Im direkten Dialog mit der regionalen Landwirtschaft

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Sorten, Düngung, Pflanzenschutz: Auf dem gemeinsamen Feldtag in Hohenwepel erhielten die Landwirt:innen Expertenwissen aus erster Hand. Gut 300 Gäste folgten der gemeinsamen Einladung der AGRAVIS Westfalen-Hessen GmbH und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Nachdem mit dem Abschluss des Feldtags 2020 auch die Veranstaltungsserie in Großeneder zu Ende gegangen war, haben die Beteiligten erstmals auf die Versuchsfläche nach Hohenwepel eingeladen, die der Landwirt Ulrich Brechtken für die kommenden Jahre zur Verfügung stellt.

Vor Ort hatten die Besucher:innen die Möglichkeit, sich über unterschiedliche Versuche in beispielsweise Weizen, Gerste, Mais und Dinkel zu informieren, neue und bewährte Sorten in den Blick zu nehmen sowie die Ergebnisse von Anbaustrategien zu begutachten. Die AGRAVIS-Pflanzenbauberater Eckhard Seemann und Stefan Bobbert sowie Ferdi Stamm, Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer NRW, führten durch die Versuchsparzellen. In Anlehnung an die aktuelle Corona-Schutzverordnung fanden an vier verschiedenen Terminen jeweils drei Führungen mit ca. 20 Personen statt. An den Infoständen im Ausstellerbereich konnten sich die Besucher:innen ausführlich zu Produkten und Dienstleistungen aus der Industrie sowie zu den Modulen von AGRAVIS NetFarming und dem Nährstoffmanagement-Tool Delos beraten lassen. Die AGRAVIS Technik Lenne-Lippe GmbH demonstrierte den Einsatz von zwei Schleppern der Marken Fendt und Valtra mit Düngerstreuer, Bodenbearbeitungsgeräten und einer Rundballenwickelkombination. Die AGRAVIS Technik Saltenbrock GmbH führte einen Claas-Traktor mit Brix Strohstriegel vor. Ab der Ernte wird dieser zur Vermietung angeboten, um den Ackerfuchsschwanz zum Keimen anzuregen. Auch der Agrarexpress, ein rollendes Infomobil der AGRAVIS Westfalen-Hessen GmbH, war mit Spezialberater Diethelm Kukuk vor Ort.

„Unsere Schwerpunkthemen des diesjährigen Feldtages sind bei den Landwirt:innen auf großes Interesse gestoßen“, zieht Stefan Bobbert eine positive Bilanz. Auch die insgesamt 25 Aussteller:innen können auf viele gute Kundengespräche und erfolgreich vereinbarte Termine zurückblicken. Zu den Schwerpunkten des Feldtages gehörten unter anderem Pflanzenkrankheiten der aktuellen Saison. Neben Rost im Winterweizen lag der Fokus auf Ramularia in der Gerste. Die Pilzerkrankung sorgt derzeit dafür, dass mit geringeren Erträgen zu rechnen ist. „Durch das wechselhafte Wetter mit starker Sonneneinstrahlung und Niederschlägen zeigen sich in den vergangenen zwei Wochen deutliche Schäden mit Ramularia, wodurch die Abreife zunehmend beschleunigt wird. Spitzenerträge werden dadurch begrenzt“, erklärt Stefan Bobbert. Als besonders herausfordernd sehen die Expert:innen den Wegfall von Wirkstoffen, die in den Gerstenbeständen nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen. Auch die Bekämpfung des Maiszünslers nahm bei den Führungen durch die Feldversuche einen zentralen Stellenwert ein. „Bereits 2020 konnten wir in den Maiskulturen einen stärkeren Befall verzeichnen. Die Ausbringung von Schlupfwespenlarven, sogenannte Trichogramma, mit Drohnen bietet eine gute Möglichkeit, den Schädling auf biologische Weise zu bekämpfen. Bei sich abzeichnenden Problemen sollten Landwirt:innen in den nächsten Wochen entsprechende Maßnahmen ergreifen“, machte Bobbert deutlich. Eine weitere Rolle spielte die Bekämpfung von Schädlingen im Raps. Während das vergangene Jahr vor allem durch einen starken Erdflohbefall geprägt war, breitete sich in diesem Frühjahr der Rapsstängelrüssler intensiv aus. „Im Vergleich zum Vorjahr lässt sich aber ein Positivtrend in den derzeitigen Beständen beobachten: Der Raps entwickelt sich dank eines geringen Schädlingsbefalls, vor allem im Hinblick auf den Rapsglanzkäfer, sehr gleichmäßig. Das lässt auf eine gute bis sehr gute Ernte hoffen“, sagt Stefan Bobbert und ergänzt: „Insgesamt gewinnen Sorten mit besserer Resistenzausstattung zunehmend an Bedeutung. Teilweise herrscht ein extremer Gräserdruck vor allem durch Ackerfuchsschwanz in allen Getreidekulturen bis hin zu zunehmenden Resistenzen.“

Weitere Informationen finden Sie unter agrav.is/feldtage.

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