EU-Forschungsprojekt DISASTER:Grenzübergreifende Kommunikation und Kooperation im Katastrophenfall
Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der Fachhochschule Köln ist einer von insgesamt sieben internationalen Partnern im neuen EU-Forschungsprojekt DISASTER („Data Interoperability Solution At Stakeholders Emergencies Reaction“).
Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts steht die Entwicklung eines Datenaustauschsystems, mit dessen Hilfe Organisationen und Firmen im Katastrophenfall auf EU-Ebene miteinander kooperieren und kommunizieren können. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Gesamtbudget von 3,5 Millionen Euro wird von der Europäischen Kommission gefördert - rund 600.000 Euro fließen an das IRG. Für die Projektleitung in der Fachhochschule Köln sind Prof. Dr. Dr. Alex Lechleuthner und Dr.-Ing. Ompe Aime Mudimu vom IRG verantwortlich. Betreut wird das Projekt von Til Hofmann (BEng.) mit einem Team von Masterstudierenden des IRG.
In dieser Woche (2. bis 3. Mai 2012) treffen sich die internationalen Projektpartner zu einem ersten Workshop an der Fachhochschule Köln, auch um das deutsche Rettungssystem kennen zu lernen. Ein Foto vom ersten DISASTER-Workshop zum honorarfreien Nachdruck bei Quellenangabe kann abgerufen werden über: www.fh-koeln.de/pressemitteilungen.
Katastrophen machen nicht an Ländergrenzen halt
Sogenannte Großschadensereignisse - Atomunfall, Zugunglück, Großbrand oder Massenkarambolage - erfordern den grenzübergreifenden Einsatz internationaler Rettungskräfte. Doch die Rettungssysteme innerhalb der EU sind unterschiedlich gewachsen und schwer kompatibel. Es gibt sprachliche, rechtliche, kulturelle und organisatorische Unterschiede. Wer leitet den Einsatz vor Ort? In welcher Reihenfolge werden Patienten versorgt? Wie läuft der Informationsfluss zwischen Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr? Wer darf was entscheiden? Die Unterschiede reichen vom Umgang mit den Opfern bis hin zu technischen Hürden: Digitale Daten und Karten sind in so unterschiedlichen Formaten erfasst, dass die Einsatzkräfte sie nicht austauschen können.
Ziel: Zuverlässiger Austausch von Daten
Das Ziel des EU-Forschungsprojekts ist, den zuverlässigen Austausch von Daten sicherzustellen, um die optimale Versorgung von Notfall-Patienten zu gewährleisten, unabhängig davon, aus welchen EU-Ländern sich die Rettungsmannschaft zusammensetzt. Zunächst werden die Projektpartner - Organisationen und Firmen aus Spanien, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland - ihre unterschiedlichen Rettungssysteme mit den länderspezifischen Abläufen erfassen. „Unser Part an der Fachhochschule Köln ist die Bestandsaufnahme der Systeme. Dazu werden wir alle Rettungsabläufe und -prozesse erfassen, ins Englische übersetzen und abgleichen“, erklärt Dr.-Ing. Ompe Aime Mudimu vom IRG. „Alle gesammelten Daten fließen in eine Programmierung ein. Ziel ist ein einheitliches System, das die Kommunikation und Koordination im Katastrophenfall ermöglicht – zwischen den Menschen und zwischen den Systemen“.
Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 19.700 Studierende werden von rund 430 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 75 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Elektrotechnik und Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik sowie Angewandte Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung und zertifiziert als familiengerechte Hochschule.
Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme (F 09) umfasst alle technischen und organisatorischen Elemente der operativen Gefahrenabwehr, die sich mit der Rettung von Menschen, der Erkennung von Gefahren und deren Abwehrplanung beschäftigen wie etwa behördliches und betriebliches Risiko- und Krisenmanagement sowie soziale und methodische Kompetenzen für Führungskräfte. In Verbundforschungsprojekten stehen die wissenschaftliche Analyse und das Bereitstellen von Anwenderexpertise im Vordergrund.
Weitere Informationen
Fachhochschule Köln
Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme
Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG)
Dr.-Ing. Ompe Aime Mudimu
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