Glücksbotenstoff und Mandelkern: wie beeinflussen sie unser soziales Verhalten?

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Psychologie: neues DFG-Projekt startet

05.04.2016 – Im April startet das Projekt „Einfluss serotonerger Aktivitäten“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Psychologen um Prof. Dr. Tobias Kalenscher wollen darin die Rolle einer bestimmten Hirnregion – der Amygdala – sowie des Botenstoffs Serotonin auf das prosoziale Verhalten studieren. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über zwei Jahre mit rund 240.000 Euro gefördert.

Der Botenstoff Serotonin wird gerne als „Glückstransmitter“ bezeichnet, weil es für die Stimmung des Menschen eine große Bedeutung hat. Hat man einen Serotoninmangel, so drohen Depressionen. Darüber hinaus ist Serotonin ein wichtiger Botenstoff im Gehirn bei sozialen Entscheidungen.

Die Amygdala – wegen ihres Aussehens auch „Mandelkern“ genannt – ist eine aus mehreren Teilen bestehende Hirnregion. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung von Situationen und entsprechend auch für die Beurteilung von Gefahren. Sie ist aber auch dafür entscheidend, dass der Mensch überhaupt für soziale Reize sensibel ist. Dies ist das Ergebnis einer in „Frontiers in Neuroscience“ erschienen Studie (Abstract: http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fnins.2014.00443/abstract) der Arbeitsgruppe Vergleichende Psychologie um Prof. Dr. Tobias Kalenscher aus dem Jahr 2015.

Wie spielen aber diese beiden Hauptakteure im Kontext sozialen Verhaltens zusammen? Welchen gegenseitigen Einfluss haben sie auf das prosoziale Verhalten von Individuen – also bei altruistischem oder großzügigem Verhalten, das das Wohlergehen des Gegenübers erhöht? Prof. Kalenscher will dies nun mit seinem Team untersuchen. Konkret geht es um die Frage: Macht ein geringerer oder höherer Serotoninspiegel uns weniger prosozial bzw. verstärkt es unser prosoziales Verhalten?

„Die Ergebnisse unserer Studie erlauben Einblicke in die neuronalen und psychopharmakologischen Hintergründe von Störungen im Sozialverhalten, wie zum Beispiel Psychopathie.“, so Prof. Kalenscher zu den möglichen Implikationen des neuen Forschungsprojekts „Einfluss serotonerger Aktivitäten“. Es startet im April 2016 und wird für zwei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 242.800 Euro gefördert.

Kontakt

Prof. Dr. Tobias Kalenscher
Institut für Experimentelle Psychologie – Vergleichende Psychologie
Tel.: 0211 – 81 11607
E-Mail: tobias.kalenscher@hhu.de
Homepage der Arbeitsgruppe:
http://www.psychologie.hhu.de/arbeitsgruppen/vergleichende-psychologie.html

Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Tel.:   49 211 81-10896
Fax:   49 211 81-15279
arne.claussen@hhu.de
www.hhu.de

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.

An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 30.000 Studierende. Im Fokus der wissenschaftlichen Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften. Zuletzt konnte im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ von Bund und Ländern die Förderung eines Exzellenzclusters in der Pflanzenzüchtungsforschung gewonnen werden.

Mehr zur HHU im Internet unter www.hhu.de.

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