Erhöhtes Schlaganfallrisiko durch Vorhofflimmern

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Woran man die Herzrhythmusstörung erkennt und wie man sie behandelt

Dr. medic. Tudor Bucur und PD Dr. Katharina Schöne, Fachärzte für Kardiologie und Angiologie im MEDICLIN Herzzentrum-Coswig

Coswig, 29. November 2022. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, die meist im Alter auftritt. Die Anzeichen sind sehr unterschiedlich: Manche Betroffenen bemerken ihren unregelmäßigen Herzschlag überhaupt nicht, andere spüren ein Herzstolpern oder Herzrasen und merken, dass sie nicht mehr so belastbar sind.

Das Gefährliche daran: Durch die Rhythmusstörung ist das Schlaganfallrisiko deutlich erhöht. PD Dr. Katharina Schöne und ihr Kollege Dr. medic. Tudor Bucur behandeln Patient*innen mit Vorhofflimmern im MEDICLIN Herzzentrum Coswig. Anlässlich der Herzwochen beschreiben die Fachärzte für Kardiologie und Angiologie, wie die Diagnostik und Behandlung bei Vorhofflimmern abläuft.

Vorhofflimmern auf dem EKG erkennen

Beim Vorhofflimmern gerät der Herzschlag aus dem Takt: Normalerweise schlägt ein Herz regelmäßig und etwa 60 bis 100 Mal in der Minute. Ein unregelmäßiger Puls von mehr als 100 Schlägen pro Minute kann auf das Vorhofflimmern hindeuten. Die elektrische Erregung in den Vorhöfen, die den Herzschlag auslöst, ist ungerichtet und die Überleitung auf die Herzkammern unregelmäßig. „Das Vorhofflimmern wird üblicherweise im EKG festgestellt. Aber auch moderne Smartwatches oder Sportuhren, die ein EKG aufzeichnen, können erste Hinweise liefern. Diese Aufzeichnungen können Patient*innen ihrem Arzt zeigen“, erklärt Bucur.

In vielen Fällen geht dem Vorhofflimmern eine Herz-Kreislauf-Erkrankung voraus, beispielsweise Bluthochdruck, Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche). „Risikofaktoren sind außerdem Schilddrüsenunterfunktion oder –überfunktion, entzündliche Erkrankungen, Funktionsstörungen der Nerven, Diabetes oder Schlafapnoe“, sagt Schöne.

Den richtigen Rhythmus wiederherstellen

In vielen Fällen hilft bei Vorhofflimmern eine medikamentöse Behandlung, beispielsweise mit Betablockern, denn diese senken die Herzschlagfrequenz. „Ist das nicht ausreichend, setzen wir zusätzlich stärkere Rhythmusmedikamente ein. Und sollte eine medikamentöse Therapie nicht greifen, wird der normale Herzrhythmus durch einen Stromschlag in Kurznarkose, die sogenannte elektrische Kardioversion, wiederhergestellt“,  erklärt Bucur.

„Nach einer Kardioversion können wir allerdings Rückfälle nicht ausschließen. Eine Katheterablation kann das Rückfall-Risiko deutlich senken“, ergänzt Schöne. „Bei diesem in Schlüssellochtechnologie (minimalinvasiv) ausgeführten Eingriff wird die elektrische Störung im linken Vorhof, die für das Vorhofflimmern verantwortlich sind, mittels Katheter verödet.“

Der Schlagfall als Folge von Vorhofflimmern wird bei der Therapie mitbedacht. Je nach Nebenerkrankungen fällt das Schlaganfallrisiko unterschiedlich aus. Deshalb berechnen die Expert*innen im MEDICLIN Herzzentrum Coswig bei Vorhofflimmern gemäß eines Risikopunktekataloges das jeweilige Schlaganfallrisiko und prüfen, ob ein Blutverdünner (Antikoagulanz) eingenommen werden sollte.

Eigene Abteilung für Rhythmologie in Coswig

Im MEDICLIN Herzzentrum Coswig gibt es eine eigene Fachabteilung Rhythmologie, bei akuten Fällen ist daher eine schnelle Terminvereinbarung möglich. Für rhythmologische Anfragen aller Art gibt es das sogenannte Rhythmustelefon (+49 34903 49 464).

„Wir sind ein kleines Krankenhaus – dadurch ist bei uns eine intensivere Patientenbetreuung möglich. In unserem hochmodernen Elektrophysiologie-Labor untersuchen und behandeln wir Patient*innen nach neuesten Standards“, sagt Schöne.

Video: Vorhofflimmern erkennen und behandeln
Im Video klären PD Dr. Katharina Schöne und Dr. medic. Tudor Bucur über die Krankheit Vorhofflimmern auf und stellen Ihre Abteilung im MEDICLIN Herzzentrum Coswig vor.

https://youtu.be/24ekQrAz-34

Pressekontakt:
Judith Boateng

Pressereferentin
MEDICLIN Unternehmenskommunikation
Okenstr. 27
77652 Offenburg
Telefon 0781 / 488-245
E-Mail-Kontakt

Über das MEDICLIN Herzzentrum Coswig
Das MEDICLIN Herzzentrum Coswig ist ein interdisziplinäres Zentrum für kardiovaskuläre Medizin. Unter einem Dach vereint das Herzzentrum die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, die Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die im Jahre 1998 eröffnete Klinik verfügt über 113 Betten und beschäftigt rund 325 Mitarbeiter*innen.

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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 34 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und elf Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.350 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.200 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.

MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

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