Ist eine WM ohne Bier und Bratwurst klimafreundlicher? Die verheerende CO\2\-Bilanz der Fußballstadien

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Datenanalyse zeigt, wie der Stadion-Konsum von Burgern und Cola in Katar bzw. Bier und Bratwurst in Deutschland Emissionen durch die Decke gehen lassen.

  • Während der WM in Katar produzieren Fußballfans etwa 5.440 Tonnen CO2eq durch den Verzehr von Burgern und Cola in den Stadien.
  • Zweieinhalb Bundesliga-Wochenenden mit Bier produzieren so viele Emissionen wie eine ganze alkoholfreie Weltmeisterschaft.
  • Um die CO2-Emissionen der WM innerhalb eines Jahres zu kompensieren, braucht es 725 Hektar Regenwald. Für ein Bundesliga-Wochenende sind 60 Hektar Regenwald nötig.

Berlin, 18. November 2022 - Die Experten für pflanzliche Ernährung von MIGHTY haben eine Hochrechnung veröffentlicht, die Treibhausgasemissionen beziffern, die während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar durch den Konsum von Beef Burgern und Cola durch die Stadionbesucher produziert werden. Die Ergebnisse wurden anschließend einem normalen Bundesliga-Wochenendes mit Bratwurst und Bier gegenübergestellt. Darüber hinaus wurde ermittelt, wie viel Regenwaldfläche benötigt wird, um die emittierten Kohlendioxidemissionen innerhalb eines Jahres aufzunehmen und zu kompensieren.

Anlässlich der anstehenden und kontroversen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und anhaltender Diskussionen zum Konsumwandel, möchte der Lebensmittelhersteller pflanzlicher Milchalternativen darauf aufmerksam machen, welchen Einfluss die Ernährung und unsere Essgewohnheiten, aber insbesondere auch der Nahrungskonsum während eines großen Fußballturniers auf die Umwelt und das Klima hat. Die Auswertung ist ein Teil einer Serie von Studien, in denen unter anderem der auf der Ernährung basierende CO2-Ausstoß der deutschen Bundesländer sowie der Länder der G20 vergleichend untersucht wurden. 

Grundlage bildeten Daten des Ifeu-Instituts sowie eine Approximation zum Konsum von Speisen und Getränken von Stadionbesuchern während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Das Turnier wird insgesamt 64 Fußballspiele mit durchschnittlich etwa 50.000 Stadionbesuchern pro Spiel umfassen. Experten gehen davon aus, dass Besucher während eines Spiels durchschnittlich ein Getränk konsumieren. Schätzungsweise jeder zweite Besucher isst im Stadion außerdem etwas. Statt Bier und Bratwurst, wie in deutschen Stadien üblich, wird es Medienberichten zufolge in den Stadien von Katar vor allem Beef Burger und Cola zu kaufen geben.

Für das Klima macht es kaum einen Unterschied, ob im Stadion Burger oder Bratwurst gegessen wird

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Treibhausgasausstoß. Sie macht etwa 15 Prozent des persönlichen CO2-Fußabdrucks. Das Ausmaß des Ausstoßes wird vor allem dadurch bestimmt, wie man sich ernährt und was man konsumiert. Fleisch und hochverarbeitete Produkte belasten das Klima besonders stark.

Ein einzelner Beef Burger erzeugt Treibhausgasemissionen von etwa 2,8 kg CO2eq. Angenommen jeder zweite Stadionbesucher konsumiert bei der Fußball-WM in Katar einen Burger, so werden im Laufe des gesamten Turniers etwa 4.480 Tonnen Treibhausgasemissionen produziert. Um diese CO2-Ausstoß innerhalb eines Jahres zu kompensieren, benötigt es 597 Hektar Regenwald. Die beliebte Stadionwurst erzeugt mit 0,3 kg CO2eq deutlich weniger als ein Burger. Um ein durchschnittliches Bundesligaspiel innerhalb eines Jahres zu kompensieren, braucht es 1 Hektar Regenwald.

Beim Finale im Lusail Iconic Stadium werden 80.000 Besucher erwartet. Allein durch den Verzehr von Burgern werden an diesem Tag 112 Tonnen CO2eq entstehen. Demgegenüber steht das Versprechen des WM-Ausrichters. Dieser wirbt damit, das  Turnier werde klimaneutral stattfinden.

Stadionkapazität  Konsum(1 Burger/ Bratwurst auf 2 Besucher) CO2-Ausstoß pro Burger/ Bratwurst CO2-Emissionen durch den Konsum von Burgern Regenwaldfläche zur Kompensation innerhalb eines Jahres
WM-Durchschnitt:50.000 Besucher  25.000 Burger 2,8 kg CO2eq 70 Tonnen CO2eq 9 Hektar
Turnier mit 64 Spielen:3,2 Mio. Besucher 1,6 Mio. Burger 4.480 Tonnen CO2eq 597 Hektar
Bundesliga-Durchschnitt:45.000 Besucher 22.500 Bratwürste 0,3 kg CO2eq 7 Tonnen CO2eq 1 Hektar
Bundesliga-Wochenende: 418.000 Besucher 209.000 Bratwürste 62 Tonnen CO2eq 8 Hektar

Zweieinhalb Bundesliga-Wochenenden mit Bier erzeugen so viel Treibhausgase wie eine alkoholfreie WM 

Softdrinks, wie Cola, sind hoch verarbeitete Lebensmittel, denn anders als zum Beispiel Wasser, enthalten sie viele verschiedene Zutaten. Ein Liter Cola erzeugt deshalb Treibhausgasemissionen mit einer Menge von etwa 0,6 kg CO2eq. Ein Liter Wasser aus der Flasche zum Vergleich kommt auf etwa 0,2 kg CO2eq und Leitungswasser auf etwa 0,003 kg CO2eq pro Liter.

Durch den Konsum von Cola werden die Stadionbesucher der diesjährigen Fußball-WM insgesamt schätzungsweise 960 Tonnen CO2eq produzieren. Im Laufe von 64 Spielen wird man den rund 3,2 Millionen Fans im Stadion etwa 1,6 Millionen Liter Cola ausschenken. Um diese Menge innerhalb eines Jahres auf natürlichem Weg zu kompensieren, werden 128 Hektar Regenwald benötigt.

Bier und andere alkoholische Getränke wird es innerhalb der Stadien und während des Spiels nicht zu kaufen geben, verkündete der Veranstalter der WM im September. Mit der Entscheidung will er Rücksicht auf die Kultur des Gastgeberlandes nehmen. Alkoholische Getränke werden lediglich jeweils vor und nach dem Abpfiff auf dem Stadiongelände und dem Fanfest in Doha ausgeschenkt.

Ein Liter Bier hat eine Klimabilanz von 1,9 kg CO2eq. Während eines Bundesliga-Wochenendes werden etwa 397 Tonnen CO2eq ausgestoßen. Damit erzeugen nur zweieinhalb Bundesliga-Wochenenden so viel Emissionen wie eine ganze alkoholfreie Weltmeisterschaft. 

Stadionbesucher Konsum von Getränken CO2-Ausstoß pro Liter Cola/ Bier CO2-Emissionen pro Spiel durch den Konsum von Getränken Regenwaldfläche zur Kompensation innerhalb eines Jahres
Durchschnittlich:50.000 Besucher  25.000 Liter Cola 0,6 kg CO2eq 15,0 Tonnen CO2eq 2 Hektar
Turnier mit 64 Spielen:3,2 Mio. Besucher 1,6 Mio. Liter Cola 960 Tonnen CO2eq 128 Hektar
Bundesliga-Durchschnitt:45.000 Besucher 8.000 Liter Bier 1,9 kg CO2eq 15,2 Tonnen CO2eq 2 Hektar
Bundesliga-Wochenende: 418.000 Besucher 209.000 Liter Bier 397 Tonnen CO2eq 52 Hektar

Als Hersteller von pflanzlichen Milchalternativen setzt sich Mighty für eine bewusste und nachhaltige Ernährung ein. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören Informationskampagnen, die zum Konsumwandel anregen sollen. Dazu gehört eine Serie von Auswertungen, mit denen über den ernährungsbedingten Treibhausgasausstoß in Deutschland und in den G20-Staaten aufmerksam gemacht wurde. Darauf aufbauend und anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft sollen die hier dargelegten Hochrechnungen darauf aufmerksam machen, welche großen Emissionsmengen während öffentlichen Großveranstaltungen ausgestoßen werden und undbesondere darüber informieren, welch großer Aufwand die Kompensation bedeutet. Darüber hinaus soll gezeigt werden, dass schon kleine Veränderungen im Konsumverhalten große Auswirkungen haben können. Die Visualisierungen sind rein theoretisch und können in der Realität abweichen.

Verwendete Quellen: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Ökologische Fußabdrücke von  Lebensmitteln und Gerichten  in Deutschland, McKioto Klimarechner des Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Stadionwelt, Mein Regenwald von Chance e.V., Sportbuzzer, Worlds of Food, Weltfußball.de

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Über MIGHTY

MIGHTY wurde 2018 von den Brüdern Tom und Nick Watkins gegründet, um eine nährstoffreichere und nachhaltigere pflanzliche Milchalternative auf den Markt zu bringen. Heute ist MIGHTY einer der größten familiengeführten Hersteller von Pflanzendrinks in Großbritannien und hat sich zum Ziel gesetzt, 1 Million Menschen von pflanzlichen Milchalternativen zu überzeugen. MIGHTY verwendet die ideale Mischung aus Erbsen und Hafer, um durch Präzisionsfermentation einen milch-ähnlichen Geschmack zu erzielen. MIGHTY ist zudem eine von nur zwei pflanzlichen Milchalternativen, die beim Eco-Impact von Mondra und der Foundation Earth mit der Bestnote “A” bewertet wurden. Der Score zertifiziert die Umweltverträglichkeit der ausgezeichneten Produkte. In die Bewertung der Produkte fließen der CO2-Fußabdruck, der Wasserverbrauch sowie der Einfluss auf Phosphate im Wasser und auf die Biodiversität pro Portion.

Die Umstellung von Milchprodukten auf pflanzliche Produkte ist ein Schritt, den jeder machen kann. Informieren Sie sich hier über die Vorteile von Mighty gegenüber Milchprodukten.

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