Neue Wirkstoffe gegen neuronale Erkrankungen

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Georg Forster-Forschungsstipendiat an der HHU

30.06.2015 – Prof. Dr. Mohammad A. Khanfar aus Jordanien wird in den nächsten zwei Jahren am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf forschen. Zusammen mit Prof. Dr. Holger Stark will er neue chemische Substanzen für die Therapie neuronaler Krankheiten synthetisieren. Sein Aufenthalt wird durch die Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Georg Forster-Forschungsstipendium unterstützt.

So genannte G-Protein-koppelnde Rezeptoren (kurz GPCR) stehen im Fokus, wenn es um die Behandlung verschiedener neurologischer Erkrankungen geht. Mit neuen Wirkstoffen will man neue Therapien etwa bei verminderter Gedächtnisleistung, epileptischen Anfällen, Schizophrenie, einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus oder verschiedenen Schmerzformen entwickeln.

Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass die neuen Wirkstoffe in der Lage sein müssen, die so genannte Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Diese Barriere grenzt das zentrale Nervensystem vom normalen Blutkreislauf ab. Es dient unter anderem dazu, das Gehirn vor Krankheitserregern und giftigen Stoffen zu schützen. Wegen dieser Schranke ist es schwierig, Wirkstoffmoleküle ins Gehirngewebe zu bringen. Es gilt, solche Stoffe zu finden, die von den speziellen Transportmechanismen „mitgenommen“ werden, über die für das Gehirn wichtige Stoffe über die Schranke hinweg transportiert werden

Prof. Khanfar wird während seines Georg Forster-Forschungsstipendiums in Düsseldorf an praxistauglichen Syntheseverfahren für vielversprechende Moleküle forschen. Ziel sind Wirkstoffe für neue Therapieansätze bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen.

Zur Person

Prof. Dr. Mohammad A. Khanfar (geboren 1980 in Kuwait) studierte Pharmazie am College of Pharmacy der University of Jordan in Amman (Bachelor 2004; Master 2007). Im Jahr 2010 promovierte er im Bereich Medizinische Chemie und Wirkstoffentwicklung an der University of Louisiana in Monroe/USA. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Northwestern University in Evanston, Illinois/USA ist Prof. Khanfar seit 2001 Professor für Medizinische Chemie und Wirkstoffentwicklung an der University of Jordan.

Er forscht an der Synthese von bioaktiven Substanzen, sucht nach neuen Wirkstoffen mithilfe computergestützter Verfahren und will neue natürliche und synthetische Polymere für den pharmazeutischen Einsatz entwickeln. Ab Juni 2015 arbeitet er für insgesamt 18 Monate (in drei Blöcken) in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Holger Stark am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Georg Forster-Forschungsstipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich verleiht die Humboldt-Stiftung bis zu 80 Georg Forster-Forschungsstipendien. Überdurchschnittlich qualifizierte Forscherinnen und Forscher aus Entwicklungs- und Schwellenländer können damit langfristige Forschungsvorhaben ihrer Wahl an einer selbst gewählten deutschen Wissenschaftseinrichtung durchführen. Mit ihren Forschungsvorhaben sollen sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ihres Herkunftslandes und zum Austausch von Wissen und Methoden mit Deutschland leisten.

Neben einem monatlichen Stipendium erhalten die Georg-Forster-Forschungsstipendiaten eine intensive Betreuung inklusive Sprachkursen vor Ort. Darüber hinaus können sie Netzwerke nach Deutschland aufbauen und erhalten als Alumnis zusätzliche Möglichkeiten für zukünftige Forschungsaufenthalte in Deutschland.

Kontakt

Prof. Dr. Holger Stark
Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie
Telefon: +49 (0)211 81 10478
E-Mail:
stark@hhu.de

Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Tel.:   49 211 81-10896
Fax:   49 211 81-15279
arne.claussen@hhu.de
www.hhu.de

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.

An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 30.000 Studierende. Im Fokus der wissenschaftlichen Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften. Zuletzt konnte im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ von Bund und Ländern die Förderung eines Exzellenzclusters in der Pflanzenzüchtungsforschung gewonnen werden.

Mehr zur HHU im Internet unter www.hhu.de.

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