Kostensteigerung in Kliniken doppelt so hoch wie Inflation

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Medical Park sieht für Rehabranche angesichts hoher Energie- und Lebensmittelpreise schwierige Rahmenbedingungen - Kostensteigerungen werden in der Leistungsvergütung nicht abgebildet – Sparpotenziale sind begrenzt

Die steigenden Energiepreise sowie Preissteigerungen in anderen Bereichen werden für Rehakliniken inzwischen zu einem gewaltigen Problem. Ulf Ludwig, CEO von Medical Park, sieht die Entwicklung mit großer Sorge: „Kliniken, auch Rehakliniken, sind überproportional von den derzeitigen Preisentwicklungen betroffen, weil sie sehr viel Energie benötigen und diese nicht ohne Weiteres einsparen können. So müssen medizintechnische Geräte ebenso betrieben werden, wie therapeutische Bewegungsbäder. Wir können die Geräte nicht einfach ausschalten und auch Temperaturabsenkungen in den Schwimmbädern würden die therapeutische Zielsetzung gefährden. Auf Grund der Preisentwicklung auf dem Energiemarkt haben sich unsere Energiekosten zu 2021 verdreifacht. Auch gestiegene Lebensmittelpreise schlagen voll durch. Die Kostensteigerungen in den Kliniken liegen daher etwa doppelt so hoch wie die Inflationsrate.“

Auf Grund der starren Vergütungsmechanismen im Gesundheitswesen können Kliniken diese höheren Kosten nicht kurzfristig weitergeben. Die Kostenträger (Deutsche Rentenversicherung, Gesetzliche Krankenkassen, Private Krankenkassen, Versorgungswerke) müssen bereit sein, durch Zuschläge oder höhere Vergütungssätze diese höheren Kosten auszugleichen. Gesetzlich geregelt ist eine Anpassung der Vergütungssätze in Höhe der Veränderung der Grundlohnsumme, derzeit also von lediglich 2,29 Prozent. Momentan fehlt es an der Bereitschaft der Kostenträger zum Ausgleich der gestiegenen Kosten. Das bringt die Kliniken in eine bedrohliche wirtschaftliche Situation.

Medical Park reizt alle Einsparpotenziale aus

„Unsere Medical Park Kliniken stellen wir schon seit Jahren auf energiesparende Technik um“, erklärt Ulf Ludwig. „Überall sind LED-Leuchtmittel installiert, Lüftung und Kühlsysteme bspw. in Serverräumen sind optimiert, in unseren Blockheizkraftwerken setzen wir auf Kraft-Wärme-Kopplung. Angesichts der rasant steigenden Energiepreise versuchen wir, durch noch engere Steuerung aller Komponenten höhere Einsparungen zu erzielen. Die zu erzielenden Einsparungen im Verbrauch können aber die rasante Kostensteigerung nur zu einem geringen einstelligen Prozentsatz kompensieren. Wir müssen auch feststellen, dass weitere Einsparpotenziale jetzt nur noch mit erheblichen Investitionen mit einer sehr langen Amortisationszeit erreicht werden können.“

Für die Gesamtbranche wirke sich laut Ludwig der jahrelange Investitionsstau nun doppelt problematisch aus. Veraltete Strukturen, erneuerungsbedürftige Technik und fehlende Digitalisierung verursachen einen deutlich erhöhten Energieverbrauch. Nach zweieinhalb Corona-Jahren fehlte den Kliniken aber ohnehin das Geld für Investitionen. Er befürchtet, dass eine Reihe von Kliniken nicht mehr aus diesem Teufelskreis aus Investitionsbedarf zur Kostensenkung und Mittelabfluss zur Kostendeckung herauskommt, wenn die exorbitant gestiegenen Kosten nun nicht ausgeglichen werden. „Der aktuelle Krankenhaus-Rating-Report des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Institute for Healthcare Business sieht 60 Prozent der 1.900 Akutkliniken in Deutschland in den roten Zahlen; 20 Prozent seien insolvenzgefährdet“, sagt Ulf Ludwig. Zwar gäbe es für die Rehabranche keinen vergleichbaren Report, er gehe aber für die 1.100 Rehakliniken von mindestens ähnlichen Dimensionen aus.

„Wenn sich die Kostenträger in Sachen Ausgleich der Kostensteigerungen nicht bald bewegen, gefährden sie nachhaltig unser gutes deutsches Gesundheitssystem mit seinem ambulanten, dem Akut- und dem Reha-Sektor, Tausende Arbeitsplätze und letztlich eine zielgerichtete Patientenversorgung“, resümiert Ulf Ludwig. Vor dem Hintergrund des branchenübergreifenden Fachkräftemangels wäre ein Wegbrechen der Rehabilitationsstrukturen, die nachweislich erheblich dazu beitragen, Menschen länger arbeitsfähig zu halten, ein volkswirtschaftliches Desaster. Das könne in niemandes Interesse sein. Neben dem Energiekostenausgleich könnten auch Investitionshilfen für energiesparende Technik, Gebäudesanierung und Digitalisierung hilfreich sein. Diese müssten allerdings die Politik auf den Weg bringen.

Heiko Leske
Leiter Zentrale Dienst

Unternehmenskommunikation und Marketing
Pressesprecher

Medical Park SE
Freiberger-Platz 1
83123 Amerang
Tel.: +49 170 7062570

E-Mail: h.leske@medicalpark.de

Über die Medical Park Klinikgruppe

Mit 13 Fachkliniken und fünf ambulanten Reha- und Therapiezentren in Bayern, Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist die renommierte Klinikgruppe Premium-Anbieter für medizinische Rehabilitation und Prävention in Deutschland. Die Medical Park Kliniken sind mit dem Konzept „Gesundwerden in traumhafter Lage“ auf die Indikationen Neurologie, Orthopädie/Traumatologie/Sportmedizin, Innere Medizin/Kardiologie, Onkologie und Psychosomatik spezialisiert. Alle Klinken sind hochwertig ausgestattet und befinden sich in traumhaften Lagen. Um das Wohlergehen und die Genesung der ca. 70.000 Patient*innen jährlich kümmern sich rund 3.650 Mitarbeitende des traditionsreichen Familienunternehmens. Medical Park ist Top-Innovator 2021, „Unternehmen des Jahres 2022“, „Premium-Rehaklinik 2022“ von qualitaetskliniken.de und mehrfach ausgezeichnet als „Höchst vertrauenswürdiges Unternehmen“ (F.A.Z.-Institut), als einer von „Deutschlands besten Ausbildungsbetrieben“ (Die Welt), oder mit dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien für „TOP Kundenservice in der Branche der Reha-Anbieter“. Weitere Informationen unter www.medicalpark.de, https://wunschreha.medicalpark.de, https://premium-reha@medicalpark.de und https://post-covid.medicalpark.de.

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Die steigenden Energiepreise sowie Preissteigerungen in anderen Bereichen treffen Kliniken, auch Rehakliniken, überproportional. Einsparungen sind kaum möglich. Kostenträger und Politik müssen handeln, wollen sie die Existenz der Kliniken nicht gefährden.
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Die steigenden Energiepreise sowie Preissteigerungen in anderen Bereichen treffen Kliniken, auch Rehakliniken, überproportional. Einsparungen sind kaum möglich. Die Kostensteigerungen in den Kliniken liegen derzeit etwa doppelt so hoch wie die Inflationsrate. Kostenträger und Politik müssen handeln, wollen sie die Existenz der Kliniken nicht gefährden. Volkswirtschaftlich ist es sinnvoll, die Kliniken zu unterstützen, helfen sie doch, Menschen länger arbeitsfähig zu halten und damit den Fachkräftemangel abzumildern.
Ulf Ludwig, CEO von Medical Park