Forschen und entdecken: von Tomaten-DNA über Gehirnmodelle bis zum Teilchenbeschleuniger
Düsseldorfer Forscher beim „Tag der Neugier“ am Forschungszentrum Jülich
16.09.2013 – Am 29. September öffnet das Forschungszentrum Jülich wieder seine Türe zum „Tag der Neugier“. Jung und Alt können Spannendes aus allen möglichen Forschungsfeldern entdecken und auch selbst Hand anlegen. Mit dabei: Viele Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), die ihre Institute auf dem Jülicher Campus haben. Hier können die Besucher selber Tomaten-DNA extrahieren, ein virtuelles Gehirn dreidimensional erkunden, Aktuelles aus der Welt der Elementarteilchenforschung erfahren und vieles mehr.
Auf dem Campus des Forschungszentrums Jülich ist eine Reihe von Instituten und Professuren der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angesiedelt. Am „Tag der Neugier“ des Forschungszentrums öffnen viele von diesen ihre Labortüren und präsentieren ihre Forschungsarbeiten. Sie laden aber auch die Besucherinnen und Besucher ein, selbst aktiv zu werden.
Am Institut für Molekulare Enzymtechnologie (Leitung: Prof. Dr. Karl-Erich Jaeger) dreht sich alles um das Erbmolekül DNA. Am Beispiel von Tomatenpflanzen wird gezeigt, wie leicht es ist, selbst Erbmaterial zu extrahieren – und dies mit Utensilien, die jeder zu Hause hat.
Das Institut für Bioorganische Chemie (Leitung: Prof. Dr. Jörg Pietruszka) bietet unter dem Titel „Chemie im Alltag? Experimente mit Farben und Gerüchen“ verschiedene chemische Experimente zum Selbermachen an. Man kann etwa Rotkohlsaft als Säure-Indikator testen oder die Farbe von Schokolinsen in ihre Bestandteile zerlegen.
Unter dem Oberbegriff „Hightech entlockt Pflanzen ihre Geheimnisse“ bietet das Institut für Pflanzenwissenschaften (Leitung: Prof. Dr. Ulrich Schurr) eine spannende Übersicht über den Zusammenhang zwischen Biomasseproduktion und Biodiversität sowie den aktuellen Stand der Forschung zur Verwendung von Pflanzen als nachhaltiger Rohstofflieferant. Die Besucher sehen unter anderem modernste Forschungsgeräte wie Kernspintomographen zur Untersuchung des unterirdischen Pflanzenwachstums und Quadrocopter, mit denen die Photosynthese von Pflanzen aus der Luft gemessen werden kann.
Viele Aktivitäten der Düsseldorfer Institute und Wissenschaftler sind im „Bioeconomy Science Center (BioSC)“ gebündelt. Die Frage nach der Bereitstellung von Beiträgen für eine nachhaltige Bioökonomie aus verschiedenen biologischen und biotechnologischen Forschungsfeldern zieht sich durch viele Präsentationen am Tag der Neugier. Hierzu zählt etwa ein Dialogforum mit Prof. Schurr zum Thema „Bioökonomie und Ressourcenschutz“.
Am Institut für Neurowissenschaften und Medizin (Leitung: Prof. Dr. Katrin Amunts) können die Besucher die dreidimensionale Struktur des Gehirns anhand interaktiver Gehirnkarten, Modellen und Präparaten erkunden. Das 3D-Modell wurde aus Tausenden Hirnschnitten mithilfe von Mikroskopen und Bildauswertungsprogrammen am Computer erstellt. Darüber hinaus erläutern Forscher, wie genetische Einflüsse auf das Gehirn untersucht werden können und welches die neuronalen Grundlagen von Sprache und Emotionen sind.
Fehlerhafte Proteinfaltungen, etwa im Gehirn, können Krankheiten wie Alzheimer verursachen. Am Institut für Strukturbiochemie (Leitung: Prof. Dr. Dieter Willbold) gehen Wissenschaftler dieser Demenzerkrankung auf den Grund. Am Tag der Neugier erläutern sie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten im Rahmen ihrer Forschungsergebnisse. Mit dem Mikroskop können die Besucher Proben gesunder und kranker Gehirne vergleichen und Kindern wird die Veränderung im Gehirn eines Alzheimer Patienten spielerisch erklärt.
Einblicke in die Welt der Fusionsforschung bietet das Institut für Plasmaphysik (Leitung: Prof. Dr. Ulrich Samm und Prof. Dr. Christian Linsmeier). Der „Bunker“ zum Jülicher Großexperiment TEXTOR öffnet zum letzten Mal bei einem Tag der Neugier seine Türen. Im TEXTOR-Steuerraum sind Aufnahmen von Plasmazündungen zu sehen. Darüber hinaus informieren die Wissenschaftler über den in Frankreich im Bau befindlichen ersten 500 MW Fusionsreaktor ITER, an dem das Institut für Plasmaphysik beteiligt ist.
Prof. Dr. Markus Büscher vom Institut für Kernphysik führt in seinem Vortrag „JuSPARC – Höchstleistungslaser bringt Teilchen auf Trab“ in die Welt der Beschleunigerphysik ein. Er stellt ein Projekt für einen Höchstleistungslaser mit Spitzenleistungen von 1 Mio. Gigawatt vor, mit dem zukünftig verschiedene Strahlungsarten (Röntgenstrahlung, Neutronen) für wissenschaftliche Untersuchungen erzeugt werden sollen.
Der „Tag der Neugier“
Am Sonntag, dem 29. September 2013 lädt das Forschungszentrum Jülich von 10:00 bis 17:00 Uhr wieder zu seinem Tag der offenen Tür ein. Besuchern aller Altersgruppen wird ein reichhaltiges Programm mit Vorträgen, Besichtigungen, Mitmach- und -forschaktionen geboten sowie ein buntes Rahmenprogramm. Viele Institute und Einrichtungen auf dem Campus des Forschungszentrums öffnen ihre Türen: von Forschungsinstituten über das Jülich Super Computing Centre mit seinen Hochleistungsrechnern, die Werkstätten und Zentralbibliothek bis hin zur Werksfeuerwehr.
Weitere Informationen zum „Tag der Neugier“ inklusive dem vollständigen Programm: http://www.tagderneugier.de/tagderneugier/DE/Home/home_node.html
Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Tel.: 49 211 81-10896
Fax: 49 211 81-15279
arne.claussen@hhu.de
www.hhu.de
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.
An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren über 23.000 Studierende. Im Fokus der wissenschaftlichen Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften. Zuletzt konnte im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ von Bund und Ländern die Förderung eines Exzellenzclusters in der Pflanzenzüchtungsforschung gewonnen werden.
Mehr zur HHU im Internet unter www.hhu.de.
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