Wolfgang Tillmans: Fragile
ifa-Tourneeausstellung in Zusammenarbeit mit Wolfgang Tillmans startet in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
Premiere: 12. Januar 2018, 17.30 Uhr
Musée d'Art Contemporain et Multimédias, Echangeur de Limete, Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
Laufzeit: 13. Januar – 18. Februar 2018
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) eröffnet im Januar 2018 die neue Ausstellungstournee „Fragile“ des deutschen Künstlers Wolfgang Tillmans, mit Premiere im Musée d’Art Contemporain et Multimédias in Kinshasa. Die Hauptstadt des Kongo ist ein Zentrum der Kunst-, Musik-, Performance- und Modeszene: eine Metropole in Bewegung, spontan und kreativ – trotz der angespannten politischen Lage, die jederzeit zu kippen droht. Zwischenmenschliche Beziehungen, Verbundenheit und Vertrauen stützen das soziale Gefüge. Es sind Motive, die sich auch in der Ausstellung „Fragile“ von Wolfgang Tillmans wiederfinden, die in den kommenden Jahren in verschiedenen afrikanischen Städten gezeigt wird. Die Ausstellung in Kinshasa wird für Tillmans die erste auf dem afrikanischen Kontinent sein.
Die Arbeit von Wolfgang Tillmans nimmt in der internationalen zeitgenössischen Kunst einen zentralen Platz ein. Seit seinen ersten Ausstellungen und Veröffentlichungen in den frühen 1990er Jahren hat Tillmans seine Praxis konstant weiterentwickelt: Er befragt die Fotografie als Bild und Objekt immer wieder neu, sei es für den Raum des Museums oder abgedruckt in einer Publikation. Seine Arbeit basiert auf einer unbändigen Neugierde, recherche-intensiven Vorbereitungen und dem permanenten Ausreizen und Weiterentwickeln des Mediums mit seinem technischen und ästhetischen Potential. Seiner Bildsprache liegt eine genaue Beobachtung zugrunde, die einen zutiefst menschlichen Zugang zur Komplexität der Welt eröffnet. Vertrautheit, Empathie, Freundschaft und Nähe sind in Tillmans‘ Bildern sicht- und spürbar.
Tillmans‘ Haltung lässt sich als Aufruf zur Freiheit verstehen und als Einladung, dem Anderen mit offener Neugier und ohne Angst zu begegnen. Das Annehmen der Fragilität, die uns als Individuen und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmt, versteht Tillmans nicht als Schwäche, sondern vielmehr als Stärke. Fehler, Brüche und Zerbrechlichkeit sind immer wieder Impulse zur Entwicklung neuer Prozesse. Sie verweisen auf die Unvollkommenheiten unseres Lebens und eröffnen gleichzeitig ungeahnte Perspektiven auf dessen Materialität.
„Fragile“ gibt einen umfassenden Überblick der facettenreichen künstlerischen Ausdrucksformen von Wolfgang Tillmans: angefangen bei großformatigen Drucken, über skulpturale Objekte, Videoprojektionen und Musik bis hin zum kuratorischen Moment der Installation. Die Werkauswahl für die ifa-Tourneeausstellung umfasst mehr als 200 Arbeiten aus dem Zeitraum von 1986 bis 2017: Neben gerahmten und ungerahmten fotografischen Arbeiten mit unterschiedlichen Formaten werden auch Tillmans‘ Tisch-Installation truth study center, Video-Arbeiten sowie zahlreiche Publikationsprojekte zu sehen sein. Jede Station der Tournee zeigt wie alle Ausstellungen Tillmans‘ eine auf den spezifischen Ausstellungsraum, dessen Architektur und Umgebung reagierende Installation.
Die Premierenstation in Kinshasa wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kinshasa, dem Musée d'Art Contemporain et Multimédias und der Académie des Beaux-Arts realisiert.
Pressegespräch: 09. Januar 2018, 11:00 Uhr
Künstlergespräch: 13. Januar 2018, 12:00 Uhr, Académie des Beaux-Arts, Kinshasa
Im Rahmen der Ausstellungstournee erscheint eine Publikation auf Englisch und Französisch. Sie wird jeweils um einen lokalen Beitrag ergänzt.
Autorinnen und Autoren: Christine Eyene, N’Goné Fall, Bart van der Heide, Ashraf Jamal und Patrick Mudekereza für Kinshasa
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie in Kürze unter www.ifa.de/tillmans.
Pressefotos finden Sie online.
Über Wolfgang Tillmans
Wolfgang Tillmans wurde 1968 in Remscheid, Deutschland geboren. Von 1990 bis 1992 studierte er in Großbritannien am Bournemouth and Poole College of Art and Design. Er lebt und arbeitet in Berlin und London. Tillmans wurde im Jahr 2000 als erster Fotograf mit dem Turner Prize ausgezeichnet und erhielt 2015 den Hasselblad-Preis. In den letzten Jahren wurden Tillmans‘ Arbeiten in großen Museums-Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt 2017 in der Tate Modern in London und in der Fondation Beyeler in Basel. Tillmans hat zahlreiche Künstlerbücher veröffentlicht und wurde jüngst verstärkt politisch aktiv: 2016 gestaltete er anlässlich des britischen Referendums eine Anti-Brexit-/Pro-EU-Kampagne, 2017 eine Poster-Kampagne für mehr Wahlbeteiligung und gegen nationalistische Kräfte im Deutschen Bundestag.
Pressekontakt:
ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Miriam Kahrmann, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, Tel. +49 711 2225 105, presse@ifa.de, www.ifa.de
Goethe-Institut Kinshasa
Gitte Zschoch, 33 Avenue de la Gombe, Kinshasa, Tel.: +243 85 1000 104, gitte.zschoch@goethe.de, www.goethe.de/kinshasa
Über das ifa
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Es fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen. Als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik vernetzt es Zivilgesellschaft, kulturelle Praxis, Kunst, Medien und Wissenschaft. Es initiiert, moderiert und dokumentiert Diskussionen zu internationalen Kulturbeziehungen.
Das ifa ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit, 2017 feierte es sein 100-jähriges Bestehen. Es wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Über das Goethe-Institut Kinshasa
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 159 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. Seit 2015 ist es in der Demokratischen Republik Kongo mit einem Verbindungsbüro in Kinshasa vertreten.
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