300. Parkinsonpatient nach OP zur Tiefen Hirnstimulation
Klinik Reichshof bietet spezielles Reha-Programm mit Stimulationsvisite an
Reichshof-Eckenhagen, 19. Juli 2019. Uwe Köllermeyer (63) ist der 300. Parkinsonpatient, der in der MEDICLIN Klinik in Reichshof nach erfolgter Operation zur Tiefen Hirnstimulation eine spezialisierte Behandlung absolviert. „Unsere Rehabilitanden erfahren direkt nach der Operation bereits eine unmittelbare Linderung ihrer Bewegungsstörungen, dies verändert sich jedoch in den ersten Wochen nach dem Eingriff und hat zu dem Konzept einer stationären Nachbetreuung geführt mit der notwendigen „Feineinstellung“ des Hirnschrittmachers“, schildert Dr. Peter Nikolaus Nolte, leitender Oberarzt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, an der Fachklinik Neurologie in Reichshof, der dieses spezialisierte Behandlungsangebot über die Jahre aufgebaut hat.
Inzwischen hat er seit 2007 über 380 Hirnschrittmacherpatienten mit Parkinson und anderen Bewegungserkrankungen wie essentiellem Tremor und auch der Dystonie in Reichshof behandelt. In Teamarbeit mit Dr. Benjamin Lührmann, Oberarzt und Facharzt der Neurologie, werden Patienten dabei unterstützt, sich im Alltag mit ihrem neuen Hirnschrittmacher und speziellem Medikationsplan wieder sicher bewegen zu können.
In den ersten Wochen nach der Operation durchlaufen die Patienten einen dynamischen Anpassungsprozess. Währenddessen werden die Hirnschrittmacher, welche Stromimpulse an das Gehirn abgeben, sowie die Medikation an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Deutlich spürbar für Patienten: Die Medikamente können in der Regel in den Wochen nach der Operation um bis zu 50% reduziert werden.
Hirnschrittmachertherapie bei Parkinson
Parkinson ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die durch den Untergang von Dopamin-produzierenden Gehirnzellen gekennzeichnet ist. Fehlt der Botenstoff Dopamin, treten die parkinson-typischen Symptome wie Verlangsamung der Bewegungsgeschwindigkeit, kleinschrittiger Gang, Sprachstörungen, Zittern und Steifigkeit in Armen und Beinen auf. Die Tiefe Hirnstimulation kann helfen, wenn die Bewegungsstörungen durch Medikamente nicht mehr ausreichend kontrolliert werden können. In einer Operation werden dann Mikroelektroden ins Gehirn implantiert (Hirnschrittmacher), welche mit schwachen Stromstößen bestimmte Hirnregionen hemmen. Weltweit wurden bereits mehr als 150.000 Patienten mit dieser Methode behandelt. In Deutschland werden pro Jahr etwa 700-800 Patienten mit einer Hirnschrittmachertherapie versorgt.
Das Team der Klinik Reichshof bietet bereits seit mehr als 10 Jahren, u.a. in enger Kooperation mit der Universitätsklinik Köln im Kölner Parkinsonnetzwerk und der Klinik für Stereotaxie der St. Barbara-Klinik in Hamm Heessen, die rehabilitative Behandlung von Hirnschrittmacherpatienten auf einer spezialisierten Station und mit einem multimodalen Therapieprogramm an. Hier steht die fortgesetzte Feineinstellung der Parkinsontherapie (Schrittmacher und Medikation) im Vordergrund. Zusätzlich erhalten die Patienten ein auf sie abgestimmtes Rehabilitationsprogramm, um die neu gewonnene Alltagskompetenz zu festigen. Von Seiten der Hirnschrittmacher können alle am Markt befindlichen Systeme programmiert werden.
Die Dauer der spezialisierten Behandlung im Rahmen der Rehabilitation beträgt bis zu 6 Wochen, je nach Schweregrad der klinischen Beschwerden. Die Klinik Reichshof bietet Patienten auch nach dem Reha-Aufenthalt eine Betreuung über ein ambulantes Angebot an, da die Langzeitbetreuung von Patienten mit einem Hirnschrittmacher gerade im ländlichen Raum noch besser etabliert werden muss. Hierzu können sich Patienten mit Überweisung des niedergelassenen Neurologen in einer Ermächtigungsambulanz vorstellen.
Pressekontakt:
Jelina Schulz
MEDICLIN Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Über die MEDICLIN Klinik Reichshof
Die MEDICLIN Klinik Reichshof ist eine Einrichtung für die medizinische Rehabilitation sowie die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation (inklusive Beatmung und Weaning) nach dem Krankenhausplan des Landes NRW. Sie verfügt über die Fachklinik für neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation sowie die Fachkliniken für Neurologie, Pneumologie und Onkologie. Die Einrichtung im Oberbergischen Land verfügt über 241 Betten und beschäftigt rund 270 Mitarbeiter.
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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen, zwei ambulante Pflegedienste und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über knapp 8.300 Betten und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf – zu Hause oder in der Pflegeeinrichtung.
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.
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