ABB gewinnt Auftrag im Wert von 30 Millionen US-Dollar für HGÜ-Modernisierung in Afrika
Zürich, Schweiz, 4. Mai 2017 - Die Modernisierung ermöglicht grössere Übertragungskapazitäten sowie eine bessere Versorgung mit sauberer Wasserkraft und erhöht die Netzstabilität in der Demokratischen Republik Kongo
ABB hat von Société Nationale d'Électricité (SNEL), dem nationalen Energieversorgungsunternehmen der Demokratischen Republik Kongo, einen Auftrag in Höhe von 30 Millionen US-Dollar für die Teilmodernisierung der Hochspannungsgleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) Inga-Kolwezi erhalten. Der Vertrag ist Teil des FRIPT Projekts, das von Glencore finanziert und von Congo Energy, einer Tochertergesellschaft von Forrest Group International, geleitet wird. Die Verbindung überträgt Strom vom Inga-Wasserkraftwerk am Kongo zu der im Südosten des Landes gelegenen Bergbauregion Katanga. Ausserdem exportiert sie überschüssigen Strom in die Länder des Southern African Power Pool (SAPP).
Die 1.700 Kilometer lange Verbindung wurde 1982 von ABB gebaut und war zu dieser Zeit die längste Stromübertragungsleitung weltweit. Im Jahr 2009 übernahm ABB die Modernisierung der Leitung und installierte dabei neue Thyristorventile, Hochspannungsgeräte sowie das MACH Steuer- und Schutzsystem. ABBs hochmodernes MACHTMSystem, unterstützt das auf ABB AbilityTMbasierende digitale Angebot von ABB und bildet das „Gehirn“ der HGÜ-Verbindung. Es überwacht, kontrolliert und schützt die hochentwickelte Technolgie der Stationen, die tausende Operationen zur Sicherung der Zuverlässigkeit der Stromverbindung abwickeln.
ABB wurde mit der Modernisierung der Verbindung beauftragt, die die Übertragungskapazität steigert, die Verbesserung der Netzzuverlässigkeit verbessert, die Lebensdauer verlängert sowie die effiziente Stromübertragung durch Wasserkraftwerke in der Region gewährleistet. Die Nachrüstung ermöglicht die Erhöhung der Übertragungskapazität von bislang 520 Megawatt (MW) auf 1.000 MW, sichert die Stromversorgung in der Bergbauregion Katanga und stärkt die Strominfrastruktur in der Demokratischen Republik Kongo. Im Lieferumfang von ABB enthalten sind Systemstudien, die Lieferung von Schlüsselausrüstung wie Hochspannungsgeräten sowie die Inbetriebnahme.
„Wir freuen uns sehr, unser langjähriges Engagement für die Inga-Kolwezi-HGÜ-Verbindung fortzusetzen und zur Stärkung der Strominfrastruktur der Demokratischen Republik Kongo beizutragen. Die Modernisierung wird die Versorgung von Industriekunden und Haushalten mit sauberer Wasserkraft erheblich ausbauen”, sagte Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB. „Dieser Auftrag untermauert unsere Position als führender Anbieter von HGÜ-Technologien, unsere strategische Ausrichtung auf das Servicegeschäft und unser Wachstumsbestreben in Afrika. Darüber hinaus stärkt er unsere Stellung als bevorzugter Partner für ein robusteres, intelligenteres und grüneres Netz.“
Die Demokratische Republik Kongo ist das elftgrösste Land der Welt und besitzt etwa ein Viertel der Landmasse der USA. Sie ist eines der weltweit am wenigsten elektrifizierten Länder, und von den etwa 80 Millionen Einwohnern haben noch immer über 80 Prozent keinen Zugang zu Elektrizität. Die gesamte derzeit installierte Stromerzeugungskapazität liegt bei 2.500 MW und wird fast ausschliesslich aus Wasserkraft gewonnen. Davon wird der grösste Teil für den Bergbau genutzt, vor allem im Kupfergürtel, wo eine mangelhafte Stromversorgung als Wachstumshindernis angesehen wird. Derzeit nutzt die Demokratische Republik Kongo nur 2 Prozent ihrer geschätzten 100.000 MW an potentieller Hydroenergie. Etwa 40 Prozent davon werden in Inga erzeugt, wo die Regierung die Erweiterung der Kapazitäten vorantreibt.
ABB entwickelte die HGÜ-Technik vor über 60 Jahren in Pionierarbeit und ist mit über 110 HGÜ-Projekten weltweiter Marktführer. Dies entspricht einer Gesamt-Übertragungskapazität von über 120.000 MW und macht etwa die Hälfte der weltweit installierten Gesamtbasis aus. In den 1990er Jahren entwickelte ABB die HGÜ-Technologie weiter und führte eine spannungsgeführte Lösung (VSC – Voltage Source Converter) namens HVDC Light ein. Heute ist ABB Spitzenreiter im Bereich der HVDC Light-Technologie und hat 18 der weltweit 24 VSC-basierten HGÜ-Projekte in Betrieb genommen.
ABB ist in 23 afrikanischen Ländern aktiv und beschäftigt auf dem Kontinent rund 5.000 Mitarbeitende. Als Pionier und Technologieführer mit weltweiten Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor unterstützt ABB das Wachstum Afrikas mit innovativen Lösungen, die auf die Herausforderungen vor Ort zugeschnitten sind: vom Zugang zu Elektrizität über die industrielle Entwicklung bis hin zum nachhaltigen Transport. Im Rahmen ihres Engagements für Afrika bietet ABB Stipendien und Praktika für talentierte Ingenieure, die zur Beendigung ihres Studiums auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. ABB erwirtschaftet in Afrika einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar und unterhält Produktionsbetriebe in Ägypten und Südafrika.
ABB (ABBN: SIX Swiss Ex) ist ein global führendes Technologieunternehmen in den Bereichen Elektrifizierungsprodukte, Robotik und Antriebe, Industrieautomation und Stromnetze mit Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport-und Infrastruktursektor. Aufbauend auf einer über 125- jährigen Tradition der Innovation gestaltet ABB heute die Zukunft der industriellen Digitalisierung und treibt die Energiewende und die Vierte Industrielle Revolution voran. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigt etwa 132'000 Mitarbeitende. www.abb.com
Hinweis: Dies ist eine Übersetzung der englischsprachigen Pressemitteilung von ABB vom 4. Mai 2017, die Sie unter www.abb.com/news abrufen können. Im Falle von Unstimmigkeiten gilt die englische Originalversion.
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