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Die vier internationalen Preisträger zeigen eindrucksvoll die visuelle Kraft der Fotografie. Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie geht nach Deutschland und in die Ukraine.

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Am 4. Mai 2023 wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Osnabrück die diesjährigen Gewinner des Felix Schoeller Photo Award bekannt gegeben. Alain Schroeder (Belgien) siegt in der Kategorie “Fotojournalismus” mit der Arbeit “Muay Thai Kids”, der Preis für "Nachhaltigkeit” geht an den italienischen Fotografen Simone Tramonte für seine Serie “New ways to the future” und die begehrte Auszeichnung in der Kategorie “Portrait” konnte Damian Lemanski (Polen) mit seinen Fotografien über die “Kids of Lunik IX” gewinnen. Alle drei Preisträger erhalten für ihren Sieg jeweils 5.000 Euro. Lisa Marie Asubonteng (Deutschland) gelang mit ihrer Serie “The holy women” der Sieg in der Kategorie “Nachwuchs” und darf sich über eine Prämie von 5.000 Euro freuen. Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie, dotiert mit 10.000 Euro, geht an Sebastian Wells (Deutschland) und Vsevolod Kazarin (Ukraine) für ihr Gemeinschaftsprojekt “Young people photographed in Kyiv 2022”.

"Mit dem Felix Schoeller Photo Award verknüpfen wir unsere Leidenschaft für das gedruckte Bild. Unser Engagement empfinden wir als soziale und kulturelle Verantwortung, aber auch als Herzenssache", so Hans-Christoph Gallenkamp, CEO  von Felix Schoeller. “Wir haben einmal mehr eindrucksvollen Beiträge mit einem hohen künstlerischen Anspruch gesehen. Unser Dank gilt allen Fotografinnen und Fotografen für ihre großartige Arbeit.”

Jury-Vorsitzender Michael Dannenmann fasst die Position des Felix Schoeller Photo Award im internationalen Kontext der Fotografie zusammen: “Nach zehn Jahren ist der Felix Schoeller Photo Award längst in der weltweiten Community der Fotografie angekommen. Die rund 2.000 Einreichungen aus 98 Ländern zeigen uns auch im Jahr 2023, dass die Fotografien in allen Kategorien dieses Wettbewerbs einen sehr hohen Anspruch erfüllen. Der wunderbare Reichtum an spannenden und substanziellen Eindrücken, die uns diese Arbeiten zeigen, zeugt von der großen Leidenschaft der Bildermacherinnen und Bildermachern für das Medium Fotografie.” Neben Michael Dannenmann gehören die Kunsthistorikerin und Kuratorin Cathérine Hug vom Kunsthaus Zürich, der Direktor des Museumsquartiers Osnabrück Nils-Arne Kässens, Art Advisor Simone Klein sowie Visual Director des Kunstmagazins ART Hannah Schuh der Jury an. Für den Deutschen Friedenspreis für Fotografie wurde die Jury mit Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen & Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück, erweitert.

Die prämierten Arbeiten der Sieger sowie aller Nominierten sind ab dem 5. Mai bis zum 6. August 2023 im Museumsquartier in Osnabrück ausgestellt.

Fotojournalismus: Alain Schroeder, Belgien

Titel: Muay Thai Kids

Die Fotos von Alain Schroeder zeigen Kinder in Thailand in Muay-Thai-Trainingslagern, in denen diese traditionelle Kampfsportart gelehrt wird. Bereits ab dem Alter von sechs Jahren verdienen die Kinder Geld für ihre Familien hinzu durch die Teilnahme an Wettkämpfen. Der Druck auf die Kinder ist spürbar. Nur wenige werden zu Champions, aber für arme Kinder mit begrenzten Möglichkeiten ist Muay Thai ein Weg, die kulturelle Erwartung zu erfüllen, ihren Familien zu helfen und eine Chance auf ein besseres Leben zu haben.

Michael Dannenmann: “Mit seiner beeindruckenden fotojournalistischen Arbeit „Muay Thai Kids“ nimmt uns Alain Schroeder mit in eine Welt des Boxkampfsports, die uns in unserer westlichen Welt gänzlich fremd ist. Seine Bilder von Kindern, die sich durch diesen Kampfsport einen Weg in eine bessere Zukunft erhoffen, machen nachdenklich, wütend und berühren uns zugleich.” Hannah Schuh: “Wie Blitzableiter fangen die Fotos von Alain Schroeder die Spannung vor und während der Kämpfe ein. Der große Druck, dem die Kinder im Leistungssport ausgesetzt sind, Verzweiflung und Erschöpfung treten überdeutlich zutage. Schon das Hinschauen tut weh.” Simone Klein ergänzt: “Mit dieser Serie haben wir eine wirklich bildgewaltige Reportage prämiert. Die schwarzweißen Fotografien sind unsentimental und machen in ihrer Dynamik und Unmittelbarkeit den Schmerz, aber auch den unbedingten Willen der Kinder schonungslos deutlich.”

Nachhaltigkeit: Simone Tramonte, Italien

Titel: New ways to the future

Die Bedeutung innovativer Technologien für die Zukunft von morgen ist das Thema des italienischen Fotografen Simone Tramonte. Erneuerbare Energien, neue Technologien für die Lebensmittelproduktion und die Kreislaufwirtschaft sind der Schlüssel zur Erreichung der Ziele des Green Deal. Diese innovativen Technologien weisen den Weg zur Klimaneutralität und inspirieren zu einem neuen, nachhaltigen Lebenszyklus.

Simone Klein: “Besonders das wichtige Thema der (in Europa entwickelten) grünen Technologien zur Verringerung der CO2-Emissionen und die Umsetzung in Bilder, die an Science-Fiction erinnern, hat uns beeindruckt. Sie erzählen von der Hoffnung, dass innovative Technologien zur Rettung unseres Planeten beitragen werden.”

Nils-Arne Kässens: “Die kühle Ästhetik von Techno-Zonen trifft auf das organische Gewächs der Pflanzen: Natur und Technik müssen symbiotisch zusammengebracht werden, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Diese Einsicht kommt unmittelbar beim Betrachten der Fotos von Simone Tramonte.” Michael Dannenmann ergänzt: “Der Fotograf Simone Tramonte hat seine Botschaft in eine künstlerische und formale Fotografie verpackt. Seine eindrucksvolle und präzise Bildsprache nimmt uns nicht nur mit in die Zukunft, sondern formuliert auch einen weiteren Hilferuf zur Rettung unserer Erde.”

Portrait: Damian Lemanski, Polen

Titel: Kids of Lunik IX

Die Fotoserie von Damian Lemanski zeigt Kinder und Jugendliche, die in Lunik IX leben – einem Bezirk in Kosice, der größten Stadt der Ostslowakei, der fast ausschließlich von Roma bewohnt wird. Unter den wenigen Einwohnern leben mehr als tausend Kinder, die in unwürdigen Verhältnissen auf zwanzig Quadratmetern zusammengepfercht leben. Die Roma sind die mit Abstand am längsten diskriminierte Minderheit in der EU. Achtzig Prozent der Roma in der EU leben immer noch unter der Armutsgrenze.

Michael Dannenmann: “Diese berührenden Schwarzweiß-Porträts überzeugen durch ihre unmittelbare Nähe und das persönliche Vertrauen, das sich der Fotograf Damian Lemański während seiner Arbeit aufgebaut haben muss. In der gezeigten, schroffen Realität, in der diese Kinder und Jugendliche leben, scheinen Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit (noch) nicht vorhanden zu sein. Damian Lemański schafft es, uns mit diesen nahen Bildern der Roma-Kinder das Dilemma einer immer noch diskriminierten Minderheit zu vermitteln.” Hannah Schuh: “Damian Lemański nimmt Momente der Interaktion auf und ist als Fotograf präsent. Eine solche Arbeit braucht viel Vertrauen. Lemańskis Bildsprache ist zeitlos. Nur Details erinnern daran, dass es sich um eine bedrückende Gegenwart handelt.” Simone Klein: “Diese eindringlichen, hervorragend komponierten Bilder zeugen von Hoffnung, Gemeinschaft und einer gewissen Unbekümmertheit im Hinblick auf die Zukunft.”

Nachwuchs: Lisa Marie Asubonteng, Deutschland

Titel: The holy women

Die Arbeit "The holy women" zeigt eine Reihe von Porträts, die sich mit dem Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Ghana befassen. Sexuelle und körperliche Gewalt ist in Ghana auch heute noch ein Tabu-Thema. Lisa Marie Asubonteng ist eine ghanaisch-deutsche Fotografin, die in Berlin lebt. In ihrer Arbeit legt sie Wert auf die Darstellung der Gesichter von Unterrepräsentierten in der Kombination mit einzigartigen Emotionen in der Mode. Die Themen Identität und Tradition sind zentral für ihre Arbeit.

Hannah Schuh: “Die klaren Porträts stellen eine direkte Verbindung her, die Frauen stehen fest auf der Erde. Ihr Blick ist ernst, keine lächelt, niemand posiert. Es sind starke Frauen, die Vergewaltigung und sexuelle Gewalt erlebt haben. Lisa Marie Asubonteng hat sie überzeugt, sich zu zeigen. Mutig stellen sich die Frauen dem Blick der BetrachterInnen. Dabei sehen sie nicht wie Opfer aus, sie sind Überlebende. Die Serie trifft mitten ins Herz, genau wie die Erkenntnis, dass diese Art von Gewalt Jede treffen kann.” Simone Klein: “Die Umsetzung eines so grausamen, ungerechten und leider immer noch so aktuellen Themas wie der Vergewaltigung und dem Missbrauch junger Frauen und Mädchen in Ghana, dargestellt in solch eindringlichen, persönlichen Porträts, hat uns besonders beeindruckt.” Nils-Arne Kässens: “Im Gegensatz zur Grausamkeit, die den Mädchen und Frauen angetan wurde, sind die Bilder ganz still und gerade dadurch so eindringlich. Die stummen Blicke der Porträtierten sind eine schreiende Anklage gegen sexuelle Gewalt.”

Deutscher Friedenspreis für Fotografie: Sebastian Wells, Deutschland, und Vsevolod Kazarin, Ukraine

Titel: Young people photographed in Kyiv 2022

Der “Deutsche Friedenspreis für Fotografie” ist eine gemeinsame Initiative des internationalen Spezialpapierherstellers Felix Schoeller und der Friedensstadt Osnabrück. Er ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den deutschen Fotografen Sebastian Wells sowie seinen ukrainischen Projektpartner Vsevolod Kazarin. Mit ihrer aktuellen Arbeit über Jugendliche in Kyiv setzen die beiden Fotografen mitten im Ukraine-Krieges ein kraftvolles und Hoffnung gebendes Zeichen: Junge Menschen trotzen dem Krieg und präsentieren sich in bewundernswerter individueller Stärke und Courage. Die Bilder sind nicht nur eine Stil-Reportage, sondern Zeugnis eines historischen Moments: Mitten in Zeiten von Krieg und Gewalt zeigt dieses fotokünstlerische Projekt die Kraft des Mediums Fotografie als eine grundlegende Form des Widerstands gegen Tyrannei, Krieg und Unterdrückung. Michael Dannenmann, Vorsitzender der Jury: “Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie nimmt in der heutigen Zeit eine ganz besonders wichtige Funktion ein und füllt diese souverän aus.”

Die Ausstellung mit den Bildern aller Gewinner und Nominierten ist vom 5. Mai bis zum 6. August 2023 im Museumsquartier in Osnabrück zu sehen.

Alle Werke wurden auf hochwertigen Digitaldruck-Papieren der Fine Art-Papiermarke CAPTURE X aus dem Haus von Felix Schoeller gedruckt.

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Bilddateien der Arbeiten der Nominierten und Sieger für Veröffentlichungen im Zusammenhang mit dieser Presseinformation oder Informationen zum Felix Schoeller Photo Award stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Weitere Infos: www.felix-schoeller-photoaward.com/press-material

  

André Partmann
Corporate Communications Manager
Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG | Burg Gretesch 1 | 49086 Osnabrück
APartmann@felix-schoeller.com
+49 (0)541 3800- 200 

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