Ertaubter Aldo lernt in den MEDICLIN Bosenberg Kliniken das Hören

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Straßenkind aus Bolivien bekommt Cochlea-Implantat und wird in St. Wendel therapiert

St. Wendel, 31. Januar 2019. Aldo Martinez ist sieben Jahre alt und wurde in seinem bisherigen Leben nicht gerade vom Glück verfolgt. Wie viele Kinder, ist er als Straßenkind in La Paz, der Hauptstadt Boliviens, aufgewachsen – ohne Familie, ohne feste Bleibe, ohne regelmäßige Mahlzeiten. Schlimmer, Aldo ist als Kleinkind aufgrund einer Hirnhautentzündung ertaubt und hat auch nie sprechen gelernt.

Vor einem Jahr hat ihn Arco Iris (Regenbogen-Stiftung), ein 1994 vom deutschen Pfarrer Josef Maria Neunhofer gegründetes Hilfswerk für Straßenkinder, „entdeckt“ und in die „Casa Esperanza“, das „Haus der Hoffnung“, aufgenommen. Dort leben rund 70 Kinder und Jugendliche.

Seither hat Aldo wieder Hoffnung auf ein normales Leben. Gemeinsam mit anderen Kindern besucht er die erste Klasse einer Gehörlosen-Schule in La Paz. Dort lernt er die Gebärdensprache. Die deutsche Artemed-Stiftung, Trauting, ermöglichte ihm nun den operativen Einsatz eines Cochlea-Implantats. Dabei nimmt ein Sprachprozessor Schall auf und wandelt ihn in elektrische Signale um. Die Signale werden zur Spule und durch die Haut zum Implantat gesendet. Das Implantat stimuliert über die Elektrodenkontakte die Nerven in der Hörschnecke (Cochlea). Der Hörnerv empfängt diese Signale und leitet sie an das Gehirn weiter, so dass sie als Sprache, Geräusche oder Klänge gehört werden können.

Der Hersteller spendierte Aldo das rund 20.000 Euro teure Implantat. Dr. Jerome Servais führte Ende Dezember am Universitätsklinikum Mannheim die sehr schwierige Operation durch. „Teile beider Innenohre waren sehr stark verknöchert", berichtet Servais. "Deshalb konnten wir auch nur am linken Ohr ein Implantat einsetzen.“

Das Universitätsklinikum arbeitet intensiv mit den St. Wendeler MEDICLIN Bosenberg Kliniken zusammen, einem der führenden deutschen Gesundheitsdienstleister für Tinnitus und Cochlea-Implantat. So kam Aldo nach der OP im Januar eine Woche nach St. Wendel in die Bosenberg Kliniken, um hier das Hören zu erlernen. Chefarzt Dr. Harald Seidler ist vom jungen Bolivianer ganz begeistert: „Aldo ist ein aufgewecktes, neugieriges Kind. Für ihn gilt es, mit Hilfe unserer Therapeuten und Techniker von der Ertaubung ins Hören zu kommen. Ein Cochlea-Implantat hat 22 Elektroden mit eigenen Frequenzbereichen. Diese müssen mittels Computer individuell eingestellt werden. Aldo lernt, Signale zu erkennen und zu unterscheiden. Ich sehe für Aldo eine sehr gute Prognose.“

Auch Diplom-Ingenieur Ahmed Bellagnech von der CI-Abteilung ist optimistisch: „Aldo teilt mit Mimik, Lachen, Gesten und durch das Öffnen der Augen seine Gefühle und das Erkennen der Impulse mit. Er erkennt schon Worte und versucht, diese nachzusprechen. So zählt er auf spanisch … uno, dos, tres, cuatro.”

Inzwischen ist Aldo mit seinen Betreuern Stefanie Kleppe und Felix Encinas wieder nach La Paz zurückgekehrt. Es ist noch ein langer Weg bis zum guten Hören, aber der Anfang ist gemacht. Die Bosenberg Kliniken begleiten einen Teil dieses Weges. Deren kaufmännischer Leiter Sebastian Kremer ist ein wenig stolz: “Wir haben die Therapie für Aldo sehr gerne und kostenlos übernommen. Es ist schön, armen Kindern helfen zu dürfen.”

Über die MEDICLIN Bosenberg Kliniken
Die MEDICLIN Bosenberg Kliniken umfassen drei Fachbereiche: Die Fachklinik für Neurologie für Patienten im Heilverfahren und den Phasen C und D mit neurologischen Erkrankungen und möglichen Begleiterkrankungen, die Fachklinik für Geriatrie und die Fachklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit den Schwerpunkten Tinnitus, Hörschädigung, Reha nach tumorchirurgischen Eingriffen an Mund, Rachen und Kehlkopf, sowie Reha bei Cochlea Implantat (CI) für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Die Klinik gehört zu den größten Fachkliniken für Hörschädigung in Deutschland. Eine interdisziplinäre Schwindel-Therapie und ein zertifiziertes Multiple-Sklerose-Zentrum runden das Spektrum ab. Die Einrichtung hat 263 Betten.

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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen, drei ambulante Pflegedienste und neun Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über knapp 8.300 Betten und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf – zu Hause oder in der Pflegeeinrichtung.
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

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