Deutsches Marketing Barometer: Stimmung bei Marketern steigt weiter
Marketer blicken optimistisch in die Zukunft. Dies belegen die Werte des Deutschen Marketing Barometers für das 1. Quartal 2013, das der Deutsche Marketing-Verband e.V. (DMV) durchgeführt und ausgewertet hat. Sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer bewerteten dabei das Geschäftsklima positiver als im Vorjahr.
Düsseldorf, den 31. Mai 2013. Marketer sind mit ihrer derzeitigen Geschäftslage überwiegend zufrieden, wie die Auswertung des aktuellen Deutschen Marketing Barometers belegt. Der Wert 29 im Gesamt-Index sagt aus, dass die Marketer dabei noch optimistischer auf der Konjunktur blicken als im Vorjahr, in dem der Wert 23 betragen hat. Differenziert nach Auftragnehmern und Auftraggebern zeigt sich, dass Auftraggeber das Geschäftsklima mit einem Index von 24 (Vorjahreswert: 19) zurückhaltender bewerten, während die Auftragnehmer mit einem Index von 34 (Vorjahreswert: 26) positiver auf die Geschäftsentwicklung schauen.
„Ich freue mich über die positive Stimmung in unserer Branche“, so Prof. Dr. Bettina Fischer, Vorstand Wissenschaft und Innovation im DMV, dem Berufsverband des Marketing-Managements. „Nun ist es wichtig, das Marketingbewusstsein in Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu verbreiten und den Know-how-Transfer zu fördern, damit möglichst viele unserer Mitglieder von den günstigen Rahmenbedingungen profitieren können.“
Sechs von zehn befragten Auftraggebern schätzen die aktuelle Geschäftslage in ihrem Unternehmen „gut“ oder „sehr gut“ ein. Bei den Auftragnehmern sind es sogar 66 Prozent. Sieben Prozent der Auftraggeber bewerten die momentane Situation als weniger gut oder schlecht, auf Seiten der Auftragnehmer sind es nur vier Prozent.
Auch auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten blicken die Befragten optimistisch. Knapp 70 Prozent der Auftraggeber prognostizieren eine günstigere Geschäftslage; noch euphorischer sind die befragten Auftragnehmer mit 76 Prozent. Eine Verschlechterung der Lage sehen vier Prozent der Auftraggeber und fünf Prozent der Auftragnehmer. Die restlichen Befragten erwarten keine Änderung der Geschäftslage.
Mit Blick auf die Entwicklung der Marketing-Ausgaben im kommenden halben Jahr äußern sich die Auftraggeber ebenfalls zurückhaltender als die Auftragnehmer. Ein Drittel der Auftraggeber sagt steigende Ausgaben voraus, mehr als jeder fünfte Befragte (21 Prozent) fallende Ausgaben. Aus Seiten der teilnehmenden Auftragnehmer prognostiziert knapp die Hälfte (48 Prozent) steigende Ausgaben. Nur knapp einer aus zehn Teilnehmern (neun Prozent) sagt aus, dass sich die Ausgaben für das Marketing in seinem Unternehmen verringern werden.
Beim aktuellen Deutschen Marketingbarometer des ersten Quartals 2013 lag der inhaltliche Fokus der Umfrage auf der Öffnung von Innovationsprozessen. „Open Innovation ist ein wichtiges Thema für den Deutschen Marketing-Verband. Als Berufsverband für marktorientierte Unternehmensführung begrüßen wir Ansätze, bei denen Unternehmen ihre Außenwelt strategisch nutzen, um ihr Innovationspotenzial zu steigern“, so Prof. Dr. Bettina Fischer.
Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben hierzu Stellung bezogen und die Frage beantwortet: „Welche Tools nutzen Sie in Ihrem Unternehmen im Rahmen von Open-Innovation-Strategien?“
Es zeigt sich, dass ein Teil der Befragten externes Wissen von Lieferanten, Kunden und weiterer externer Partner in den Innovationsprozess integrieren, um Qualität und Geschwindigkeit des Innovationsprozesses zu steigern (Outside-In-Prozesse). Für die Externalisierung von internem Wissen wird zudem auf Inside-Out-Prozesse zurückgegriffen. Auch Coupled-Prozesse kommen als Mischform je nach Aufgabenstellung und Unternehmensziel vor, wie etwa Sven Clasen, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Liegenschaftender Landeshauptstadt Wiesbaden berichtet.
Die Umfrage zeigt, dass Open Innovation Tools branchenunabhängig eingesetzt werden. „Gerade in der eher traditionellen Druckindustrie ist es umso wichtiger, Innovationen in den Bereichen Dienstleistungen, IT und Produktion zu realisieren. Daher nutzen wir intensiv Outside-In Prozesse in einer intensiven Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten“, so Florian Möckel, Geschäftsführer enve Print Services GmbH.
Auch im Bereich des Innovationsmanagements sind Social Media Plattformen nicht mehr wegzudenken. Der Geschäftsführer der Markenberatung BrawandRieken, Peter Brawand, legt beispielsweise dar, dass sich Crowd Sourcing Aktionen via Facebook bewährt haben, um neue Geschmacksrichtungen bei Kunden aus dem Food Bereich zu entwickeln. Den konkreten Erfolg von Open Innovation Tools belegt Tina Müller aus ihrer Funktion als Corporate Senior Vice President bei Henkel. Sie hat vor fünf Jahren eine interne Ideenplattform gegründet. In dieser „Innovation Lounge“ konnten alle Mitarbeiter weltweit im Marketing sowie im Bereich Forschung und Entwicklung Neuproduktideen generieren. Die besten Anregungen wurden auszeichnet, zum Beispiel als Ideen des Monats und als „Innovation Leader of the Year“. Das Open-Innovation-Tool hat sich bewährt: „Es wurden mehr als 15.000 Ideen bisher eingereicht und mit einer guten Quote von 16% daraus konkrete Produktkonzepte entwickelt.“
„Die Ergebnisse des aktuellen Marketing Barometers zeigen zum einen, dass die Befragten zum Teil schon sehr systematisch mit Open Innovation Tools arbeiten, etwa mit Kundenbefragungen und Kundenworkshops sowie mit Social Media Plattformen wie Facebook, XING und Experten-Communities“, kommentiert Bettina Fischer die Ergebnisse. „Zum anderen wird aber ebenfalls deutlich, dass Open Innovation noch nicht flächendeckend verankert ist. Hier gibt es noch Entwicklungspotenzial.“ Der Deutsche Marketing-Verband wird weiterhin die Entwicklungen im Bereich Innovationsmanagement aktiv verfolgen.
DEUTSCHER
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DEUTSCHER
MARKETING-VERBAND e.V.
Der Deutsche Marketing-Verband (DMV) ist der Berufsverband des Marketing-Managements und die Dachorganisation der 65 Marketing-Clubs in Deutschland und Österreich. Er vertritt die Interessen von über 14.000 Führungskräften und marketingorientierten Unternehmen. Gegründet 1956, sorgt der Verband heute für die Verbreitung des Marketingbewusstseins in Wirtschaft und Gesellschaft und sieht sich als die Institution für praxisnahe Weiterbildung und Know-how-Transfer.
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