Nachhaltigkeitszertifizierung nach ISCC PLUS für Kuraray
KURARAY POVAL™ und MOWITAL® aus Frankfurt/Main sind nachweislich biobasiert
Hattersheim, 14. Januar 2025. Kuraray, das globale Spezialchemieunternehmen mit Hauptsitz in Japan, ist für seine beiden Produktionsbetriebe in Frankfurt am Main nach ISCC PLUS (International Sustainability and Carbon Certification) zertifiziert worden. Das dazugehörige Audit, das die in Berlin ansässige Control Union durchgeführt hat, beinhaltete die Prüfung der Kuraray-Produkte KURARAY POVAL™ (Polyvinylalkohol, PVA-PVOH) und MOWITAL® (Polyvinylbutyral-Harz, PVB-Harz). ISCC PLUS ist eine weltweit anerkannte, freiwillige Nachhaltigkeitszertifizierung unter anderem für Kunststoff- und Chemikalienmärkte. Ihr Ziel ist es, die Nachhaltigkeit aller über die gesamte Wertschöpfungskette eines Produkts hinweg genutzten Rohstoffe eindeutig nachzuweisen. Mit diesem Siegel ist es Kuraray nun möglich, dem wachsenden Interesse von Kunden an belastbaren Belegen für die Nachhaltigkeit von KURARAY POVAL™ und MOWITAL® gerecht zu werden. Auch die Kunden selbst profitieren, weil sie mit dem ISCC-PLUS-Zertifikat ihren eigenen Auftraggebern gegenüber entsprechende Nachweise erbringen können.
Umweltfreundliche Produkte sind immer mehr gefragt
Der Grund für die Zertifizierung liegt auf der Hand: Immer mehr Unternehmen hinterfragen, wie nachhaltig ihre Lieferkette ist und verlangen entsprechende Nachweise von ihren Partnern – auch als eindeutigen Beleg ihren eigenen Auftraggebern gegenüber. „Einige unserer Kunden fragen ganz explizit nach einer ISCC-PLUS-Zertifizierung“, erklärt Dr. Jörg Schappel, Director Safety, Health & Sustainability bei Kuraray Europe.
Die derzeit auf EU-Ebene diskutierte EU-Richtlinie „Green Claims Directive“ wird ebenfalls zu diesem Trend beitragen. Diese EU-Richtlinie über Umweltaussagen legt an Angaben zu Klima- und Umweltfreundlichkeit strenge Maßstäbe – Unternehmen müssen zukünftig solche Aussagen mit belastbaren Beweisen untermauern. Dies soll sicherstellen, dass derartige Behauptungen transparent und überprüfbar sind. Verbrauchern wird es damit erleichtert zu erkennen, welche Produkte tatsächlich umweltfreundlich sind. Eine Möglichkeit für Unternehmen, dies nachzuweisen, ist die Zertifizierung des jeweiligen Erzeugnisses nach ISCC PLUS, das in der chemischen Industrie als aktuell führender Standard gilt.
Zertifiziert biobasiertes PVA-PVOH und PVB-Harz
Die von der Berliner Control Union ausgestellten Zertifikate für Kuraray gelten für KURARAY POVAL™ und MOWITAL® am Standort in Frankfurt und bestätigen, dass diese Produkte biobasiert sind. Für die ISCC-PLUS-Zertifizierung der beiden Erzeugnisse hatte Kuraray diverse Grundvoraussetzungen zu erfüllen. So gehörte etwa die sogenannte Nachhaltigkeitserklärung (Sustainability Declaration) zum Pflichtprogramm. Diese belegt lückenlos, welcher Rohstoff für welches Produkt zum Einsatz kommt. Die zweite Bedingung ist ein ebenfalls lückenloser Herkunftsnachweis (Chain of Custody) der genutzten Materialien über die Massenbilanz. Das heißt: Auch die Rohstoffe, die das Unternehmen von Zuliefern bezieht, werden im Rahmen der Zertifizierung untersucht. Das Massenbilanzverfahren hilft dabei, den Anteil an umweltfreundlichen Stoffen in einem Erzeugnis zu berechnen und zu belegen – selbst dann, wenn etwa biobasierte Ressourcen mit herkömmlichen Materialien gemischt werden. Der auf einem Bio-VAM (Vinylacetat-Monomer) basierende Polyvinylalkohol KURARAY POVAL™ (PVOH/PVA) zum Beispiel besteht zu 100 Prozent aus Frittierölen aus der Gastronomie – und ist somit zu 100 Prozent biobasiert. Auch das aus biozirkulärem KURARAY POVAL™ und Bio-Butyraldehyd hergestellte MOWITAL® besteht vollständig aus biobasierten Materialien.
„Da ISCC PLUS ein anerkanntes Zertifizierungssystem ist, können wir damit eindeutig nachweisen, dass das Material, das wir für die Herstellung unserer Produkte einsetzen, wirklich biobasiert und somit nachhaltig ist. Wir sind der Green Claims Directive der EU also einen Schritt voraus“, freut sich Dr. Jörg Schappel. „Bei der Herstellung von KURARAY POVAL™ und MOWITAL® nutzen wir bewusst biozirkuläre Varianten und keine biobasierten Primärrohstoffe“, hebt er hervor. „Denn kein Unternehmen – auch wir nicht – möchte in direkter Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion stehen. Daher nutzen wir ausschließlich Rohstoffe der Generation 2 oder 3 – also solche aus Pflanzenresten oder wiederverwendeten biologischen Materialien.“
Biozirkuläres EVAL™ bereits seit 2022 nach ISCC PLUS zertifiziert
Auch die biozirkuläre Variante von EVAL™ kann mit einem ISCC-PLUS-Zertifikat aufwarten – und zwar bereits seit 2022. Damit ist Kuraray der erste Hersteller von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren (EVOH), der einen entsprechenden Nachweis erhalten hat. Er basiert auf dem Massenbilanzansatz und dokumentiert, dass das Ethylenmonomer sowie das Vinylacetatmonomer in EVAL™ aus erneuerbaren Quellen produziert wurde. Das Zertifikat gilt im Prinzip für alle EVOH-Varianten, die Kuraray in Antwerpen herstellt.
ISCC-PLUS-Zertifizierung für weitere Produkte und Standorte geplant
Kuraray will es aber nicht bei diesen Produkten und Standorten belassen. Vielmehr sollen nach und nach alle Standorte und Produkte von Kuraray weltweit nach ISCC PLUS zertifiziert werden. „Dabei setzen wir hier in Europa erst einmal den Schwerpunkt auf das, was wir selbst in der Hand haben“, betont Dr. Schappel. „Deshalb planen wir, zunächst KURARAY POVAL™, MOWITAL®, und PVB-Film zu zertifizieren und somit auch die Standorte Troisdorf und Holešov abzudecken.“
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Die Kuraray Europe GmbH wurde 1991 gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Hattersheim bei Frankfurt am Main und erwirtschaftete 2022 einen Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Euro. Bundesweit sind mehr als 830 Mitarbeiter an den Standorten Hattersheim, Frankfurt und Troisdorf für Kuraray im Einsatz. Kuraray ist ein weltweit tätiges Spezialchemie-Unternehmen und zählt zu den größten Anbietern von Polymeren und synthetischen Mikrofasern für viele Industriezweige, wie zum Beispiel Kuraray Poval™, Mowital®, Trosifol® oder Clearfil™. Hinzu kommen weitere 215 Mitarbeiter an sieben europäischen Standorten, die sich ebenfalls um die Entwicklung und Anwendung innovativer Hochleistungsmaterialien für zahlreiche Branchen wie die Automobil-, Papier-, Glas- und Verpackungsindustrie sowie für Architekten oder Zahnärzte kümmern.
Kuraray Europe ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der japanischen börsennotierten Kuraray-Gruppe mit Hauptsitz in Tokio, mehr als 11.700 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von 5,5 Milliarden Euro.
Diese Presseinformation samt Bildmaterial finden Sie auch im Internet unter: https://www.kuraray.eu/