Sachsen-Anhalts Maschinen- und Anlagenbauer stehen vor großen Herausforderungen

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Eine Branche auf Zukunftskurs

Innovationen sind der Schlüssel zum Markterfolg. Das gilt auch für den Maschinen- und Anlagenbau, der der Region Magdeburg wie kein anderer Wirtschaftszweig prägte. Im Zuge der Wiedervereinigung vor 25 Jahren erfuhr die Branche hier zu Lande einen starken Umbruch. Das heutige Bild prägen Klein- und Mittelständische Unternehmen, die als Zulieferer vom Automobil- bis hin zum Windanlagenbau tätig sind. Der Hauptmarkt der meisten  Unternehmen der Metallindustrie mit Sitz in Sachsen-Anhalt ist nach wie vor Deutschland und die europäischen Staaten.

Der Maschinen- und Anlagenbau prägt die Industriestruktur des Landes. 2014 verzeichneten die großen Firmen (50 und mehr Mitarbeiter) ein kräftiges Plus bei Umsatz (+9,9% auf 2,3 Mrd. Euro) und Beschäftigung (+6% auf 12.223). Im 1. Halbjahr 2015 stieg die Zahl der Beschäftigten um 2,4% auf 12.567.

Auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die betriebliche Kapazität bei Industrieforschung gering, sagt  Dr.-Ing. Günter Ihlow, Geschäftsführer der tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg. Um den Maschinen- und Anlagenbau weiterhin in Sachsen-Anhalt zu halten, sei es daher wichtig, dass die Förderung durch das Land fortgesetzt und die Forschungskooperation mit Forschungseinrichtungen ausgebaut wird. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die sich den Unternehmen durch die künftig noch engere globale Vernetzung,  Industrie 4.0, stellen werden.

Eine wichtige Rolle spielt in diesen Zusammenhang die vor sieben Jahren ins Leben gerufenen Clusterinitiative Sondermaschinen- und Anlagenbau (SMAB). Ihr Ziel ist es, Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Kernkompetenzen in einem Cluster durch Kooperationsverträge zu verbinden und damit zu stärken. Die einzelnen Clustermitglieder profitieren von dem Verbund auf vielfältige Weise, so Dr. Ihlow von der Technologietransfer und Innovationsförderung GmbH, der das Management des SMAB-Clusters obliegt. Vor allem aber wird ihre Innovationskraft durch Wissens- und Technologietransfers gestärkt. 

Ein gutes Beispiel liefert unter anderem das Unternehmen H&B OMEGA Europa GmbH aus dem Sülzetal. Das aus dem SKET-Werkzeug- und Vorrichtungsbau hervorgegangene Unternehmen ist ein Hersteller von Erzeugnissen für den Werkzeug- und Vorrichtungsbau, des Sondermaschinen- und Anlagenbaus sowie von Einrichtungen für die Fördertechnik. Eine besondere Spezialität des Unternehmens sind sogenannte Reibschweißmaschinen, die in  hoch produktiv  feste Verbindungen zwischen unterschiedlichen metallischen Werkstoffpaarungen und in hoher Präzision ermöglichen.

Mit diesem Know-how ist das Unternehmen zunehmend auch auf den Weltmärkten erfolgreich. Jüngstes Beispiel ist der Auftrag der japanischen Firma JATCO, die ihre Produktion von Automatikgetrieben verbessern will.

Dabei setzt sie auf eine von H&B OMEGA gebaute Anlage  für das sogenannte aufgleitende Reibschweißen. „Das ist eine vielversprechende Verfahrensvariante des Rotationsreibschweißens, bei dem sich überlappende Teile eine intensive kegelförmige Verbindung eingehen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Harald Schmicker. „Hinzu kommt, dass die Teile sich in der Reibphase selbst zueinander zentrieren.“  Das Konstruktionsprinzip der Maschinen von H&B OMEGA mit servoelektrischem Vorschubantrieb und die Prozessführung erlauben ein positionsgenaues Reibschweißen. „Ergebnis ist, dass die Längentoleranz der Fertigteile nur wenige Hundertstel Millimeter  beträgt. Für einen Warmprozess ist das ein herausragender Wert“, so Dr. Schmicker.

Möglich machte die Innovation die gute Zusammenarbeit von H&B OMEGA Europa mit dem Fachbereich Maschinenbau der Hochschule Magdeburg-Stendal, mit dem An-Institut InKRAFT und der Otto-von-Guericke-Universität sowie mit der KES GmbH im Rahmen des SMAB-Clusters.

Nach dem Aufbau der Anlage in Japan ist u.a. eine online-Instandhaltung und -Wartung geplant. Dafür soll, mit Unterstützung durch das Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium, die „Plattform für After-Sales Services 4.0 für Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaues in Sachsen-Anhalt PASST 4.0“ entwickelt werden.

Eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Maschinen- und Anlagenbauer ist die Ausbildung, Qualifizierung und ständige Weiterbildung von Fachkräften in enger Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und den Hochschulen des Landes, unterstreicht Dr. Ihlow. Die Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg arbeitet gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer an der Gewinnung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland.

Den vollständigen Artikel finden hier: http://lsaurl.de/mblsa15


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