AGRAVIS plant neues Logistikzentrum in Nottuln

Report this content

Die AGRAVIS Raiffeisen AG möchte in Nottuln ein neues Logistikzentrum errichten. Es soll das aktuell an den Kapazitätsgrenzen arbeitende Distributionszentrum der AGRAVIS im Gewerbepark Münster-Loddenheide ablösen. Die Gemeinde Nottuln will die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, denn das Gewerbegebiet Beisenbusch müsste dazu in Richtung Norden erweitert werden.

In der Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen am 8. Juni wird das Thema erstmalig von den Ratsfraktionen beraten. Konkret geht es um eine rund 90.000 Quadratmeter große Fläche, die derzeit noch landwirtschaftlich genutzt wird. Auf einer Teilfläche von rund 14.000 Quadratmetern würde die Gemeinde Nottuln zudem die Chance erhalten, Gewerbe anzusiedeln.

„Seit geraumer Zeit wissen wir, dass unser zentrales Distributionszentrum in Münster zu klein geworden ist und keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr bietet“, erläutert Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG: „Wachsende Volumen und Kundenanforderungen haben unsere Logistik in den vergangenen Jahren erheblich gefordert – der Handlungsdruck für unser Unternehmen ist spürbar.“ Das Logistikzentrum in der Loddenheide wurde 2007 eröffnet und in der Folge um eine Lagerhalle für den Onlineshop raiffeisenmarkt.de erweitert. Weil schon heute die Kapazitäten im Gewerbepark nicht mehr ausreichen, unterhält die AGRAVIS zusätzlich drei angemietete Außenlager im Stadtgebiet Münster.

Daher drängt die Umsetzung eines zukunftsorientierten Logistikkonzeptes, das alle Bausteine der modernen Arbeitswelt nutzt und somit Transporte minimiert. Die Beteiligung des genossenschaftlichen Verbundes ist der AGRAVIS dabei besonders wichtig. „Es geht darum, gemeinsam zu nutzende Lagerlösungen zu entwickeln“, betont Dr. Köckler. Ziel ist es daher, für das künftige Zentrallager Nottuln eine neue gemeinsame genossenschaftliche Gesellschaft zu gründen. Mit der örtlichen Raiffeisen Steverland eG gibt es bereits einen genossenschaftlichen Partner, der das Projekt unterstützt. „Wir sehen durch eine Zusammenarbeit die Chance, unsere Stückgut-Logistik zu optimieren, um so die Kundenbindung und Qualität der Auslieferung im Endkundengeschäft zu steigern“, erläutert Michael Grewe, Geschäftsführer der Raiffeisen Steverland eG. „Unsere Genossenschaften können sich perspektivisch beteiligen und von der gebündelten Schlagkraft im Verbund mit der AGRAVIS profitieren“, ergänzt Dr. Dirk Köckler. Erklärtes Ziel ist die Schaffung eines effizienten und in Summe flächensparenden Logistikkonzeptes. „Mit Nottuln als leistungsfähigem Distributionszentrum im Herzen der Region entfallen verschiedene Maßnahmen mit zusätzlichem Verkehrsaufkommen und Flächenbedarf“, erklärt Dr. Dirk Köckler.

Zwischen 130 und 180 Beschäftigte werden am neuen Standort tätig sein. „Bei der Standortwahl Nottuln geht es uns auch um den Erhalt unserer überwiegend gewerblichen Arbeitsplätze, die wir heute in Münster anbieten“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Im Wesentlichen werden in dem Logistikzentrum wie auch schon heute in Münster landwirtschaftliche Bedarfsprodukte vorgehalten wie gesackte Futtermittel oder Saatgut sowie Haus- und Gartenartikel für circa 1.000 Raiffeisen-Märkte – zu einem kleinen Teil auch Gebinde mit Gefahrstoffen wie Desinfektions-, Reinigungs- und Pflanzenschutzmittel. Bei ihnen werden selbstverständlich die strengen Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes erfüllt.

„Wir haben mit den beteiligten Behörden sehr konstruktive Vorgespräche geführt“, äußert sich Jörg Sudhoff, Ressortvorstand Logistik bei der AGRAVIS, positiv über den bisherigen Abstimmungsprozess. Nottulns Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes erklärt dazu: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn wir ein so renommiertes Unternehmen wie die AGRAVIS für Nottuln gewinnen könnten. Perspektivisch könnten dann noch weitere Gewerbeflächen hinzukommen.“ Die AGRAVIS hofft daher auf einen Baubeginn zum Ende des Jahres 2022, um dann Anfang 2024 den Standort in Betrieb nehmen zu können. Das Investitionsvolumen dürfte bei rund 50 Mio. Euro liegen.

Abonnieren

Medien

Medien