Der Mann mit den Kirschkernen

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Künstler Michael Heinzmann stellt seine Figuren beim „8. Kunst Hand Werk Markt in Bad Dürrheim“ aus

Seine kleinen Figuren tragen ausgefallene Namen wie „Relääx“, „Ich weiß von nix“ oder „La vida loca“ und sind nur einige Zentimeter groß. „Die Idee mit den Kirschkernmännchen kam mir während der Wirtschaftskrise. Ich wurde arbeitslos, hatte am Kulturpreis teilgenommen und es musste was Neues her“, erinnert sich der Villinger Künstler Michael Heinzmann. Beim Experimentieren mit verschiedenen Werkstoffen entstand schließlich das erste Windspiel mit einem Drahtmännchen. Das Besondere an den Männchen ist der kleine Kopf. Kirschkerne, so der Künstler, sind ein natürliches Material mit unterschiedlichen Farben und Formen. Für Michael Heinzmann passen diese Kirschkerne in der Relation zur restlichen Figur sehr gut. „Jeder Kirschkern bekommt ein Gesicht, Haare und wird geschliffen“, sagt der mehrmalige Teilnehmer des Kunst Hand Werk Marktes in Bad Dürrheim. Eine Lupe braucht der 34-Jährige nach eigenen Angaben bisher noch nicht, obwohl das kleine Innenleben einer Kirsche aufwändig von Hand bearbeitet wird. Dies geschieht in seinem Atelier, wo er ausschließlich Wildkirschkerne verwendet, die er auch selber gesammelt hat. „Mit den unterschiedlichen Farben und Formen der Kerne schaffe ich den einzigartigen Charakter der Kirschkernmännchen - „Wild“-Kirsche eben“, erklärt der Künstler. Die Drahtmännchen stehen, sitzen, liegen und fliegen in ihrer jeweilig dargestellten Situation. Sie verändern sich ständig, so Heinzmann, und es entstehen dabei immer neue Szenen. Dies geschehe aus einer Laune heraus oder spontan auf einem Kunsthandwerkermarkt. Dabei gibt es laut dem Künstler jede Menge Szenen aus dem alltäglichen Leben, voller Dramatik, Nervenkitzel und Ironie. „In jedem einzelnen Stück steckt viel Arbeit und Liebe zum Detail“, erklärt der 34-Jährige. Seine Drahtmännchen sind ausgefallene Wohnraumdekorationen, die anlässlich des „8. Kunst Hand Werk Marktes in Bad Dürrheim“ vom 1. bis 3.April im Haus des Gastes hautnah bestaunt werden können. Seit gut einem Jahr präsentiert Michael Heinzmann seine Figuren auf diversen Ausstellungen und hat bisher noch keinen einzigen Tag davon bereut: „Es kommen mir immer wieder neue Ideen und ich kann sie ohne Druck verwirklichen. Das ist ein positiver Effekt für die Kreativität.“ Seine Kirschkernfiguren erinnern den Besucher ein bisschen an Knetfiguren. Werden die kleinen Männchen vielleicht auch bald Karriere machen? „Klar habe ich schon mal drüber nachgedacht, dass Medium Film zu nutzen. Man könnte zum Beispiel auch bekannte Filmszenen nachstellen oder die Kirschkernköpfe auch gut in der Werbebranche verwenden“, erklärt der Künstler und fügt mit einem Lächeln an: „Ich bin gespannt wohin es mit den Kirschkernköpfen geht“. Die Idee hat sich Heinzmann vorausschauend bereits als Gebrauchsmuster schützen lassen. Derzeit richtet sich der gelernte Kachelofen- und Luftheizungsbauer sein Studio in Villingen beim Schlachthof ein. In dem alten und ausgefallenen Ambiente will er einen Anlaufpunkt für seine Kunst bieten. „Vorbeischauen kann man im Atelier gerne. Einige der Männchen sind bereits ausgestellt“, sagt Heinzmann. Ein Besuch im Atelier ist nach telefonischer/per e-Mail Rücksprache möglich. Seit Ende 2010 sind einige seiner Exponate auch im Theater am Turm zu sehen. Fragt man den Herrn der Kirschkerne nach seinen Zukunftszielen, dann schwebt ihm ein Windspiel in „Groß“ vor sowie einen würdigen Platz dafür zu finden. Neben seinen Männchen plant der junge Künstler bei Interesse auch Mosaikkurse in seinem neuen Atelier anzubieten. Doch sein Hauptziel ist: „Kunst anzufertigen für alle, die Freude an meiner Kunst haben!“ Weitere Informationen zum Künstler und den „8. Kunst Hand Werk Markt in Bad Dürrheim“ im Internet unter www.kirschkernkopf.de oder www.badduerrheim.de sowie telefonisch unter 07726/ 666 - 266.

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