Wie der Tanz kolloidaler Teilchen aus dem Takt gerät

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Humboldt-Forschungsstipendiat in der Physik der weichen Materie

20.07.2016 – Diesen Sommer forscht der mexikanische Physiker Prof. Dr. Ramón Castañeda-Priego in der Arbeitsgruppe des Experimentalphysikers Prof. Dr. Stefan Egelhaaf an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Er untersucht hier, wie der Zick-Zack-Tanz kolloidaler Teilchen durch äußere Einflüsse beeinflusst werden kann. Seinen Forschungsaufenthalt ermöglicht ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Kolloidale Teilchen sind nano- bis mikrometergroße Teilchen, die in einer scheinbar regellosen Zitterbewegung durch eine Flüssigkeit tanzen. Diese sogenannte Brownsche Bewegung wird auch von Staubteilchen im Sonnenlicht ausgeführt. Durch äußere Einflüsse kann diese Bewegung verändert werden. Wie dies gezielt erfolgen kann, ist noch weitgehend unbekannt. Ein besseres Verständnis dieser mikroskopischen Vorgänge kann auch die Optimierung von Materialeigenschaften signifikant erleichtern.

Diese Fragestellung untersucht Prof. Dr. Ramón Catañeda-Priego von der Universität von Guanajuato (Mexiko). Er besucht diesen Sommer den Lehrstuhl für Physik der weichen Materie der HHU als Alexander von Humboldt-Forschungsstipendiat. In diesem Forschungsgebiet gibt es traditionell einen lebhaften und fruchtbaren Austausch zwischen Wissenschaftlern in Deutschland und Mexiko. Mexikanische Wissenschaftler spielen eine international führende Rolle in der theoretischen Beschreibung von kolloidalen Systemen. Während seines Aufenthalts an der HHU will Prof. Castañeda-Priego theoretische Modelle erarbeiten und mit den experimentellen Ergebnissen der Gruppe von Prof. Egelhaaf vergleichen, um so seine Theorie gezielt weiterzuentwickeln.

Zur Person

Prof. Dr. Ramón Castañeda-Priego, geboren 1977, studierte Physik an der Universidad Veracruzana und dem CINVESTAV-IPN in Mexico City, wo er zum Thema „Structure and effective interactions in colloidal systems“ promovierte. Zwei Jahre arbeitete er danach als Postdoc an der Universität Konstanz, bevor er zum Professor an der Universität von Guanajuato in Mexiko ernannt wurde.

In den letzten Jahren besuchte er bereits mehrfach die HHU und baute mit den Düsseldorfer Physikern ein erfolgreiches, gemeinsames Forschungsprogramm auf. Dieses Programm wird von seinem Humboldt-Forschungsstipendium profitieren, in dessen Rahmen er dieses Jahr und jeweils in 2017 und 2018 zu Forschungsaufenthalten nach Düsseldorf kommen wird.

Humboldt-Forschungsstipendien

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht jährlich über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Zu den Instrumenten der Stiftung gehören unter anderem die Humboldt-Forschungsstipendien, die an jährlich rund 450 promovierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland vergeben werden. Diese können damit ein langfristiges Forschungsvorhaben im Rahmen einer selbst gewählten Arbeitsgruppe an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung realisieren.

Weitere Informationen: https://www.humboldt-foundation.de/web/humboldt-stipendium-postdoc.html

Kontakt

Prof. Dr. Stefan Egelhaaf
Lehrstuhl für Physik der weichen Materie
Tel.: 0211 – 81 14325
E-Mail: stefan.egelhaaf@uni-duesseldorf.de

Redaktion: Dr.rer.nat. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Tel.:   49 211 81-10896
Fax:   49 211 81-15279
arne.claussen@hhu.de
www.hhu.de

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist seit 1965 die Universität der Landeshauptstadt und eine feste Größe in der deutschen Hochschullandschaft.

An ihrer Medizinischen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, Philosophischen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Juristischen Fakultät studieren rund 32.000 Studierende. Im Fokus der wissenschaftlichen Forschung stehen traditionell die Lebenswissenschaften. Zuletzt konnte im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ von Bund und Ländern die Förderung eines Exzellenzclusters in der Pflanzenzüchtungsforschung gewonnen werden.

Mehr zur HHU im Internet unter www.hhu.de.

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