Kopfhörer mit Active Noise Cancelling im c’t-Test: Ungestörter Musikgenuss hat seinen Preis
Hannover, 28. November 2016 – Wer Musik bei moderater Lautstärke ohne nervige Umgebungsgeräusche genießen will, greift zu Kopfhörern mit Active Noise Cancelling (ANC). Allerdings sollte man hier nicht knausern. Gute ANC-Kopfhörer sind geradezu unverschämt teuer, das Geld aber auch wert, schreibt das Computermagazin c’t, das in seiner aktuellen Ausgabe 25/16 zehn ANC-Kopfhörer auf dem Prüfstand hatte.
In einer lauten Umgebung entspannt Musik zu hören, gelingt mit normalen Kopfhörern kaum. Entweder gibt man nach kurzer Zeit entnervt auf oder dreht den Lautstärkeregler hoch, was nicht gut für das Gehör ist. Noise-Cancelling-Kopfhörer schaffen hier Abhilfe. Sie sollen möglichst viele Alltagsgeräusche wegdämmen: am Arbeitsplatz etwa das Rauschen des PC-Lüfters, das Sirren der Festplatte und das Pfeifen der Heizung, im Flugzeug das Brummen und Dröhnen der Turbinen. „Eine komplette Aufhebung der Umgebungsgeräusche darf man nicht erwarten, wohl aber eine mehr oder weniger deutliche Reduktion“, sagt Gerald Himmelein, Redakteur beim Computermagazin c’t.
ANC-Kopfhörer nehmen die Umgebung mit Mikrofonen auf und spielen Gegenschall hinzu, der den Außenlärm aufhebt. Wie gut das klappt, hängt vom Frequenzbereich ab – am einfachsten lassen sich mitteltiefe Frequenzen filtern. Hochfrequente Störungen sind hingegen schlecht zu kompensieren, zumal sich deren Wahrnehmung schon durch leichte Bewegungen deutlich ändert. „Daher werden brummige Männerstimmen effektiver herausgefiltert als hoch sprechende Frauenstimmen.“
Bei keiner anderen Produktkategorie rächt es sich so sehr, beim Kauf zu knausern. Alle getesteten vermeintlichen Schnäppchen im c’t-Test enttäuschen durch unbefriedigende Geräuschreduktion und kläglichen Klang. Auch von den Mittelklasse-Geräten konnte keines langfristig überzeugen. „Hat man einmal einen Top-ANC-Kopfhörer von Bose, Sennheiser oder Sony auf den Ohren gehabt – die Königsklasse gibt’s im Schnitt für 380 Euro – , mag man sich nicht mehr lange mit weniger zufriedengeben“, so Himmelein. „Sparen kann man allenfalls, indem man eine Modellvariante ohne Bluetooth nimmt – aber wer wirklich Ruhe will, will auch Ruhe vom Kabel.“
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Sylke Wilde
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