Eisenmangel-Tag 2018: Ein Appell zur besseren Aufklärung über Eisenmangel
Bewusstsein schärfen: Eisenmangel und Eisenmangelanämie stellen schwerwiegendes Gesundheitsproblem dar
Wien, 20.11.2018. Am 26.11.2018 ist internationaler Eisenmangel-Tag. Der diesem Thema gewidmete Tag ist ein Appell an Menschen in aller Welt, sich «eisenkundig» zu machen und zu verstehen, warum Eisen für den Körper wichtig ist und was geschieht, wenn die Eisenspiegel nicht adäquat eingestellt sind. Eisenmangel ist ein nach wie vor unzureichend erkannter Mangelzustand, trotz möglicher gravierender Auswirkungen und einer relativ hohen Prävalenz.
Ein Drittel der Weltbevölkerung leidet an Eisenmangel. Besonders hoch ist die Prävalenz bei Frauen vor der Menopause, bei Schwangeren und bei Kindern unter fünf Jahren. Der Eisenmangel-Tag soll mit eigens entwickeltem Informations- und Aufklärungsmaterial dazu beitragen, dass Menschen weltweit besser über Eisenmangel und Eisenmangelanämie Bescheid wissen. Ein Symptom-Checker hilft, die zahlreichen unterschiedlichen Symptome zu erkennen. Er führt die wichtigsten mit Eisenmangel und Eisenmangelanämie assoziierten Symptome auf und veranschaulicht sie mithilfe einer Animationsfigur, die weitere Informationen beisteuert.
Leistungseinbußen durch Eisenmangel
Eisen wird im gesamten Körper gebraucht. Es regt die Bildung roter Blutkörperchen an und sorgt dafür, dass Herz und Skelettmuskulatur wirksam funktionieren. Es spielt eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr, für den Erhalt der Leistungsfähigkeit und für eine normale Hirnfunktion. Sind die verfügbaren Eisenspeicher des Körpers gering (Eisenmangel), kann sich dies auf fast alle Lebensbereiche auswirken, wie den Stoffwechsel, die geistige und körperliche Gesundheit, die Arbeitsproduktivität und selbst die Sexualfunktion. Laut Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation führt Eisenmangel zu einer um bis zu 30 % geringeren physischen Arbeitsleistung[1].
Jeden kann es treffen
Prinzipiell kann jeder von Eisenmangel betroffen sein. Die größte Hürde auf dem Weg zur Diagnosestellung ist meist das Erkennen der Symptome von Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Häufige Symptome sind chronische Müdigkeit, Haarausfall, brüchige Nägel, der Drang, Nichtessbares zu sich zu nehmen, wie Erde, Lehm und Eis, und Konzentrationsschwäche. Eisenmangel kann sich in verschiedenen Symptomen äußern, die schwer zuzuordnen sind und auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten auftreten. In Europa beispielsweise leiden bis zu 33 % der Frauen vor der Menopause, bis zu 77 % der Schwangeren und bis zu 48 % der Kinder[2] an Eisenmangel. Zudem ist Eisenmangel häufig mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen assoziiert wie chronischer Herzinsuffizienz, chronischer Niereninsuffizienz und Reizdarmsyndrom.
Risikogruppe Frauen
„Jede fünfte Frau in Österreich leidet an Eisenmangel. Viele Betroffene führen Ihre Müdigkeit und Schlappheit auf den Alltagsstress zurück und gehen den Symptomen daher nicht näher auf den Grund. Sie schleppen sich lange Zeit mühsam durch den Alltag, bis die Lebensqualität so vermindert ist, dass sie doch einen Arztbesuch erwägen. Dabei ist Eisenmangel sehr gut therapierbar. Langes Leiden ist nicht notwendig. Daher ist es sehr wichtig, über das Thema Eisenmangel zu informieren und Ärzte wie Betroffene dafür zu sensibilisieren", sagt Dr. Doris Gapp, Ärztin für Allgemeinmedizin und Eisenmangel-Expertin bei Woman & Health in Wien. Dr. Diana Mansour, Consultant in Community Gynaecology and Reproductive Health Care und Head of Sexual Health Services am New Croft Centre in Newcastle (Grossbritannien) erklärt: „Weltweit sind so viele Frauen von Eisenmangel betroffen, mitunter mit erheblichen Auswirkungen auf deren Gesundheit und Lebensqualität. Vor allem für Schwangere ist es wichtig, normale Eisenwerte aufrechtzuerhalten, denn sie können sich nicht nur auf die Gesundheit der werdenden Mutter auswirken, sondern auch auf die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Es ist wichtig, dass wir Frauen helfen, die Symptome von Eisenmangel zu erkennen, damit sie sich an die sie betreuenden Ärzte wenden und die für eine wirksame Einstellung der Eisenspiegel erforderliche Unterstützung erhalten können."
Entwicklungsbeeinträchtigungen bei Kindern
Eisenmangel wirkt sich bei jedem Menschen anders aus. Eine Folge ist häufig eine allgemeine Verschlechterung von Gesundheitszustand und Befinden. Auch ohne Vorliegen einer Anämie kann Eisenmangel den Organismus erheblich schwächen, chronische Grunderkrankungen verschlechtern und zu erhöhter Morbidität und Mortalität führen. Bei Kindern kann Eisenmangel die kognitive und motorische Entwicklung erheblich beeinträchtigen. „Eine Sensibilisierung für die schwerwiegenden Auswirkungen von Eisenmangel ist wirklich notwendig", sagt Prof. Michal Matysiak von der Abteilung für Pädiatrie, Hämatologie und Onkologie an der medizinischen Universität Warschau (Polen). „Auch wenn sich Eisenmangel massiv auf die kindliche Entwicklung auswirken kann, ist er nach wie vor unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung weltweit. Ein stärkeres Bewusstsein für Eisenmangel und eine bessere Kenntnis der Symptome könnten Abhilfe schaffen."
Weitere Risikogruppen: Senioren, Sportler, Blutspender, Vegetarier und Veganer
Nicht nur Frauen und Kinder sind einem erhöhten Eisenmangel-Risiko ausgesetzt. Senioren, Patienten mit chronischen Erkrankungen und Patienten nach Operationen, die mit hohem Blutverlust einhergegangen sind, kann es genauso treffen. Ebenso Menschen, die regelmäßig Blut spenden sowie Vegetarier und Veganer. Zöliakie-Betroffene und Leistungssportler zählen ebenfalls zu den Risikogruppen. Dr. Peter Schödl, Sportmediziner und Eisenmangel-Experte vom Medical Center HOCH-FORM in Wien erläutert: „Auch Sportler übersehen häufig, dass sie einen erhöhten Bedarf an Eisen haben. Nur wer über gut gefüllte Eisenspeicher verfügt, kann ein hohes Leistungsniveau erreichen. Eisenmangel macht sich bei Sportlern durch eine reduzierte Ausdauerleistung, Kurzatmigkeit, schlechte Regeneration und häufig durch unerklärliche Leistungsknicks bemerkbar. Sportler sollten daher ihren Eisenstatus regelmäßig kontrollieren lassen."
Eisenmangel ist gut therapierbar
Eisenmangel kann durch einen Bluttest einfach und schnell festgestellt werden. Für die Therapie stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
- Die Einnahme von oralen Eisenpräparaten – in Form von Tabletten, Kapseln oder Säften.
- Eiseninfusionen. Dabei wird das Eisen-Präparat direkt in die Vene eingebracht. Nur ein bis zwei Behandlungen sind nötig, um die leeren Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Der wesentliche Vorteil dieser Therapieform ist, dass auf diesem Weg die gesamte Eisendosis dem Körper unmittelbar und ohne Verluste zur Verfügung steht. In der Regel stellen Patienten bereits kurze Zeit nach einer Eiseninfusion eine deutliche Besserung ihrer Lebensqualität fest.
Regelmäßige Eisen-Checks
Eisenmangel-Experten empfehlen, den eigenen Eisen-Status in regelmäßigen Intervallen kontrollieren zu lassen, z. B. im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. So kann rechtzeitig gegengesteuert und ein schwerer Eisenmangel mit all seinen negativen Auswirkungen verhindert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf http://www.irondeficiencyday.com.
[1] World Health Organisation. Iron deficiency anaemia. Assessment, prevention and control: A guide for programme managers. 2001: http://www.who.int/nutrition/publications/en/ida_assessment_prevention_control.pdf Last accessed: June 2018.
[2] Hercberg S, et al. Iron deficiency in Europe. Public Health Nutr. 2007;4(2b)
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Über eisencheck.at
Das Informations-Portal eisencheck.at gibt einen umfangreichen Einblick in das Thema „Spurenelement Eisen". Die angebotenen Inhalte reichen von grundsätzlichen Informationen über Eisen und seine Funktion im Körper, Eisenmangel, dessen Symptome und Folgen, sowie über Risikogruppen und Empfehlungen zur Vorbeugung bis hin zur Erläuterung der verschiedenen Therapieformen. Zudem bietet die Seite auch einen Überblick über die Eisenexperten in Österreich.
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