Evaluationsprozess ist ein wichtiger Mambo-Baustein
Institut der Uni Köln begleitet das Projekt des Innovationsfonds mit den Projektpartnern Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen eG und pronova BKK aus Sicht der Versorgungsforschung
Damit Mambo gelingt, braucht es zum einen Patientinnen und Patienten sowie Ärzte und Ärztinnen, die das Versorgungsprogramms mit Leben füllen. Zum anderen besteht die Notwendigkeit eines professionellen Evaluationsprozesses, welcher durch das Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln projektbegleitend durchgeführt wird. Als dritter Konsortialpartner neben der pronova BKK und dem Regionalen Gesundheitsnetz Leverkusen begleitet das IMVR das Projekt Mambo aus der objektiven Perspektive der Versorgungsforschung. In einem Zwischenbericht gibt das IMVR-Team Einblicke in seine Evaluationsaufgabe und erste Ergebnisse.
Erste Erkenntnisse: hohe Zufriedenheit mit Mambo
Rund 2.000 Menschen mit multimorbiden Erkrankungen sind aktuell als Mambo-Patienten eingeschrieben. Annähernd 1.200 von ihnen hat das IMVR im Rahmen seiner Evaluation angeschrieben und aufgrund einer enorm hohen Rücklaufquote von knapp 75 Prozent mehr als 850 ausgefüllte Fragebögen auswerten können. Somit konnte eine gute Basis für erste Zwischenergebnisse geschaffen werden. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen können festhalten, dass mehr als 70 Prozent der Patienten und Patientinnen mit ihrem persönlichen Versorgungsumfeld zufrieden sind. Häufigster Grund für die Teilnahme an Mambo ist dabei Stand heute die direkte Empfehlung der Ärztinnen und Ärzte: Rund 85 Prozent der Patientinnen und Patienten gaben an, von einer der 38 Mambo-Praxen in der Region Leverkusen auf die Teilnahme angesprochen worden zu sein. „Die Haus- und Fachärzten im Gesundheitsnetz sind für Mambo ein entscheidender Faktor“, so Nicole Balke, Mambo-Projektleiterin im Regionalen Gesundheitsnetz Leverkusen. „Immer mehr Praxen erkennen durch die Rolle der MoniKa als direkte und begleitende Ansprechpartnerin der chronisch kranken Menschen einen klaren Mehrwert. Zum einen bekommen die Patienten wertvolle Zusatzinformationen, zum anderen erfahren sie selbst spürbare Entlastung.“ Das alles sind Ergebnisse, die es nun im Rahmen der zweiten Phase des Evaluationsprozesses weiter zu untersuchen gilt. Seit Anfang April verschickt das IMVR erneut Fragebögen zur 2. Auswertungsrunde.
Mambo passt perfekt zum Forschungsgebiet des IMVR
Das IMVR forscht in den Bereichen Medizinsoziologie, Rehabilitationswissenschaft und Versorgungsforschung, hier unter anderem mit Blick auf die organisationale Ausgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen. „In der Versorgungsforschung untersuchen wir speziell die Versorgungsstrukturen und Versorgungsprozesse inklusive der daraus resultierenden Ergebnisse“, erklärt Ibrahim Demirer, Leitung der Evaluation des Versorgungsmodells am IMVR. „Das Versorgungsprojekt passt somit perfekt zu unserem Forschungsgebiet.“ Und die wissenschaftliche Begleitung über die gesamte Projektlaufzeit bis Juni 2020 ist für Mambo ein wesentlicher Baustein. Denn nicht zuletzt kann die Evaluation nach wissenschaftlichen Standards einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, ob Mambo zukünftig in die Regelversorgung übernommen werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es objektive und wissenschaftlich fundierte Ergebnisse. Einzelinterviews mit Verantwortlichen zählen dabei ebenso zum Evaluationsprozess wie jährliche Fokusgruppen mit Ärztinnen und Ärzten. Auf diesem Weg soll sowohl die Meinung der Patientinnen und Patienten als auch die Perspektive der Mediziner und Medizinerinnen berücksichtigt werden. Im vergangenen Sommer wurden im Rahmen einer ersten Fokusgruppe Gespräche mit sieben Mambo-Ärzten und Ärztinnen geführt. Ab Herbst dieses Jahres stehen Interviews mit den Monitoring- und Kommunikationsassistentinnen (MoniKa) auf dem Plan des Evaluationsprozesses. Die gezielte Betrachtung dieser Fokusgruppe soll unter anderem Einblicke in die Versorgungssituation beim direkten Umgang mit den Patienten und Patientinnen liefern.
„Wir sind auf einem guten Weg“, fasst Ibrahim Demirer den Stand der Evaluation zusammen. Um aber ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, sollen bis Ende dieses Jahres weitere Patientinnen und Patienten für Mambo gewonnen werden. Das Institut der Universität Köln benötigt für wissenschaftlich fundierte Aussagen im Evaluationsprozess idealerweise 3.000 eingeschriebene Patienten und Patientinnen oder mehr.
Über Mambo
Mambo ist das umfassende Versorgungsprogramm der pronova BKK und des Regionalen Gesundheitsnetzes Leverkusen mit seinen 80 angeschlossenen Haus- und Fachärzten. Das Innovationsprojekt wird mit 3,4 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Förderung innovativer Projekte im Gesundheitswesen unterstützt und wissenschaftlich unabhängig begleitet vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln. Zusammen mit einem Beratungsunternehmen werden zudem kontinuierliche Verbesserungsprozesse für Versorgungsstrukturen und Praxen angestoßen. Gemeinsam gestalten und optimieren die Projektpartner mit Mambo die Versorgung multimorbider Patienten ganzheitlich. Dies betrifft sowohl mobile Patienten beim Besuch in der Arztpraxis als auch diejenigen Patienten, die aufgrund ihrer Beschwerden wenig Möglichkeiten haben, ihren Arzt aufzusuchen. Bis Februar 2019 haben sich bereits mehr als 1800 Patientinnen bei einem von aktuell 36 Mambo-Ärzten im Gesundheitsnetz eingeschrieben. Mambo steht für Menschen ambulant betreut, optimal versorgt. www.mambo-lev.de
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