Studie zeigt, in diesen Verkehrsmitteln lauern jede Menge Bakterien
Studie analysiert die bakterielle Verschmutzung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Vergleich zwischen Berlin, Paris und London.
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Taxis in Berlin wiesen deutlich höhere bakterielle Belastungen auf als Busse und U-Bahnen
- Das sauberste öffentliche Verkehrsmittel in Berlin sind die Busse
- Berliner U-Bahn ist deutlich sauberer als die U-Bahnen von Paris und London
Berlin, 30.03.2021 - Das deutsche Dermatologieportal derma.plus hat eine Studie durchgeführt, die das bakterielle Volumen im öffentlichen Nahverkehr der Städte Berlin, Paris und London bestimmt hat. Dafür wurden Abstriche an besonders frequentierten Flächen genommen und diese labortechnisch untersucht. Zu den abgestrichenen Flächen gehörten Sitzflächen in Bussen, U-Bahnen und Taxis sowie öffentliche Sitzbänke auf Bahnhöfen.
Die Untersuchung soll zeigen, mit welchen Arten von Bakterien Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, zum Beispiel Berufspendler oder Schüler auf dem Weg zum Unterricht, in Berührung kommen und erlaubt einen Vergleich des bakteriellen Verschmutzungsgrads zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln sowie zwischen den Städten Berlin, Paris und London.
Berliner Nahverkehr: Vergleichsweise sauber, aber Vorsicht in Taxis
Die Berliner U-Bahn zeigte sich in der Menge deutlich weniger bakteriell verunreinigt als die U-Bahnen in Paris und London. Allerdings wies der Berliner Abstrich eine hohe Konzentration von Bakterien auf, die in Zusammenhang mit Magen-Darm-Infekten stehen.
Taxis ergaben sich in allen untersuchten Städten als das schmutzigsten Verkehrsmittel. Taxis waren deutlich stärker bakteriell verunreinigt als Busse oder U-Bahnen. Auf den Sitzflächen ließen sich hohe Konzentrationen von Enterobakterien und Enterokokken nachweisen. Dazu zählen auch Salmonellen, Kolibakterien und andere durch eine Verunreinigung mit Fäkalien erzeugte Bakterien.
Die Abstriche in Berliner Bussen wiesen keine nennenswerten Krankheitserreger auf, die von Fäkalien oder aus Speichel stammen. Die Konzentration der gefundenen Bakterien war im Vergleich insgesamt eher gericht. Der Bus ergab sich damit als sauberstes Verkehrsmittel in Berlin.
Der Abstrich einer Sitzbank im Bahnhof Alexanderplatz erwies sich als höchst bakteriell verunreinigt. Die Probe enthielt u. a. eine hohe Konzentration von nicht fermentierender Bakterien, die sonst nur in stehenden Gewässern vorkommen. “Die Vielzahl und Vielfalt der Bakterien, die uns täglich auf dem Weg zur Arbeit begegnen, hat uns überrascht”, sagt Frederik Betz, Geschäftsführer von derma.plus. “Es ist jedoch beruhigend zu wissen, dass man sich sehr leicht gegen diese Erreger schützen kann. Es gilt, was wir nach nun einem Jahr in der Pandemie alle verinnerlicht haben sollten: Gründliches Händewaschen vor und nach jeder Fahrt. Außerdem trägt die wöchentliche Reinigung der Kleidung ebenfalls dazu bei, die Konzentration von Bakterien gering zu halten.”
Grundsätzlich waren die meisten der gefundenen Mikroorganismen harmlos. Sie stellen für gesunde Menschen in der Regel kein Risiko dar, können aber für Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere gesundheitliche Folgen haben. Die gefundenen Bakterien finden sich gewöhnlich eher im Erdreich, in stehenden Gewässern, im menschlichen Speichel oder in Fäkalien.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sowie die ausführliche Erläuterung der Methodik im Detail findet sich unter https://derma.plus/journal/bakterien-im-nahverkehr/
Trends in den Ergebnissen zu Paris, Berlin und London
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Taxis wiesen im Vergleich mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln eine eher hohe Belastung mit Bakterien auf. Dieses Bild zeigte sich für Berlin, Paris und London gleichermaßen.
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Busse waren in allen untersuchten Städten das sauberste öffentliche Verkehrsmittel.
- Busse in Berlin ergaben sich als das sauberste Verkehrsmittel im Vergleich, gefolgt von Taxis in London und der U-Bahn in Berlin.
- Die meisten Bakterien enthielt der Abstrich von einer Sitzbank eines Bahnhofs in Paris, gefolgt von Taxis in London und Taxis in Berlin.
ABCD Agency
Robin Wilfert
robin@abcd.agency
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