Neues Gutachten soll Sanierungsumfang am Campus Deutz klären
In die Frage, ob das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum der Fachhochschule Köln am Standort Deutz modernisiert oder eine Neubaulösung im Kölner Süden realisiert wird, kommt wieder Bewegung: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW hat heute in Abstimmung mit dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung, dem Finanzministerium, und dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr die Erstellung eines Gutachtens über den Sanierungsumfang am IWZ europaweit ausgeschrieben. Mitte November soll die Auswahl des Ingenieurbüros abgeschlossen sein und der Auftrag vergeben werden.
Das Präsidium der Fachhochschule Köln begrüßt die Entwicklung: „Dass nun ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben wird, ist immerhin ein Signal, auch wenn dieser Prozess selbst wieder Zeit braucht“, betont Prof. Dr. Joachim Metzner, Präsident der Fachhochschule Köln. „Das Gutachten soll Klarheit schaffen bezüglich der Kosten. Ich bin überzeugt, dass es im Vergleich zu einem Neubau keine finanziell günstigeren Bedingungen für eine Sanierung und Modernisierung bei laufendem Betrieb ermitteln wird.“ Rund sechs Monate werde die Erstellung des Gutachtens in Anspruch nehmen, rechnet der BLB NRW. „Sobald das neue Gutachten vorliegt, darf es keine Verzögerungen in der Entscheidungsfindung mehr geben“, unterstreicht Prof. Dr. Joachim Metzner. Die Hochschule brauche Planungssicherheit. In einem Positionspapier hatte sich das Präsidium der Fachhochschule Köln im Frühjahr für einen Neubau im Kölner Süden ausgesprochen und dafür breite Zustimmung in den Gremien der Hochschule erfahren (PM20/2010). Befürchtet werden bei einer Sanierung im Bestand unzumutbare Studien- und Arbeitsbedingungen über einen langen Zeitraum - mit nachhaltig negativen Folgen für das Image der Hochschule und ihr Standing in der Hochschullandschaft. 2009 hatten 24 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen mit dem Land Verträge zur Hochschulmodernisierung unterzeichnet, Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 16.200 Studierende werden von rund 400 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 70 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Neu hinzugekommen sind im Herbst 2009 die Angewandten Naturwissenschaften. Zur Hochschule gehören neben Standorten in Köln-Deutz und in der Kölner Südstadt auch der Campus Gummersbach; im Aufbau ist der Campus Leverkusen. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung.