Molekulare Regulatoren der Leberfibrose

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Veröffentlichung in Science Signaling

29.10.2019 – Die Entstehung einer Leberfibrose, einer schweren Erkrankung der Leber, kann durch ein bestimmtes Protein namens iRhom2 reduziert werden. Dieses Ergebnis einer gemeinsamen Studie unter Federführung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) wurde jetzt in der Fachzeitschrift Science Signaling veröffentlicht.

Lebererkrankungen sind trotz intensiver Forschung ein großes Gesundheitsproblem. Eine Zwischenstufe zur Leberzirrhose, dem Endstadium chronischer Leberkrankheiten, ist die Leberfibrose. Bei einer Fibrose vermehrt sich das Bindegewebe des Organs, wodurch die Leber verhärtet. Damit kann eine eingeschränkte Organfunktion verbunden sein.

Ein wichtiger Faktor, der zur Leberfibrose beitragen kann, ist der sogenannte Tumor-Nekrosefaktor (TNF). In der nun veröffentlichten Studie beschreiben die Autoren, dass das körpereigene Protein iRhom2 das TNF-Signal während der Leberfibrose abschwächen kann. Dies reduziert die Entstehung einer Leberfibrose. Dabei werden in Abwesenheit von iRhom2 auch die Lebersternzellen vermehrt aktiviert, die an der Ausbildung einer Leberfibrose beteiligt sein können. Diese Ergebnisse aus der Grundlagenforschung können neue Ansatzpunkte für Behandlungsstrategien aufzeigen.

Die Studie wurde maßgeblich von den Arbeitsgruppen der beiden Brüder Prof. Dr. med. Karl S. Lang (UDE) und Prof. Dr. med. Philipp A. Lang (HHU) zusammen mit derjenigen von Prof. Dr. med. Dieter Häussinger (Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, und Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf) vorangetrieben. Beteiligt waren auch das Universitätsklinikum Heidelberg und die Universitäten Stanford, Toronto und Hong Kong.

Die Ergebnisse werden im Rahmen des Sonderforschungsbereich 974 „Kommunikation und Systemrelevanz von Leberschädigung und Regeneration“ und der klinische Forschergruppe 217 „Hepatobiliärer Transport und Lebererkrankungen“ (Sprecher Prof. Häussinger) sowie den Graduiertenkollegs RTG1949 „Immune response in Infectious Diseases“ (Sprecherin Prof. Dr. med. Astrid Westendorf, UDE) und der Manchot Graduiertenschule „Molecules of Infection (MOI)“ (Sprecher Prof. Dr. Johannes Hegemann, HHU) weiter vorangetrieben.

Originalpublikation

Balamurugan Sundaram, Kristina Behnke, Andrea Belancic, Mazin A. Al-Salihi, Yasser Thabet, Robin Polz, Rossella Pellegrino, Yuan Zhuang, Prashant V. Shinde, Haifeng C. Xu, Jelena Vasilevska, Thomas Longerich, Diran Herebian, Ertan Mayatepek, Hans H. Bock, Petra May, Claus Kordes, Nima Aghaeepour, Tak W. Mak, Verena Keitel, Dieter Häussinger, Jürgen Scheller, Aleksandra A. Pandyra, Karl S. Lang, Philipp A. Lang, iRhom2 inhibits bile duct obstruction–induced liver fibrosis, Science Signaling, 12, eaax1194 (2019)

DOI: 10.1126/scisignal.aax1194

Dr.rer.nat. Arne Claussen
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Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt. Die HHU begreift sich als Bürgeruniversität, die ihr Wissen kontinuierlich mit der Gesellschaft im Großraum Düsseldorf teilt. Ihre Verankerung in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft ist ebenso profilgebend wie ihre Ausrichtung als interdisziplinär agierende deutsche Volluniversität.

An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 35.000 Studierende. Im Fokus der Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften, ergänzt unter anderem durch Schwerpunkte wie Wettbewerbsforschung, Internet und Demokratie, Algebra und Geometrie sowie Sprache – Wissen – Kognition. 2018 wurde der seit 2012 bestehende HHU-Exzellenzcluster CEPLAS, der die künftige Welternährung durch Nutzpflanzen erforscht, im Rahmen der „Exzellenzstrategie“ von Bund und Ländern bestätigt.

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