AGRAVIS fokussiert sich auf Kundennähe und Kerngeschäft
Der AGRAVIS-Konzern ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in einem Jahr, in dem viele Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft noch immer in einem Lockdown verharren müssen, weiterhin mit einem Umsatz von mindestens 6,2 Mrd. Euro und einem Ergebnis vor Steuern und Sonderprojekten von 31,6 Mio. Euro ausgehen können“, blickte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler in der digitalen Hauptversammlung des Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmens optimistisch auf die kommenden Monate. „Wir unterstreichen damit unsere wirtschaftliche Kraft und zeigen, dass wir auch bereit sind, in diesen Markt weiter zu investieren.“
Nach den ersten vier Monaten seien die Planzahlen weiter realistisch. Beim Umsatz liege das Unternehmen mit 2,15 Mrd. Euro im Planungskorridor, beim Ergebnis vor Steuern mit 5,2 Mio. Euro sogar leicht darüber. „Wir hatten bislang ein ordentliches Frühjahrsgeschäft“, erklärte Dr. Dirk Köckler. Die aktuelle Preishausse bei Getreide, Mineraldünger und Energie sei Chance und Risiko zugleich. „Während es im Ackerbau ordentliche Erlösaussichten gibt, heizen hohe Rohstoffpreise den Wettbewerb im Futtermittelgeschäft weiter an. Und die hohen Ölpreise treffen auf eine geringere Mobilität und damit auf einen niedrigen Kraftstoffabsatz sowie eine Kaufzurückhaltung beim Heizöl.“
Trotz des gelungenen Starts werde das Geschäftsjahr anstrengend und fordernd bleiben. „Wir müssen und werden weiter eng am Ball bleiben, aber das positive Zwischenfazit gibt uns auch die unternehmerische Beinfreiheit, unsere AGRAVIS gemeinsam im genossenschaftlichen Verbund weiter zu gestalten.“ Die AGRAVIS konzentriere sich weiterhin auf sich selbst, auf klare Prozesse, das Mindset von Gemeinsamkeit und Stärke bei konsequenter Kundenorientierung. Arrondierungen und Kooperationen in den Kernbereichen sowie innovatives Wachstum im B2C-Endverbrauchergeschäft – jeweils im genossenschaftlichen Verbund – skizzierte der Vorstandsvorsitzende als die strategischen Wachstumsfelder für 2021 und die folgenden Jahre. Neben der Konzentration auf die Kernsparten Pflanzen, Tiere, Technik, Energie und Märkte mit dem eigenen Agrarhandel in den Agrarzentren und der AGRAVIS Ost gab Dr. Köckler auch ein klares Bekenntnis zu den Joint Ventures mit dem Partner Danish Agro ab. „Diese Zusammenarbeit ist und bleibt Kern unserer internationalen Aktivitäten.“
Die Digitalisierung werde für die AGRAVIS, aber auch für den genossenschaftlichen Verbund und die Landwirtschaft ein großes Thema bleiben. „Wir sehen uns als Digitalisierungstreiber und haben den Anspruch, die Digitalisierung praxisgerecht und mit Augenmaß, aber auch mit dem Blick auf das wirtschaftlich Machbare weiter voranzutreiben. Das machen wir aus der Kenntnis des Geschäfts heraus, aus Kenntnis der Strukturen und mit dem Know-how unserer Mitarbeiter:innen, die immer wieder neue Ideen entwickeln“, unterstrich der Konzernchef. Er sieht die AGRAVIS dabei auf einem guten Weg. Abzulesen sei das unter anderem an den Investitionen für 2021, die mit 11 Mio. Euro einen digitalen und prozessoptimierenden Schwerpunkt haben. Aufgabe sei es, passgenaue digitale Bausteine für die Kund:innen zu etablieren. „Dabei sind wir offen für Kooperationen.“ Mit der Raiffeisen Portal GmbH, die dem Portal myfarmvis als dem zentralen Eintrittstor für Landwirt:innen in die digitale Welt zu schnellem Wachstum verhelfen soll, und dem ausgeweiteten Engagement bei der Land24 GmbH setze die AGRAVIS bereits konsequent auf eine Beteiligung von Genossenschaften, um gemeinsame Lösungen anzubieten. „So sichern wir uns gemeinsam den letzten Meter zu den Landwirt:innen und festigen unsere Position als Partner der Industrie und Hersteller.“
Parallel spiele die „Operative Exzellenz“ als Oberbegriff für den Abbau von Doppelstrukturen und die Stärkung effizienter, schlanker Prozesse eine ebenso wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Strukturwandels und eines sinkenden Produktionswertes in der Landwirtschaft sowie der restriktiven politischen Vorgaben müsse die AGRAVIS die Ertragskraft und Kostenstruktur optimieren. Damit sei ausdrücklich kein Abbau von Arbeitsplätzen gemeint, unterstrich Dr. Köckler. „Unsere Mitarbeitenden sind unser Juwel, unser Rückgrat und unser Erfolgsgarant für die Zukunft. Wir investieren in unsere Beschäftigten, in ihre Entwicklung und Kompetenz, in ihre Präsenz in der Fläche.“
Es gehe vielmehr um effiziente Strukturen als Basis für mehr Geschäft und Kundennähe. Hier habe AGRAVIS im zurückliegenden Geschäftsjahr einiges in die Tat umgesetzt. Als Beispiele nannte Dr. Köckler die Bündelung der Agrarhandelsaktivitäten in den neuen Bundesländern in der AGRAVIS Ost, die Zusammenführung der AGRAVIS Kornhaus Ostwestfalen GmbH und der Rörig/Hartig GmbH in der AGRAVIS Westfalen-Hessen GmbH und die neue Vertriebsstruktur in der AGRAVIS Mischfutter West GmbH. Darauf aufbauend wurden zum 1. Mai die Geflügelfutteraktivitäten im westlichen Arbeitsgebiet in der GiG GmbH zusammengeführt. Auch die Serviceangebote für die biologische Landwirtschaft sollen künftig noch stärker als bisher in der biovis agrar GmbH gebündelt werden.
Auf diesem Weg werde sich die AGRAVIS-Gruppe stetig weiter entwickeln. „AGRAVIS wird weiter zielgerichtet Strukturen mitgestalten und die Position des genossenschaftlichen Verbundes in der Wertschöpfungskette zwischen Landwirtschaft, Herstellern, Industrie und Verarbeitern sowie dem Lebensmitteleinzelhandel stärken. Dafür setzen wir auf das Wissen unserer Mitarbeiter:innen, auf den gemeinsamen genossenschaftlichen Antritt, auf Innovationen und digitale Geschäftskonzepte.“ Dr. Köckler lud die Aktionär:innen ein, diesen Weg gemeinsam zu gehen und baute zugleich die Brücke zum neuen Unternehmensclaim: „Gemeinsam stark. Für Land und Leben“.
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