Burnout-Risiko am Arbeitsplatz
Anlässlich des Welttages für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28.4. informiert Psychologe Rafael Voigt aus den MEDICLIN Bliestal Kliniken zu Risiken für psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz – und wie Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden unterstützen können.
Rafael Voigt
Blieskastel, 23. April 2024. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer klagen über Überforderung am Arbeitsplatz. Stress, Leistungsdruck und Ausfall von Kolleg*innen schlagen aufs Gemüt und können langfristig zu psychischen Erkrankungen führen. Zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April erklärt Rafael Voigt, leitender Psychologe der Fachklinik für psychosomatische Medizin an den MEDICLIN Bliestal Kliniken in Blieskastel, welche Faktoren am Arbeitsplatz zur Entstehung von psychischen Erkrankungen beitragen können und wie Arbeitgeber aktiv gegensteuern können.
Anhaltender Leistungsdruck gefährdet mentale Gesundheit
„Überforderung am Arbeitsplatz kommt nicht von heute auf morgen“, sagt der Psychologe. Sie entsteht aus dem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren, die langfristig als Belastung empfunden werden. Dazu gehören beispielsweise eine mangelhafte Transparenz bei der Organisation von Arbeitsabläufen, Personalmangel, interne Konflikte oder Zeit- und Leistungsdruck. „In solchen Situationen ist es unerlässlich, den Status Quo genau zu betrachten“, erklärt Voigt. „Je nach Ursache der Belastung, braucht es eine langfristige Strategie zur Entschärfung der Situation. Bei akutem Personalmangel sollte idealerweise ein Weg gefunden werden, der das vorhandene Personal nicht zusätzlich belastet und mit dem man neues Personal gewinnen kann – auch wenn das in Zeiten des Fachkräftemangels eine große Herausforderung ist.“
Möglichkeiten zum Austausch schaffen
Verständnis von Seiten der Führung sei hier gefragt. „Können Beschäftigte ihre Sorgen und Probleme offen kommunizieren und werden sie auch wahrgenommen? Werden Mitarbeiter*innen bei Personalausfall rechtzeitig informiert?“, fragt Voigt und ergänzt: „Wenn Führungskräfte dabei unterstützen, zusätzliche Aufgaben planbar und realistisch umzuverteilen oder notfalls zu streichen, kann Druck bei Arbeitnehmer*innen reduziert werden.“ Der Austausch auf Augenhöhe zwischen Führungskräften und Angestellten sei dabei elementar.
An den MEDICLIN Bliestal Kliniken können sich Mitarbeitende in wöchentlichen Teamsitzungen mit den jeweils höhergestellten Führungsebenen zu Problemen bei Organisation und Personalplanung austauschen. Ergebnisse der Teamsitzungen werden von den Vorgesetzten der kleinen Teams dann mit der nächsthöheren Führungsebene besprochen. „So schaffen wir einen transparenten Austausch und direkte Einflussmöglichkeiten für Mitarbeitende – auf kurzem Dienstweg“, sagt Voigt.
Sorgen der Mitarbeiter*innen ernst nehmen
Die Sorgen und Nöte der Mitarbeitenden ernst nehmen – der Verantwortung müssen sich Unternehmen zunehmend bewusst werden. „Es ist ratsam, für Mitarbeitende einen Rahmen zu schaffen, in dem sie sich zu internen, aber auch persönlichen Problemen austauschen können“, erklärt der Psychologe.
An den MEDICLIN Bliestal Kliniken kann das therapeutische Team über sogenannte Supervisionen einmal monatlich mit einem externen Therapeuten sprechen. „Die Sitzungen dienen als Austausch zum persönlichen Befinden. Wir können mit den externen Therapeut*innen über persönliche Probleme oder Organisationsschwierigkeiten in der Klinik sprechen“, erklärt Voigt. Auch Anliegen im Umgang mit Patient*innen können einmal wöchentlich in Fallsupervisionen intern besprochen werden. Das Besprochene bleibt dabei in einem geschützten Rahmen.
Ausgleich schaffen – psychische Gesundheit durch Pausen und körperliche Aktivität unterstützen
Um Stress zu reduzieren und die eigene psychische Gesundheit zu unterstützen, sind bereits kleine Routinen während und nach der Arbeit hilfreich. „Neben dem privaten Ausgleich sind auch am Arbeitsplatz Entspannungszeiten äußerst wichtig für das Wohlbefinden. Das kann schon eine tägliche Kaffeepause mit den Kolleg*innen mit informellem Austausch sein oder ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause. Kommunikation, die Pflege von Beziehungen und Bewegung bilden die wesentlichen Säulen für unsere psychische Gesundheit“, führt Voigt an.
Unternehmen können über Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements Anreize für mehr Achtsamkeit und Ausgleiche schaffen, indem sie beispielsweise Mitgliedschaften in Fitnessstudios fördern oder regelmäßige Betriebsfeste anbieten.
Pressekontakt:
Angelika Thom
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Über die MEDICLIN Bliestal Kliniken
Unter dem Dach der MEDICLIN Bliestal Kliniken in Blieskastel befinden sich die Fachklinik für Psychosomatische Medizin, die Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie, die Fachklinik für Innere Medizin/ Kardiologie/ Angiologie sowie eine spezielle Adipositas-Station (für adipöse Patient*innen bis 400kg). Die Klinik verfügt über 454 Betten. Rund 290 Mitarbeiter*innen sind hier beschäftigt.
Zum MEDICLIN-Standort Blieskastel gehört außerdem die MEDICLIN Seniorenresidenz Auf dem Bellem.
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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.
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