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Aus Serbien in den Schwarzwald – Integration ausländischer Mitarbeiter beginnt schon beim Visum

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In der MEDICLIN Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal-Griesbach sind zahlreiche ausländische Arbeitskräfte beschäftigt. Die Mitarbeiter der Klinik, allen voran die Integrationsbeauftragte Melina Kaufeisen, engagieren sich auf vielfältige Weise, um ihre neuen Kollegen zu integrieren – und profitieren selbst davon.

Bad Peterstal, Juli 2017. Sie sind aus Serbien, Italien, Ungarn, Kirgistan oder von den Philippinen gekommen, um im idyllischen Schwarzwaldort Bad Peterstal-Griesbach zu arbeiten – rund 20 Mitarbeiter der MEDICLIN Schlüsselbad Klinik. Manche sind bereits seit vielen Jahren hier, leben mit ihrer Familie im Ort, die Kinder sind im Fußballverein aktiv und sprechen einwandfrei Deutsch. Kurzum: Sie sind bestens integriert. Doch auf dem Weg dahin waren nicht nur Berge von Formularen zu bewältigen. Melina Kaufeisen, die Integrationsbeauftragte der Reha-Klinik, weiß ein Lied davon zu singen. 

Die Klinik hatte schon früher regelmäßig Mitarbeiter anderer Nationalitäten, meist für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). „Zum großen Thema wurde Integrationshilfe aber im Dezember 2015, als wir erstmals zwei Mitarbeiter aus Serbien einstellen wollten“, erzählt die 28-jährige Personalsachbearbeiterin. „Nun mussten Visa und eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden.“ Sie übernahm diese Aufgaben damals von ihrer Kollegin Rita Goral, die bereits erste Erfahrungen damit gesammelt hatte. Denn es gehört viel Spezialwissen dazu, wenn man Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten einstellen will.

Flut von Formularen
Die Betroffenen stehen oft hilflos vor der Flut an Formularen. Und alles muss auf Deutsch erledigt werden, in einer Sprache, die die wenigsten Neuankömmlinge beherrschen. „Wir erläutern, welche Papiere nötig sind und helfen beim Ausfüllen von Formularen“, zählt Kaufeisen auf. „So unterstützen wir die künftigen Mitarbeiter etwa beim Beantragen des Visums oder der Arbeitsgenehmigung, machen Verträge fertig und sagen ihnen, wo sie sich überall anmelden müssen, etwa bei der Krankenkasse. Gerade bei Pflegekräften geht es oft auch um Anträge zur Berufsanerkennung.“ Denn viele der ausländischen Mitarbeiter haben in ihrer Heimat bereits als Pflegekräfte gearbeitet. „Wir haben es häufig mit hoch ausgebildeten Menschen zu tun, die bereits eine Intensivstation geführt oder im Rettungsdienst gearbeitet haben“, ergänzt David Ortmann, der Kaufmännische Direktor der Klinik. Andere absolvieren hier ein FSJ oder den Bundesfreiwilligen-Dienst (BfD), was ihnen den Einstieg ins Berufsleben in Deutschland ermöglicht. „Darüber kommen häufig Männer mit handwerklichen Berufen zu uns“, erläutert Kaufeisen. So werde ein Fliesenlegermeister aus Serbien nach seinem „Bufdi“ jetzt in der Haustechnik der Klinik übernommen. „Welche Verfahren, Unterlagen und Anträge nötig sind, ist für jede Berufsgruppe und jede Nationalität anders“, betont Kaufeisen. „Ich finde das sehr spannend!“ Es sei wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein: „Wenn man einen Fehler macht, kann es sein, dass der Betreffende keine Genehmigung erhält!“ Sie arbeitet dazu eng mit der Ausländerbehörde zusammen, außerdem erhält sie viele Informationen von der Personalabteilung der MEDICLIN-Zentrale in Offenburg.

Um Deutsch zu lernen, besuchen die künftigen Mitarbeiter die Sprachschule der MediClin- Akademie, die sich zufällig in Bad Peterstal befindet. Hier werden Menschen aus allen MEDICLIN-Standorten in Vollzeitkursen unterrichtet, speziell für den Bereich Pflege. „Sie müssen mit dem Sprachniveau B2 abschließen, um die Anerkennung als Gesundheits- oder Krankenpfleger zu erhalten“, sagt Kaufeisen.

Integration über das reine Arbeitsverhältnis hinaus
Doch damit ist es nicht getan: Die neuen Mitarbeiter brauchen ja auch eine Unterkunft. „Gerade wenn eine ganze Familie mit zwei oder drei Kindern kommt, ist es nicht immer einfach, eine Wohnung zu finden, die für sie finanziell tragbar ist“, sagt Ortmann, der regelmäßig selbst bei den künftigen Vermietern vorspricht. Auch nach Beginn des Mietverhältnisses hält er Kontakt zu den Vermietern. Wenn es an Möbeln mangelt, ergeht ein Aufruf an die Mitarbeiter, ob jemand etwas gut Erhaltenes abzugeben hat. „Einer unserer Azubis hat sogar mal ein komplettes Schlafzimmer organisiert“, erzählt er. Und selbst finanziell greife der Arbeitgeber den Neuankömmlingen unter die Arme: „Mitunter vermittelt die Klinik einen Kredit oder es geht jemand privat in Vorleistung. Das ist wirkliche Integration“, fasst er zusammen. „Wenn man sieht, mit welchen Schwierigkeiten diese Menschen zu kämpfen haben, relativieren sich unsere eigenen Probleme.“

Die Integrationsarbeit geht über das reine Arbeitsverhältnis hinaus. Die Mitarbeiter unterstützen die neuen Kollegen auch bei Problemen mit dem Kindergarten oder der Schule und treffen sich immer wieder privat, nicht nur beim Betriebsfest der Schlüsselbad Klinik: „Ich war mit einigen an Fastnacht unterwegs“, erzählt Kaufeisen. „Und letztes Jahr haben wir zusammen das Sommerfest im Nachbarort besucht. Man lernt sich so besser kennen und erfährt viel Interessantes.“ Es gibt laut Ortmann keinen Tag, an dem er nicht mit Integration beschäftigt ist, und ehrenamtlicher Einsatz gehöre dazu. Doch er ist überzeugt davon, dass sich das Engagement lohnt: „Die Mitarbeiter sind dankbar und entwickeln eine persönliche Bindung zu unserem Haus.“ Und das spricht sich herum: Gerade hatte die Klinik wieder zwei Anfragen aus Serbien. „Wenn es uns gelingt, die ganze Familie zu integrieren, bleibt die Pflegekraft auf Dauer hier – das sind unsere Mitarbeiter von morgen!“, betont er abschließend. In Zeiten, in denen sich auf Stellenausschreibungen in der Pflege manchmal kein einziger Bewerber meldet, ist das Gold wert.

Die MEDICLIN Schlüsselbad Klinik
Die MEDICLIN Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal-Griesbach vereint vier Fachdisziplinen unter einem Dach: Orthopädie, Rheumatologie, Innere Medizin und Geriatrische Rehabilitation. Zu der Einrichtung gehört auch ein Ambulantes Therapiezentrum. Die Klinik verfügt über 147 Betten. Beschäftigt sind dort rund 145 Mitarbeiter. Chefarzt der Klinik ist Dr. Siegfried Wentz, ehemals Weltklasse-Zehnkämpfer und u.a. Olympia-Dritter von 1984.

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Über MEDICLIN
MEDICLIN ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber und ein großer Anbieter in den Bereichen Neurologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Orthopädie sowie Geriatrie. Mit 36 Kliniken, sieben Pflegeheimen und acht Medizinischen Versorgungszentren ist die MEDICLIN in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von knapp 8.300 Betten. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Rehakliniken. Für die MEDICLIN arbeiten rund 9.400 Mitarbeiter. 
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

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Zum großen Thema wurde Integrationshilfe im Dezember 2015, als wir erstmals zwei Mitarbeiter aus Serbien einstellen wollten.
Melina Kaufeisen, Integrationsbeauftragte der MEDICLIN Schlüsselbad Klinik