Fenster ins Gehirn

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Das neue Jülicher PET-Zentrum bringt Ergebnisse aus der Hirnforschung schnell in den klinischen Alltag

Jülich, 07.03.2013 – Die Früherkennung von Alzheimer, die verbesserte Diagnose von Tumoren, die Entwicklung neuer Wirkstoffe – das neue Zentrum für Positronenemissionstomografie (PET-Zentrum) vereint künftig auf diesen Gebieten Forschung und Anwendung. Im Beisein von Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wurde diese einzigartige Einrichtung heute im Forschungszentrum Jülich eingeweiht. Auch Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, insbesondere aus den Neurowissenschaften, werden das PET-Zentrum nutzen.

„Viele Menschen in Deutschland sind von unterschiedlichen Gehirnerkrankungen betroffen, so leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an Demenz. Daher sind die Diagnose und Therapie neurologischer Erkrankungen zentrale Herausforderungen in unserer älter werdenden Gesellschaft“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel MdB, bei der Einweihung. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstreicht eindrucksvoll durch die Förderung dieses europaweit einzigartigen Translationszentrums für neuartige bildgebende Verfahren mit über 30 Millionen Euro, welch große Bedeutung die Bundesregierung der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung beimisst.“

Das PET-Zentrum bietet der Gesundheitsforschung eines der modernsten Bildgebungszentren Europas und bringt Wissenschaftler, Ärzte und Patienten unter einem Dach zusammen. Auf drei Ebenen fasst es den Translationsprozess von der Forschung bis in die Klinik zusammen: Im Untergeschoss entwickeln und produzieren Forscher Radiotracer, im Erdgeschoss finden vorklinische Studien zum Test von Radiotracern und Wirkstoffen statt, im klinischen Trakt im ersten Stockwerk kommen die Substanzen zur Anwendung. „Das neue Zentrum setzt die seit über 30 Jahren erfolgreiche PET-Forschung in Jülich fort“, sagte Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. „Mit seiner hervorragenden wissenschaftlichen Infrastruktur ermöglicht es Studien in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung, und durch die räumliche Nähe von Entwicklung und Anwendung verbessert es gleichzeitig den Ablauf klinischer Studien. Damit können Forschungsergebnisse noch zügiger und zielgenauer in die klinische Anwendung übertragen werden als zuvor.“

Kooperationen umfassen bereits zahlreiche klinische Studien, insbesondere mit den umliegenden Hochschulen in Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf – beispielsweise die Entwicklung eines Diagnostikums für Hirntumore – und Forschungsarbeiten zur Diagnostik der Multiplen Sklerose.

Im Bereich der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung wird mit der neuen Infrastruktur unter anderem die bestehende Forschungskooperation mit der Harvard Medical School in Boston ausgebaut: Die Wissenschaftler erforschen die grundlegenden Mechanismen, wie der Körper den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert und was bei ZNS-Erkrankungen gestört ist. Auch industrielle Kooperationspartner nutzen seit vielen Jahren die innovativen Methoden der Bildgebung als integralen Bestandteil ihrer Arzneimittelentwicklung und -prüfung und sind weiterhin sehr willkommen.

Düsseldorfer Wissenschaftler arbeiten am PET-Zentrum

„Das neue PET-Zentrum bietet einzigartige Möglichkeiten, translationale Forschung in den Neurowissenschaften zu betreiben“, so Prof. Dr. Alfons Schnitzler, Prorektor für Strukturentwicklung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Neurowissenschaftler. Und weiter: „Translationale Forschung, das heißt, die Erkenntnisse aus der Laborforschung und aus Tierexperimenten möglichst rasch in die klinische Anwendung zu bringen, zum Wohle unserer Patienten“. In Kooperation mit der Universität Düsseldorf werden insbesondere neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer, entzündliche Hirnerkrankungen wie die Multiple Sklerose, sowie Hirntumoren und die hepatische Enzephalopathie erforscht. Wichtige Ziele sind die Aufklärung von Krankheitsmechanismen, die Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen – schon vor Ausbruch der klinischen Symptome –,sowie die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Therapien. Die Kooperation mit dem Jülicher PET-Zentrum verstärkt auf Düsseldorfer Seite eine neu eingerichtete Professur für experimentelle und translationale Bildgebung. Auch die in Düsseldorf Anfang 2013 implementierte Graduiertenschule iBrain (Interdisciplinary Graduate School for Brain Research and Translational Neuroscience), an der Jülicher Wissenschaftler beteiligt sind, wird von den neuen Möglichkeiten des PET-Zentrums profitieren.

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zum Aufbau und der Forschung im PET-Zentrum finden Sie im Dossier: http://www.fz-juelich.de/portal/pet-zentrum

Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Bereich Nuklearchemie (INM-5): http://www.fz-juelich.de/inm/inm-5/DE/Home/home_node.html

Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Molekulare Organisation des Gehirns (INM-2):
http://www.fz-juelich.de/inm/inm-2/DE/Home/home_node.html

Ansprechpartner

Forschungszentrum Jülich

Prof. Dr. Andreas Bauer
Institut für Neurowissenschaften und Medizin
Tel.: 02461 61-4898
an.bauer@fz-juelich.de

Prof. Dr. Heinz H. Coenen
Institut für Neurowissenschaften und Medizin
Tel.: 02461 61-4241
h.h.coenen@fz-juelich.de

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Prof. Dr. Alfons Schnitzler
Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie
Tel.: 0211 81-13014
schnitza@uni-duesseldorf.de

Pressekontakt Forschungszentrum Jülich

Erhard Zeiss
Tel.: 02461 61-1841
e.zeiss@fz-juelich.de

Dr.rer.nat. Arne Claussen
Abteilung Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
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www.hhu.de

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.

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