Lösungen, die die Welt sauberer machen

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Die CRI Catalyst Leuna GmbH, 100-prozentige Tochter der Royal Dutch Shell Gruppe, gehört zu den Global Playern der Branche

Ein Leitsystem weist den Weg durch den Chemieparkt Leuna, bis „CRI Catalyst“ hoch oben an einer Produktionsanlage zu lesen ist. 3.000 Tonnen Katalysatoren werden hier jährlich entwickelt und hergestellt. „Der Katalysator ist eine Vertrauenssache“, betont Geschäftsführer Holger Günschel. Die Rede ist von Tabletten, Kugeln, Granulaten, Pulvern ... ohne die kaum ein chemischer Prozess funktioniert. Die CRI Catalyst Leuna GmbH gehört zu den Marktführern auf diesem Gebiet. Das Traditionsunternehmen genießt weltweites Vertrauen.

„CRI kommt von CRI/Criterion Catalysts & Technologies. Hinter diesem Namen steckt eine 100-prozentige Tochter der Royal Dutch Shell Gruppe“, erklärt Holger Günschel. „CRI Delivering Innovation“ steht auf seiner Visitenkarte. Denn: In Leuna werden Katalysatoren nicht nur produziert. Hier werden sie erforscht und entwickelt. 122 Beschäftigte hat das Werk und etwa 100 verschiedene Katalysatoren im Angebot für den Einsatz in der chemischen und petrochemischen Industrie.

Warum braucht alle Welt neue Katalysatoren? „Zum einen wollen die Anwender ihre Anlagen immer effizienter fahren“, sagt Günschel, „zum anderen soll aus dem Rohstoff noch mehr Produkt mit noch besserer Qualität gewonnen werden.“ Kein Schmieröl, kein Wachs, kein Kraftstoff ohne solche „Prozessregulierer“. Fachlich ausgedrückt: Die Anwendungen der Produkte von CRI Catalyst reichen von der Hydrierung von Kohlenwasserstoff-Fraktionen zur Stoffumwandlung in der Erdöl- und Erdgasverarbeitung bis zur Hydrierung von Nitroaromaten für die Produktion von Kunststoffen und Kunstharzen.

Blühende Landschaften im Chemiepark Leuna

Als 1990 die Privatisierung einzelner Geschäftsfelder der Leuna-Werke begann, interessierten sich große Unternehmen für die Katalysatorenproduktion. „Für Shell, explizit der CRI/Criterion Catalysts haben wir genau ins Portfolio gepasst“, sagt Holger Günschel. Der studierte Verfahrenstechniker ist seit 1981 im Unternehmen. Dessen Privatisierung erlebte er 1998 als Mitt-30-Jähriger. „Shell hat sich auf unsere Fach-Kompetenz verlassen und auf unsere Motivation, den Betrieb zu erhalten“, sagt Günschel. Als sich CRI/Criterion Catalysts entschloss, in Leuna einen weiteren Standort zu gründen, wurde der in lokale Verantwortung gelegt. Unter Günschels Leitung ist das Unternehmen seit beinahe 20 Jahren auf globalem Eroberungsweg. Doch wenn es um Erfolge geht, will er keinesfalls nur von sich alleine reden.

Rasenmäher-Motoren dröhnen durchs Fenster. Die Mittagspause der Grünschnitt-Akteure ist zu Ende. Günschel lächelt. Ihm war die Bepflanzung des Areals eine Herzensangelegenheit, als die Luft hier sauber wurde. Inzwischen gibt es Beschäftigten-Generationen im Chemiepark Leuna, für die saftig grünes Gras, bunte Rosenrabatten, Strauch- und Baumbewuchs nichts Besonderes sind. Günschels Generation weiß die „blühende Landschaft“ hier anders wertzuschätzen. Wenn er von früher und von schwerer Arbeit spricht, meint er die Umweltverschmutzung und den Mangel an beinahe allem, was man für die Produktion brauchte. „Trotzdem: Wir waren der wichtigste Katalysatorenproduzent für die Ostblockstaaten“, sagt er und dass man sich am Standort Leuna auf noch weiter zurück liegende Erfahrung berufen könne.

Know-how für den Weltmarkt

Mit dem ersten Spatenstich zum Bau eines Ammoniakwerkes begann 1916 die Geschichte der Leuna-Werke. 1921 lief die erste Katalysatorenproduktion für die Ammoniaksynthese an. Seitdem werden hier kommerzielle Katalysatoren hergestellt – bei der CRI Catalyst Leuna GmbH mit hohem Know-how: Die Forschungsabteilung entwickelt kundenspezifische Lösungen und bietet umfassende Betreuung an, was die Produktpflege und den technischen Service betrifft. „Unsere Kunden schätzen das Gesamtpaket. Es gehört zu unseren Stärken“, sagt Geschäftsführer Günschel und kommt wieder auf das besagte Vertrauen zu sprechen. CRI Catalyst Leuna gehört inzwischen zu den fünf bis sechs Weltmarktführern der Branche. Selbstredend arbeitet das Energieunternehmen Shell – es besitzt eines der größten Tank-Netze der Welt – mit Katalysatoren aus Leuna. „Wir liefern die Katalysatoren für die Fischer-Tropsch-Synthese. Die ist wichtig für einen Prozessschritt innerhalb des Gas-to-Liquids-Verfahrens“, sagt Holger Günschel.

Millioneninvestition für neue Produkte

Seit Jahren behauptet sich CRI Catalyst mit Qualität „Made in Leuna“ auf dem Weltmarkt. Das Unternehmen nutzt Vertriebsbüros in Asien, Großbritannien und in den USA. Forschungskooperationen laufen international, u.a. mit lokalen Hochschulen und Shell Forschungszentren in Amerika, Indien und den Niederlanden. „Wir suchen und finden Lösungen, die die Welt sauberer machen“, spricht Günschel Forschungsaktivitäten im Zuge der Energiewende an. Ob Katalysatoren zur Abgasreinigung von Industrieanlagen oder zur Verwertung von Biomasse – für die Multitalente aus Leuna werden sich noch viele Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. CRI Catalyst Leuna ist darauf vorbereitet. Mehrere Millionen Euro hat das Unternehmen in eine neue Anlage investiert, die kürzlich in Betrieb ging – nicht nur, um die Produktion zu steigern. „Wir werden hier auch an neuen Produkten arbeiten, zum Beispiel für die IH2-Technologie“, sagt Günschel. Mit Hilfe dieses thermisch-katalytischen Verfahrens lassen sich aus Holzabfällen und Biomasse Treibstoffe herstellen. Für die neue Anlage will CRI Catalyst weitere hochqualifizierte Mitarbeiter einstellen

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Frauke Flenker-Manthey
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Holger Günschel, Geschäftsführer CRI Catalyst Leuna GmbH