Neuer Wirkstoff gegen Malaria

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Düsseldorfer Pharmazeut erhält PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis

26.11.2014 – Prof. Dr. Thomas Kurz, geschäftsführender Leiter des Instituts für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wurde am 6. November in Wien mit dem „PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2014“ im Bereich Pharmazeutische Chemie ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für Forschungsarbeiten über neue Analoga des Naturstoffs Fosmidomycin. Diese neuen Wirkstoffe hemmen einen für die Erreger der Malaria essenziellen Stoffwechselprozess, die so genannte Mevalonat-unabhängige Isoprenoid-Biosynthese.

Malaria zählt mit ca. 600.000 Todesfällen pro Jahr zu den am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten der Welt. Die zunehmende Resistenz des gefährlichsten Malariaerregers, Plasmodium falciparum gegenüber etablierten Arzneistoffen erschwert die Therapie heute immer mehr. Ein interessanter Stoffwechselweg, bei dem die Entwicklung neuer Wirkstoffe mit neuen Wirkmechanismen ansetzen kann, stellt die Mevalonat-unabhängige Isoprenoid-Biosynthese dar. Diese kommt im Menschen nicht vor, eine hierauf aufbauende Therapie lässt deshalb keine Target-basierten (d.h. auf den Wirkungsmechanismus zurückzuführende) unerwünschten Wirkungen erwarten.

Zusammen mit Kollegen aus Hamburg, München und Tübingen entwickelte Prof. Dr. Thomas Kurz vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf so genannte inverse Thia-Analoga des Naturstoffs Fosmidomycin. Diese hemmen ein Schlüsselenzym des Malariaerregers. Die Ergebnisse wurden 2013 in der Zeitschrift Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht.

Hiermit lieferten Prof. Kurz und seine Kollegen wichtige Erkenntnisse, die dazu beitragen könnten, auf Basis von Inhibitoren der Mevalonat-unabhängigen Isoprenoidbiosynthese eine Malariatherapie zu entwickeln. Er wurde für diese Arbeiten am 6. November 2014 mit dem mit 10.000 Euro dotierten PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2014 im Bereich Pharmazeutische Chemie ausgezeichnet.

PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis

Die PHOENIX group, ein führender Pharmahändler in Europa mit Sitz in Mannheim vergibt seit gut 20 Jahren den mit insgesamt 40.000 Euor dotierten PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis für die besten wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der universitären pharmazeutischen Grundlagenforschung im deutschsprachigen Raum. Der Preis wird in vier pharmazeutischen Gebieten vergeben: Pharmakologie und Klinische Pharmazie; Pharmazeutische Biologie; Pharmazeutische Chemie; Pharmazeutische Technologie.

Originalveröffentlichung

Kunfermann, A., Lienau, C., Illarionov, B., Held, J., Gräwert, T., Behrendt, C. T., Werner, P., Hähn, S., Eisenreich, W., Riederer, U., Mordmüller, B., Bacher, A., Fischer, M., Groll, M., Kurz, T., IspC as Target for Antiinfective Drug Discovery: Synthesis, Enantiomeric Separation and Structural Biology of Fosmidomycin Thia-Isosters, Journal of Medicinal Chemistry, 2013, 56, 8151-8162.

Online:

DOI: 10.1021/jm4012559
(http://dx.doi.org/10.1021/jm4012559)

Kontakt

Prof. Dr. Thomas Kurz
Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Tel.: 0211-81 14984
E-Mail: thomas.kurz@hhu.de

Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Tel.:   49 211 81-10896
Fax:   49 211 81-15279
arne.claussen@hhu.de
www.hhu.de

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