E[co]work entwickelt sichere Co-Working-Spaces im E-Waste-Sektor

Report this content

Indisches Start-up präsentierte seine Innovation auf der ISC3-Veranstaltung Sustainable Chemistry SPOTLIGHTS – Nächste Online-Veranstaltung der Reihe am Donnerstag, 11. Mai

Wachsende Mengen an Elektronikschrott (E-Waste) und die unsichere Art des Recyclings stellen weltweit eine große Herausforderung dar. Vor allem in Indien sind angesichts der dort anfallenden großen Mengen sowie der bestehenden und künftigen Vorschriften für Elektroschrott neue Wege erforderlich, um das Thema anzugehen sowie eine sichere und nachhaltige Zukunft zu ermöglichen, sowohl für die Arbeiter als auch für die Verbraucher und Produzenten. Das Start-up E[co]work bietet eine attraktive Alternative für informelle Arbeiter im Bereich der Elektroschrott-Demontage in Delhi: Ein innovativer Co-Working-Space für die sichere und vorschriftsmäßige Zerlegung von E-Waste soll in den kommenden Monaten seine Pforten öffnen. Er ermöglicht ein effizientes Recycling von Elektroaltgeräten und bietet gleichzeitig zahlreiche nützliche Dienstleistungen wie einen Marktplatz, der Käufer und Verkäufer zusammenbringt, sowie Unterstützungsdienste für Unternehmen wie z.B. Versicherungen.

Bei diesen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigen Chemie werden die Gründer von E[co]work vom International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) unterstützt und wurden mit einer Einladung zum ISC3 Investor Forum im Rahmen der kommenden 5th World Chemical Confernece (25.-29.2023 September, Bonn, Deutschland) ausgezeichnet. Als eines von drei Start-ups präsentierten die Gründer ihre Idee während der ersten ISC3 Sustainable Chemistry SPOTLIGHTS in der Session "Promoting innovation in Sustainable Chemistry across Start-ups and SMEs in the Ghanaian E-waste Sector". Ziel dieser von Samuel Opoku (Founding Partner Start.Up Lounge Africa) moderierten Diskussionsrunde war es, Maßnahmen zur Förderung und Umsetzung von Nachhaltiger Chemie und Lösungen für Elektroschrott bei verschiedenen Interessengruppen, einschließlich politischen Entscheidungsträgern, Unternehmern und Wissenschaftlern, aufzuzeigen. Die Veranstaltung förderte ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltiger Chemie und Elektroschrott und stellte  lokale und internationale Innovationen vor, die die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung unterstützen. Darüber hinaus ist E[co]work mit dem Konzept der sicheren Co-Working-Spaces und dem gemeinsamen Businessmodell für informelle Arbeiter im Elektroschrott-Sektor ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die zehn Ziele und Leitgedanken des UNEP für Grüne und Nachhaltige Chemie durch innovative Lösungen mit Leben erfüllt werden können. Gleichzeitig zeigt es, wie das Konzept der Nachhaltigen Chemie und seine praktische Umsetzung leichter verständlich gemacht werden können. Aus diesem Grund wurde E[co]work auch als eine der drei besten Lösungen im Rahmen der Sustainable Chemistry Club Session während des ersten ISC3 Spotlight ausgezeichnet (eine Zusammenfassung der Session finden Sie hier).

Bei den Bemühungen, die Bedingungen der Menschen im Zusammenhang mit dem Recycling von Elektroschrott in Indien zu verstehen (siehe Hintergrundbericht von E[co]work unten), erkannte E[co]work, dass ein anderer Ansatz für eine effektive Interaktion erforderlich war. „Es braucht nicht nur die notwendigen Schulungen, sondern auch einen Weg, Arbeiter mit besserer Technologie und Ausrüstung zu unterstützen, und vor allem einen rechtlichen Rahmen, in dem informelle Arbeiter arbeiten können“, erklärte Dea Wehrli in der Diskussionsrunde im Rahmen der ersten Sustainable Chemistry SPOTLIGHTS zum Thema „Innovation und Nachhaltige Chemie“.

Sustainable Chemistry SPOTLIGHTS: „Erneuerbare Energien & Nachhaltige Chemie“ am Donnerstag, 11. Mai

Mit den Sustainable Chemistry SPOTLIGHTS eröffnet das ISC3 im Hinblick auf die diesjährige 5th World Chemical Conference (ICCM5) die Diskussion über die Bedeutung der Nachhaltigen Chemie als ganzheitlicher Ansatz, um Produkte und Herstellungsprozesse sicherer für die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu machen. Das Thema der zweiten von insgesamt vier Veranstaltungen der neuen Online-Live-Event-Reihe lautet am Donnerstag, 11. Mai 2023 „Erneuerbare Energien & Nachhaltige Chemie“. Im Mittelpunkt stehen die strategischen Pläne der Europäischen Union und von Ländern wie Deutschland, eine „Wasserstoffwirtschaft" zu fördern, um Impulse für eine nachhaltigere Produktionsweise zu geben. Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert lediglich eine zentrale Anmeldung. Neben den einzelnen Sessions wird es gezielte Möglichkeiten zum Networking und zum individuellen Austausch mit Experten und Referenten geben.

E[co]work: Eine sicherere, solide und integrative Bewirtschaftung von Elektroschrott ermöglichen

Die Geschichte von E[co]work: Es ist zu erwarten, dass die weltweiten E-Waste-Mengen steigen, da die Nutzung von Computern, Mobiltelefonen und anderen elektronischen Geräten zunimmt und diese gleichzeitig schnell veralten. Die Global E-Waste Statistics Partnership (GESP) berichtete im Jahr 2020, dass die Mengen in nur fünf Jahren bis 2019 um 21% gestiegen seien und 53,6 Millionen Tonnen erzeugt wurden. Laut GESP erreichten nur 17,4% des 2019 produzierten Elektroschrotts formelle Bewirtschaftungs- oder Recyclinganlagen. Der Rest wurde auf Deponien gelagert, größtenteils in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, in denen es keine Vorschriften gibt oder in denen Vorschriften zwar existieren, aber nur unzureichend durchgesetzt werden. Dort wird der Elektroschrott von informellen Arbeitskräften in Umgebungen zerlegt, recycelt und wiederaufbereitet, in denen Infrastruktur, Ausbildung sowie Umwelt- und Gesundheitsschutz nicht vorhanden sind oder nur unzureichend berücksichtigt werden. Im Vergleich dazu hat GESP berichtet, dass die 17,4%, die gesammelt und ordnungsgemäß recycelt wurden, die Freisetzung von 15 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten in die Umwelt verhindert haben.

Die Bewältigung dieser Herausforderung erfordert Konzepte, die eine umweltverträgliche Bewirtschaftung von Elektroschrott und die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer, ihrer Familien und Gemeinden gewährleisten, sowie eine Überwachung der Umweltbelastung durch E-Waste und ihrer gesundheitlichen Auswirkungen. Darüber hinaus spielen auch eine bessere und sicherere Wiederverwendung von Materialien und die Herstellung langlebigerer elektronischer und elektrischer Geräte eine entscheidende Rolle.

In Ländern wie Indien gibt es große informelle Sammel- und Recyclingsektoren, wobei der Nordosten Delhis ein wichtiges Zentrum ist, in dem Elektroschrott aus dem ganzen Land gesammelt, gehandelt und demontiert wird. In Indien werden 95% der rund drei Millionen Tonnen Elektroschrott, die jährlich anfallen, von informellen Kleinstunternehmern gesammelt und verarbeitet. E[co]work-Gründerin Dr. Deepali Khetriwal beschäftigt sich mit diesem Thema seit ihrer Masterarbeit an der Universität St. Gallen in der Schweiz, wo sie Internationale Wirtschaft studierte. Damals, vor etwa 18 Jahren, als das Thema noch relativ neu war, befanden sich die politischen Regelungen erst im Aufbau. Seitdem arbeitete sie mit der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und UN-Organisationen an Projekten zum Thema E-Waste. Im Jahr 2018 trafen sich Deepali, Dea Wehrli und Michael Gasser in Mumbai, wo die Saat für E[co]work gelegt wurde.

Lesen Sie die ganze Geschichte des indischen Start-ups E[co]work hier.

  

Christian Ruth-Strauß
Director Communications ISC3

christian.ruth-strauss@isc3.org

René Sutthoff
Konsequent PR
sutthoff@konsequent-pr.de

Über das ISC3
Das ISC3 fördert Nachhaltige Chemie für eine nachhaltige Welt. Dafür unterstützt das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie den Wechsel chemischer und chemienaher Sektoren zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, die die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus von Produkten umsetzt, und ein Umdenken im Verhalten aller Beteiligten. Um den Dialog zwischen verschiedenen Sektoren und Akteuren weltweit, einschließlich Europa und anderen Regionen sowie Schwellen- und Entwicklungsländern voranzubringen, verfolgt das ISC3 einen Multi-Stakeholder-Ansatz mit der Vernetzung von politischen Entscheidungsträgern, öffentlichen und privaten Sektoren, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft. Es leistet einen Beitrag zur internationalen Chemikalienpolitik, entwickelt berufliche und akademische Weiterbildungsangeboten, berät Unternehmen und fördert Start-ups sowie die Forschung. Das 2017 vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gegründete Zentrum wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) getragen und von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e.V.) als ISC3 Innovation Hub sowie der Leuphana Universität Lüneburg als ISC3 Research & Education Hub unterstützt. www.isc3.org

Abonnieren

Medien

Medien