Mädchen dominieren naturwissenschaftlichen Wettbewerb
Dr. Hans Riegel-Fachpreise an der Universität Erlangen-Nürnberg verliehen
Die Naturwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat am Samstag, 13. April 2013 die Dr. Hans Riegel-Fachpreise für herausragende W-Seminararbeiten verliehen. In Kooperation mit der Dr. Hans Riegel-Stiftung wurden in den Unterrichtsfächern Chemie, Geographie, Mathematik und Physik die jeweils besten drei eingesandten Arbeiten ausgezeichnet. Rund 170 Schülerinnen und Schüler aus Franken und der Oberpfalz hatten sich um die Fachpreise beworben.
In diesem Jahr entschied sich die Jury für 8 Schülerinnen und 4 Schüler, welche mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten überzeugten. Mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer gelten bisher als überwiegend männliche Domäne, aber in diesem Jahr wurde dieses Vorurteil widerlegt: die besten Arbeiten der vier Disziplinen kamen von jungen Frauen aus Amberg, Bayreuth und Schwabach. Die jungen Talente beschäftigten sich mit Themen wie „Isolierung und Wirkung von Coffein“, „Die Graphentheorie“ oder „Untersuchung zweier Photovoltaikanlagen“.
Prof. Dr. Frank Duzaar hob vor allem die Qualität der Arbeiten hervor: „Bemerkenswert ist nach wie vor die Qualität der eingesandten Arbeiten; hier gilt auch der Dank den Schulen, den Lehrern und Lehrerinnen für ihr Engagement. Es ist auch ein gutes Zeichen, dass sich unter den Preisträgern erstmals mehr Schülerinnen finden. Ich kann alle, insbesondere die Schülerinnen nur ermuntern, ein Studium in dem MINT-Fächern aufzunehmen.“
Herr Dr. Schneider, Vorstandsvorsitzender der Dr. Hans Riegel-Stiftung, ist sich sicher: „Die Dr. Hans Riegel-Stiftung begleitet junge Menschen auf ihrem Weg in ein naturwissenschaftliches Studium oder einen technischen Beruf. Mit diesem Wettbewerb finden und fördern wir die Talente, welche Deutschland in Zukunft dringend als gut ausgebildete Fachkräfte benötigt. Es ist sehr ermutigend, dass wir auch so viele weibliche Talente im MINT-Bereich entdecken konnten.“
Seit der Einführung des G8 belegen Abiturientinnen und Abiturienten im Rahmen ihres Lehrplans wissenschaftspropädeutische Seminare, sogenannte W-Seminare, in denen sie das wissenschaftliche Arbeiten erlernen sollen. Mit ihren Seminararbeiten konnten sich die Schülerinnen und Schüler an der FAU für die Dr. Hans Riegel-Fachpreise bewerben. Eine Fachjury, bestehend aus Professoren und Dozenten der FAU, begutachtete und bewertete die Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien.
Maßstäbe für die Prämierung waren dabei in den naturwissenschaftlichen Arbeiten nicht nur das Ansammeln und Wiedergeben von Wissen aus den Lehrbüchern, sondern vor allem das eigene Experimentieren der Schülerinnen und Schüler und der kritischen Auseinandersetzung mit praktischen Versuchen.
Die Fachpreise sind in jedem Fach dotiert mit jeweils 600 Euro für den ersten Platz, 400 Euro für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz. Zudem erhalten die Schulen und Gymnasien der Erstplatzierten einen Sachpreis in Höhe von rund 100 Euro als Anerkennung der Betreuung der Arbeiten durch die jeweiligen Fachlehrer.
Die Fachpreise wurden von Dr. Reinhard Schneider von der Dr. Hans-Riegel-Stiftung, sowie dem Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Frank Duzaar und Mitgliedern der Jury verliehen. Für alle weiteren Wettbewerbsteilnehmer, die nicht zu den Preisträgern zählten, gab es als Anerkennung für ihre Arbeiten fachbezogene Sachpreise und eine Urkunde.
Die diesjährigen Preisträger in Chemie:
- Platz: Julia Fischer vom Max-Reger-Gymnasium in Amberg mit dem Thema „Coffein - Wirkung und Isolierung aus Getränken“
- Platz: Mara Egenhöfer vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Fürth mit dem Thema „Experimente zur Lactose“
- Platz: Jonas Tröger von der FOS in Erlangen mit dem Thema „Auswirkungen von Kupfer auf die Umwelt“
Den Sachpreis für die Schülerförderung, die DVD "Chemische Schulversuche und Schülerübungen - Organik" erhielt das Max-Reger-Gymnasium in Amberg.
Die diesjährigen Preisträger in Geographie:
- Platz: Verena Düssil vom Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium in Amberg mit dem Thema „Der kombinierte Verkehr als Verlagerungsmaßnahme mit Schwerpunkt Brennerachse“
- Platz: Nathalie Krieglstein vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberaspach mit dem Thema „Die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Gletscher des Himalaya und angrenzende Gebiete“
- Platz: Simona Lieberth vom Franz-Ludwig-Gymnasium in Bamberg mit dem Thema „Wohnungsmangel und Raumknappheit in Kairo - Herausforderungen an eine Wüstenstadt“
Den Sachpreis für die Schülerförderung, die DVD "Energierohstoffe", erhielt das Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium in Amberg.
Die diesjährigen Preisträger in Mathematik:
- Platz: Isabel Spies vom Wirtschafts- und Naturwissenschaftliches Gymnasium in Bayreuth mit dem Thema „Die Graphentheorie - Leonhard Euler und das Haus vom Nikolaus“
- Platz: Jan-Laurin Müller vom Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Windsbach mit dem Thema „Elemente und Strukturen der Gruppentheorie und ihre Bedeutung für den Rubik's Cube“
- Platz: Nabi Traoré vom Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg mit dem Thema „Die Diffie-Hellman-Schlüsselvereinbarung“
Den Sachpreis für die Schülerförderung, die Materialsammlung "Geometrie outdoor“, erhielt das Wirtschafts- und Naturwissenschaftliches Gymnasium in Bayreuth.
Die diesjährigen Preisträger in Physik:
- Platz: Julia Wallnig vom Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach mit dem Thema „Energiequellen - Prinzipien, Techniken und Auswirkungen auf die Umwelt“
- Platz: Kristina Korder vom Reichsstadt Gymnasium in Rothenburg mit dem Thema „Untersuchungen zweier Photovoltaikanlagen anhand der Betrachtung unterschiedlicher Einflussparameter“
- Platz: Timo Eckstein vom Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt mit dem Thema „Plastikszintillatormessungen kosmischer Myonen mit Einführung in das Standardmodell“
Den Sachpreis für die Schülerförderung, das Experimentierset „Erneuerbare Energien“ erhielt das Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach.
Mit der Etablierung der Dr. Hans-Riegel-Fachpreise an der Universität Erlangen-Nürnberg möchten die Veranstalter insbesondere die Begeisterung für die Naturwissenschaften stärken und mit attraktiven Preisgeldern einen zusätzlichen Anreiz setzen. Schließlich werden die Grundlagen für eine naturwissenschaftliche Orientierung bereits in der Schule gelegt.
Foto v.l.n.r.: Dr. Reinhard Schneider von der Dr. Hans Riegel-Stiftung sowie die Preisträgerinnen und Preisträger der Dr. Hans Riegel-Fachpreise 2013: Timo Eckstein, Mara Egenhöfer, Jan-Laurin Müller, Verena Düssil, Julia Wallnig, Isabel Spies, Nathalie Krieglstein, Jonas Tröger, Simona Lieberth, Julia Fischer, Kristina Korder, Nabi Traoré, Prof. Dr. Frank Duzaar, FAU.
Foto: Gerd Gaetzschmann / FAU
Die Nutzung des Bildes ist mit Angabe des Fotografen kostenlos möglich
Peter Laffin; Projektkoordinator „Dr. Hans Riegel-Fachpreise“
Tel.: 0049-228-180 360 86 oder 0049-151-1633 2264;
E-Mail: peter.laffin@hans-riegel-stiftung.com
Dr. Hans Riegel-Stiftung
Die Dr. Hans Riegel-Stiftung unterstützt innovative Bildungskonzepte und Ideen-Wettbewerbe, um aktiv an der Erneuerung der Bildungslandschaft mitzuarbeiten und junge Talente für die Herausforderungen der Zukunft zu stärken. Die ausgelobten Dr. Hans Riegel-Fachpreise fördern und belohnen außergewöhnliche Leistungen in den Naturwissenschaften.
Ziel der Fachpreise ist, junge Talente im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern und frühzeitig den Kontakt zur Hochschule und entsprechenden Fördermöglichkeiten herzustellen. Außerdem wird durch diesen Wettbewerb der Austausch zwischen den Bildungsträgern Schule und Universität unterstützt und so eine bessere Begabtenförderung erreicht.
Hans Riegel
Hans Riegel wurde 1923, in Bonn, als Sohn eines Fabrikanten geboren und besuchte das Aloisiuskolleg in Bad Godesberg. Nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft übernimmt er zusammen mit seinem Bruder Paul die Geschäftsführung des wiedereröffneten Betriebes.
Hans Riegel repräsentiert das Unternehmen in der Öffentlichkeit und sorgt stetig für neue Produktentwicklungen. Er erkennt früh, wie er mit geschicktem Marketing die Marke HARIBO etablieren kann.
„HARIBO macht Kinder froh“, so lautete der ursprüngliche HARIBO Slogan seit den 30iger Jahren, der 1960 mit der Erweiterung "...und Erwachsene ebenso" ergänzt wurde. Kinder standen also von Anfang an im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Dr. Hans Riegel.
Mit der Produktion von 100 Millionen Goldbären pro Tag, weltweit, macht er unzählige Kinder glücklich. Doch auch über sein unternehmerisches Engagement hinaus möchte er seine Ideen und Visionen umsetzen.
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