Interdisziplinäre KI-Forschung an der HHU
Jürgen Manchot Stiftung fördert neue Forschungsgruppe
Düsseldorf, 13.12.2018 – Am 1. Januar 2019 nimmt die Manchot-Forschungsgruppe „Entscheidungsfindung mit Hilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ihren Betrieb auf. Ziel ist es, die KI-Forschung an der HHU zu vernetzen und ihre Anwendung in allen Fakultäten der Universität voranzutreiben. Die Jürgen Manchot Stiftung fördert die interdisziplinäre Forschungsgruppe über drei Jahre.
„Die Künstliche Intelligenz wird in Zukunft in allen Lebensbereichen eine zentrale Rolle spielen“, so Prof. Dr. Klaus Pfeffer, Prorektor für Strategisches Management und Chancengerechtigkeit der HHU und einer der beiden Sprecher der neuen Forschungsgruppe. Inzwischen sind sowohl die Technik als auch die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) so weit fortgeschritten, dass man Anwendungen in vielen alltäglichen Bereichen findet. Prof. Pfeffer: „Es ist von entscheidender strategischer Bedeutung für unsere Universität, hier unsere Kräfte zu bündeln und weiter auszubauen.“
An der HHU gibt es bereits an verschiedenen Stellen Expertise in der Methodenentwicklung und der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI). Noch ist die HHU aber kein KI-Standort; dies soll sich in Zukunft ändern, indem Forschende aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten vernetzt werden. Ko-Sprecher Prof. Dr. Martin Mauve, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät: „Unser Ziel ist die Anwendung von Methoden der KI in allen Fakultäten der HHU. Mit der neuen Forschungsgruppe werden wir KI-Anwendungen implementieren und bereits vorhandene Ansätze stärken.“
Die Manchot-Forschungsgruppe startet mit drei Anwendungspilotprojekten – so genannten ‚Use Cases‘ – aus drei Fakultäten der HHU, die gefördert werden. Alle diese Projekte verfolgen einen interdisziplinären Ansatz: Die fachlichen Aspekte werden durch die KI-Methodenexpertise aus der Informatik flankiert, Juristen untersuchen die rechtlichen und Philosophen die ethischen Aspekte der Anwendungsszenarien.
Im Bereich der Biomedizin sollen Methoden zur Vorhersage von Erfolgschancen und Komplikationen bei Knochenmarktransplantationen (Clinical Reasoning/Data Intelligence) entwickelt werden, die Ärzte und Ärztinnen bei Therapieentscheidungen unterstützen können. In einem gemeinsamen Projekt der Betriebswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften geht es um „Good Governance und Compliance“, bei der gute Unternehmensführung unterstützt werden soll. Im dritten Use Case aus der Kommunikationswissenschaft und den Politikwissenschaften sollen politische Entscheidungsprozesse analysiert werden, die durch KI beeinflusst sind. Sowohl Wähler als auch Parteien stehen dabei im Fokus.
Prof. Pfeffer: „Neben diesen ‚Use Cases“ werden wir in einem übergeordnete Projekt eine KI-Strategie für die gesamte HHU entwickeln.“
Neben den beiden Sprechern Prof. Mauve und Prof. Pfeffer gibt es in den Fakultäten jeweils eine Projektkoordinatorin beziehungsweise einen Projektkoordinator. Dieses sind Prof. Dr. Rainer Haas in der Medizinischen, Prof. Dr. Barbara Weißenberger in der Wirtschaftswissenschaftlichen, Prof. Dr. Gerhard Vowe in der Philosophischen und Prof. Dr. Stefan Harmeling in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.
Die HHU flankiert die Forschungsgruppe mit weiteren Initiativen. So wird das Thema Künstliche Intelligenz Einzug in die Lehre halten. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wird dazu zum Wintersemester 2019/20 der neue Masterstudiengang ‚Artificial Intelligence and Data Science‘ eingerichtet. Prof. Mauve: „Es gibt heute zu wenige KI-Experten und -Expertinnen auf dem Markt. Wir werden also unsere Fachleute selbst ausbilden, um sie in den Forschungsprojekten an der HHU einzusetzen.“ Neben diesem spezifischen Studiengang, in dem die Studierenden jeweils eng in ein Anwendungsprojekt eingebunden werden, wird es ein Studienmodul ‚KI für Alle‘ geben, das Studierenden aller Fakultäten grundlegendes Wissen vermittelt und ihnen zu beurteilen hilft, wie KI-Methoden in der Forschung eingesetzt werden können.
Thomas Manchot, Ehrensenator der HHU und Kuratoriumsvorsitzender der Jürgen Manchot Stiftung, stellt die Förderung der Forschungsgruppe in einen besonderen Kontext: „In diesem Jahr feiert unsere Stiftung ihr 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass ist die neue Manchot-Forschungsgruppe auch unser besonderes Geschenk an die Universität Düsseldorf. Sie soll die Forschung und Anwendung der Künstlichen Intelligenz an der HHU nachhaltig unterstützen und voran bringen.“
Jürgen Manchot Stiftung
Die Jürgen Manchot Stiftung hat ihren Sitz in Düsseldorf. Vorsitzender des Kuratoriums ist Thomas Manchot, Ehrensenator der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Stiftung fördert verschiedene Projekte an der HHU, neben der neuen Manchot-Forschungsgruppe unter anderem auch die Manchot Graduiertenschulen „Molecules of Infection“ und „Wettbewerbsfähigkeit junger Unternehmen“.
Dr.rer.nat. Arne Claussen
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Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt. Die HHU begreift sich als Bürgeruniversität, die ihr Wissen kontinuierlich mit der Gesellschaft im Großraum Düsseldorf teilt. Ihre Verankerung in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft ist ebenso profilgebend wie ihre Ausrichtung als interdisziplinär agierende deutsche Volluniversität.
An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 35.000 Studierende. Im Fokus der Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften, ergänzt unter anderem durch Schwerpunkte wie Wettbewerbsforschung, Internet und Demokratie, Algebra und Geometrie sowie Sprache – Wissen – Kognition. 2018 wurde der seit 2012 bestehende HHU-Exzellenzcluster CEPLAS, der die künftige Welternährung durch Nutzpflanzen erforscht, im Rahmen der „Exzellenzstrategie“ von Bund und Ländern bestätigt.
Mehr zur HHU im Internet unter www.hhu.de.
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