Ministerpräsident Koch besucht Villa Rothschild - ein Ort der Freiheit und Demokratie

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21. Juni 2010 – Ministerpräsident Roland Koch erläutert Schülerinnen und Schülern des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums seinen persönlichen „Ort der Freiheit und der Demokratie“ in Hessen, die Villa Rothschild Kempinski am Montag. Die ehemalige Sommerresidenz der Familie Rothschild, auch bekannt als „Haus der Länder“, wurde erst im Dezember 2009 als Symbol für Freiheit und Demokratie durch die Konrad Adenauer Stiftung geehrt. Koch selbst schrieb die begleitenden Worte von und über die Villa Rothschild in der Publikation der Stiftung. Neben dem heutigen 5-Sterne-Hotel, dass auch als „Wiege der Bundesrepublik“ bezeichnet wird erhielten unter anderem das Brandenburger Tor und die Nikolaikirche in Leipzig den Titel „Ort der Freiheit und der Demokratie in Deutschland”.

50 Schülerinnen und Schüler des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums aus Bad Homburg besuchten den „Ort der Freiheit und der Demokratie“, die Villa Rothschild Kempinski in Königstein und bekamen an historischer Stätte die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Ministerpräsident Koch. Ziel der eineinhalbstündigen Gesprächsrunde war es, Begriffe wie „Freiheit und Demokratie“ mit bestehenden Orten der Gegenwart zu verbinden und greifbar zu machen. Koch hob die Villa Rothschild als repräsentativen Ort vor. Mit dem Beschluss der westdeutschen Ministerpräsidenten am 24. März 1949 für ein einheitliches Wahlrecht sei die Grundlage für die Bundesrepublik Deutschland gegeben worden, so das hessische Landesoberhaupt. Im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten wurde schnell deutlich, wie wichtig ein Bezugspunkt zu den Grundwertenwerten wie Freiheit und Demokratie ist. Orte, die solche Werte offen, zugänglich und lebendig darstellen, sind von extremer Bedeutung, wenn es darum gehe, aus der Geschichte unseres Landes eine produktive, objektive und ehrliche Auseinandersetzung mit heutigen und zukünftigen Problemstellungen zu schaffen, so die Konrad-Adenauer-Stiftung im Vorwort Ihrer Publikation „Orte der Freiheit und der Demokratie in Deutschland“(Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Sankt Augustin / Berlin 2010). Im Jahr eins nach dem 60-jährigen Jubiläum der Bundesrepublik Deutschland besprachen die jungen Erwachsenen des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums mit dem Ministerpräsidenten Ihre Sicht und Ansicht von Demokratie heute. Auch, und vor allem im Hinblick auf Europa und die zukünftigen Herausforderungen der EU. Hintergrundinformationen Anlässlich des Jubiläums des Grundgesetzes (23. Mai 1949) und des Falls der Mauer (9. November 1989) stellte die Konrad-Adenauer-Stiftung mit dieser Auszeichnung Orte vor, welche an herausragende Ereignisse und wichtige Entscheidungen für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und Demokratie erinnern. Neben der Villa Rothschild wurde in Hessen auch die Deutsche Bundesbank geehrt. Alle Orte der Freiheit und Demokratie werden in einem Buch vorgestellt. Es passierte in Hessen: Am 24.März 1949 beschlossen die westdeutschen Ministerpräsidenten in der Villa Rothschild in Königstein im Taunus die Einführung eines bundeseinheitlichen Wahlrechts. Konrad Adenauer bezeichnete die Frage des Wahlrechts zuvor als „von entscheidender Bedeutung für die politische Zukunft Deutschlands”. Am 1. Juli 1948 erhielten die elf westdeutschen Ministerpräsidenten in Frankfurt von den Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich den Auftrag, eine Verfassung zu erarbeiten und einen westdeutschen Teilstaat zu gründen. Die Leitlinien hierfür standen in den fortan genannten „Frankfurter Dokumenten”. Das Nachkriegsdeutschland war in die Besatzungszonen der Westalliierten und in die sowjetische Besatzungszone geteilt. Da langfristig von den Ministerpräsidenten die Gründung eines gesamtdeutschen Staates angestrebt wurde, sollte die Gründung der Bundesrepublik nur vorrübergehend sein. So wurde auch keine verfassungsgebende Versammlung, sondern ein „Parlamentarischer Rat” einberufen der ein “Grundgesetz” erarbeiten sollte. Nach den Treffen des Parlamentarischen Rates in Bonn und Herrenchiemsee 1948 wurde noch nach einem Ort für weitere Verhandlungen der Ministerpräsidenten gesucht. Die Wahl fiel auf die Villa Rothschild in Königstein. Nicht weit von Frankfurt entfernt, bot dieser Ort die optimalen Bedingungen von guter Erreichbarkeit und idyllischer Abgeschiedenheit. So wurde die Villa Rothschild in den Gründungsjahren als „Haus der Länder“ bezeichnet. Hier trafen sich Politiker wie Theodor Heuss, Ludwig Erhard und Ernst Reuter mit Diplomaten. Wilhelm Carl von Rothschild beauftragte 1887 den Bau der Villa als Sommerresidenz. Heute wird sie als Luxushotel genutzt.

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