American Physical Society ehrt Prof. Willi

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Düsseldorfer Plasma-Physiker erhält John Dawson Award

Düsseldorf, 17. Juli 2017: Für seine besonderen Verdienste um die Plasmaphysik ehrt die Americal Physical Society (APS) den Physiker Prof. Dr. Oswald Willi vom Institut für Laser- und Plasmaphysik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Der Preis ist mit 5.000 US-Dollar dotiert und wird an zwei Forschergruppen verliehen.

Prof. Willi wird für die Erforschung von dichten, hochenergetischen Plasmen mit Hilfe der Protonen-Radiographie ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr an zwei Forschergruppen vergeben. Prof. Willi erhält die Auszeichnung zusammen mit zwei seiner früheren Doktoranden, Prof. Dr. Marco Borghesi vom Queen’s University of Belfast und Dr. Andrew MacKinnon, derzeit beim Lawrence Livermore National Laboratory.

Prof. Willi und seine Mitarbeiter haben im Jahr 2000 die Protonen-Radiographie für Plasmen entwickelt, um in ihnen die Verteilung von Flüssen, Instabilitäten und Feldern in Plasmen messen und quantifizieren zu können. Sie konnten damit fundamentale Prozesse in den Plasmen erforschen.

Der Vorteil der Protonen-Radiographie ist, dass Protonen – die positiv geladenen Kerne des Wasserstoffs – mit einem Laser beschleunigt, auf ein Plasma geschossen und anschließend auf einen ortsauflösenden Detektor aufgenommen werden. Da sie aufgrund ihrer elektrischen Ladung in elektrischen und magnetischen Feldern abgelenkt werden, können aus ihrer Verteilung nach dem Durchlaufen des Plasmas Rückschlüsse auf die Plasmazustände und auch auf die elektrischen und magnetischen Felder gezogen werden.

Protonen sind somit eine besonders geeignete Diagnostik, um auch größere und sehr dichte Plasmen zu untersuchen.

Prof. Dr. Oswald Willi

Oswald Willi studierte von 1973 bis 1977 Physik an der Universität Innsbruck und von 1977 bis 1978 an der University of Oxford. 1978 bis 1980 war er Doktorand mit einem D.Phil. Abschluss in Physik an der University of Oxford, wurde dort 1981 zum Research Associate bevor er ab 1982 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Los Alamos National Laboratory in den USA seine Forschungsarbeit fortsetzte. 1984 wurde er Lecturer, 1987 Reader und von 1993 bis 2001 war er Professor am Imperial College in London. Seit 2001 ist er Professor am Institut für Laser- und Plasmaphysik der HHU.

John Dawson Award for Excellence in Plasma Physics Research

Der Preis wird von der American Physical Society jährlich verliehen, der größten physikalischen Fachgesellschaft in der Welt. Er wurde im Jahr 1981 eingerichtet und ehrt Forscherinnen und Forscher aus aller Welt, die besondere Beiträge im Bereich der Plasmaphysik geleistet haben.

Weitere Informationen: Pressemitteilung der APS

Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Presse und Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Tel.:   49 211 81-10896
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Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.

An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 31.000 Studierende. Im Fokus der wissenschaftlichen Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften. Zuletzt konnte im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ von Bund und Ländern die Förderung eines Exzellenzclusters in der Pflanzenzüchtungsforschung gewonnen werden.

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