Inklusion durch Tanz und ein erfüllter Traum
Osnabrück, 10. Dezember 2014
Patsy Hull-Krogull als Jurorin und Botschafterin beim internationalen Charity Tanzfestival „Inclusive Dance“ in Moskau
Vor der Reise standen viele Fragezeichen. Am Ende bleiben ebenso viele Ausrufezeichen. Als Jurorin und Botschafterin für Inklusion durch Tanz war Patsy Hull-Krogull beim internationalen Charity Tanzfestival in Moskau eingeladen. Was sie dabei in der russischen Hauptstadt erlebt hat, lässt sie bei ihrer Rückkehr nach Osnabrück ins Schwärmen geraten. „Ich habe gesehen, wie viele Kinder und Jugendliche, die eine Beeinträchtigung haben, sich trotzdem selbstbewusst vor ein großes Publikum stellen, wunderschön tanzen und glücklich sind“, erzählt Patsy Hull-Krogull.
Rückblende: Über Facebook sind die Organisatoren in Moskau auf die Patsy & Michael Hull Foundation und ihr Engagement für Inklusion durch Tanz und Bewegung aufmerksam geworden. Margo Bogorad arbeitet als Dolmetscherin für das Tanzfestival und schreibt eine Einladung. Darin berichtet die 51-Jährige, die seit ihrer Kindheit selbst im Rollstuhl sitzt, auch davon, dass sie im Tanzen neue Kraft findet. Nichts wünsche sie sich dabei mehr, als einen eigenen Tanzrollstuhl. Und genau diesen Wunsch konnte ihr Patsy Hull-Krogull beim persönlichen Kennenlernen in Moskau erfüllen. Der weltweit tätige Rollstuhlhersteller Meyra aus Kalletal-Kalldorf hat der Patsy & Michael Hull Foundation den Sportrollstuhl spontan zur Verfügung gestellt. „Wir bewegen Menschen. Das ist für uns nicht nur Unternehmensslogan, sondern unsere Philosophie, nach der wir handeln“, so Meyra-Marketingleiter Bernd Lohmüller. „Es ist schön zu wissen, dass wir einem motivierten Menschen mit Handicap neue Freiheit und Mobilität beim Tanzen ermöglichen.“
Drei Tage war Patsy Hull-Krogull in Moskau, um bei der 2. Auflage des internationalen Inklusions-Tanzfestivals als Jurorin die Auftritte der besten integrativen Tanzgruppen aus Russland, Bulgarien, Ukraine, Weißrussland und vielen weiteren Ländern zu bewerten. Darüber hinaus hat sie einige erfolgreiche Inklusionsprojekte der Patsy & Michael Hull Foundation vorgestellt und Workshops mit den Teilnehmern durchgeführt. „Hip-Hop hat den Kindern besonders viel Spaß gemacht“, berichtet sie.
Dass sie die Organisatoren überhaupt nach Moskau eingeladen haben, bezeichnet sie als eine schöne Bestätigung für die Arbeit der Patsy & Michael Hull Foundation. „Was ich dort dann erleben durfte, zeigt mir in eindrucksvoller Weise, dass wir das Richtige tun. Aber auch, dass man noch sehr viel mehr bewegen kann“, erzählt Patsy Hull-Krogull. Sie habe in Moskau große Gastfreundschaft erfahren und tolle Menschen kennengelernt, die sich engagieren. „Ich kehre mit vielen wunderbaren Eindrücken zurück. In mehr als zehn Jahren Patsy & Michael Hull Foundation habe ich viele Menschen mit Handicap erlebt, die über sich hinaus wachsen. Das Festival in Moskau hat mir aber bestätigt, dass noch sehr viel mehr möglich ist.“
Über die Patsy & Michael Hull Foundation e.V.
Ziel des 2003 von Patsy Hull-Krogull und ihrem Bruder Michael Hull (1. Vorsitzender) gegründeten Vereins ist die Entwicklung, Unterstützung und Durchführung von kulturellen, sportlichen und künstlerischen Aktivitäten mit dem Medium „Tanz“. 2. Vorsitzende ist Petra Böske. Der Verein verfolgt integrative und inklusive Projekte mit Beteiligung von Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Kulturen und körperlicher Voraussetzungen. Neben zahlreichen Alltags-Projekten initiierte die Patsy & Michael Hull Foundation seit 2005 vier inklusive Musicals. Aufgrund ihres großen Engagements für Menschen mit Behinderung und des sozialen Engagements in vielen anderen Bereichen wurde den Geschwistern 2013 der Bundesverdienstorden verliehen.
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