nationalen und regionalen Gruppen in über 20 Ländern. Mit Ausnahme der Sea Shepherd Conservation Society in den USA (SSCS), haben sie eine gemeinsame Mission, die von Sea Shepherd Global in Amsterdam geleitet wird. Dort wird die Kommunikation, Logistik und eine Flotte von fünf Schiffen für Kampagnen rund um den Globus koordiniert. Sea Shepherd untersucht und dokumentiert die Verletzungen internationaler und nationaler Naturschutzgesetze und erzwingt Naturschutzmaßnahmen dort, wo entsprechende Gesetze bestehen.

Weitere Informationen auf www.seashepherdglobal.org und www.sea-shepherd.de 

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