Heute schon für morgen sorgen

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Onkologietag zeigt Bedeutung der Patientenverfügung für Krebserkrankte und Angehörige

Durbach, 20. April 2018. Wie werde ich behandelt? Wird mein Wille beachtet? Wer kümmert sich um meine privaten Angelegenheiten? Diese Fragen tauchen nicht erst im Endstadium einer schweren Krankheit auf. Die Sozialdienste von Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind beim „letzten Willen“ wichtige Vermittler und Ratgeber. Deshalb haben die Arbeitsgemeinschaft der Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkte in Baden-Württemberg (ATO) und die MEDICLIN Staufenburg Klinik den Schwerpunkt des 22. Durbacher Onkologietages, der gemeinsam mit der 8. ATO-Frühjahrestagung veranstaltet wurde, auf Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung gelegt. Die rund 50 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter informierten sich zudem über das Wunsch- und Wahlrecht von Rehabilitationspatienten.

Nachdem Klinik-Chefarzt Prof. Jürgen Wagner und Oberarzt Jens Leiendecker die Teilnehmer mit einem Duett an Klavier und Violoncello auf die Veranstaltung eingestimmt hatten, wies Ilse Weis, Sozialarbeiterin am Universitätsklinikum Heidelberg und Sprecherin der Arbeitsgruppe Soziale Arbeit in der ATO in ihrem Grußwort darauf hin, dass rund 80 Prozent der Sozialdienste mit Krebspatienten zu tun haben. Sie sollten also wissen, wie sich der Wille von Menschen mit Erkrankungen im Endstadium rechtzeitig fixieren lässt.

Tanja Stahlhoff, Geschäftsführerin des Betreuungsvereins SKM Ortenau hatte ihrem Vortrag daher den Titel „Heute schon für morgen sorgen“ gegeben. Betroffene seien ohne schriftliche Angaben fremdbestimmt, wenn es etwa darum geht, ob das Leben durch künstliche Beatmung verlängert wird. „Es ist ein Irrglaube, dass die Angehörigen einfach über die Behandlung eines Patienten entscheiden dürfen“, klärte Stahlhoff auf. Die Vorsorgevollmacht sei daher Pflicht, die Patientenverfügung und die seltener verwendete Betreuungsverfügung eher die Kür. „Je detaillierter die Anweisungen, desto besser,“ betonte Stahlhoff, da genaue Angaben für die Angehörigen eine große Entlastung im Sterbeprozess bedeuteten.

Selbstbestimmung bis zum Schluss
Dr. Jasmin Doll, seit Jahresanfang Oberärztin für Onkologie an der MEDICLIN Staufenburg Klinik, beleuchtete die Patientenverfügung anschließend aus medizinischer Sicht. „Rund 57 Prozent der Betroffenen wünschen sich Selbstbestimmung bis zu Schluss“, zitierte Doll eine Umfrage der deutschen Hospizstiftung. Reanimation, Beatmung und der Umgang mit Magensonde oder Trachealstoma, einem chirurgischen Zugang zur Luftröhre, seien Themen, mit denen sich jeder im Rahmen der Pateientenverfügung Gedanken machen sollte.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen referierte Ingo Dörr, Geschäftsführer des Arbeitskreises Gesundheit, über das Wunsch- und Wahlrecht von Rehabilitationspatienten. Da viele Seiten versuchen, diese Rechte zu relativieren, haben die Sozialdienste gerade bei der Entlassung von Patienten nach ihrer Operation eine wichtige beratende und aufklärende Rolle inne.

Die Organisatoren hatten den Durbacher Onkologietag in diesem Jahr mit der 8. ATO- Frühjahrstagung zusammengelegt. Die Fortbildungs- und Informationsveranstaltung für Sozialarbeiter fand bereits zum 22. Mal in den Räumen der MediClin Staufenburg Klinik statt. Sie behandelt in jedem Jahr unterschiedliche medizinische und therapeutische Themen rund um Krebserkrankungen.

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Auf dem Foto sehen Sie v.l.n.r.: Tanja Stahlhoff (Geschäftsführerin SKM Ortenau e.V. Betreuungsverein), Dagmar Spannagl und Natascha Melchior (Sozialarbeiterinnen der MEDICLIN Staufenburg Klinik), Dr. Jasmin Doll (Oberärztin Onkologie), Jens Leiendecker (Oberarzt Urologie), Prof. Jürgen Wagner (Chefarzt der Klinik), Ilse Weis (Sozialarbeiterin am Universitätsklinikum Heidelberg und Sprecherin der Arbeitsgruppe Soziale Arbeit ATO), Wulf Meueler (Kaufmännischer Direktor der Klinik)

Pressekontakt:
Susanne Moser
Leiterin Patientenaufnahme
MEDICLIN Staufenburg Klinik
Burgunderstraße 24
77770 Durbach
Tel.: 0781/473-235
Fax: 0781/473-265
E-Mail: Susanne.moser@mediclin.de

Über die MEDICLIN Staufenburg Klinik
Die MEDICLIN Staufenburg Klinik ist eine Fachklinik für Innere Medizin und Onkologie mit den Fachabteilungen für Diabetologie (DDG Zertifizierung als Diabetologikum), für Nephrologie und Transplantationsnachsorge, Adipositas, Onkologie, Orthopädie und Urologie. Die Klinik verfügt über 273 Betten. Beschäftigt sind hier rund 210 Mitarbeiter.
Zum MEDICLIN-Standort Durbach gehört außerdem das MEDICLIN Traumazentrum Durbach, eine auf die Behandlung von akuten und komplexen Traumafolgestörungen spezialisierte private Akutstation der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe.

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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen, drei ambulante Pflegedienste und neun Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über knapp 8.300 Betten und beschäftigt rund 9.900 Mitarbeiter.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf – zu Hause oder in der Pflegeeinrichtung.
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Es ist ein Irrglaube, dass die Angehörigen einfach über die Behandlung eines Patienten entscheiden dürfen.
Tanja Stahlhoff, Geschäftsführerin des Betreuungsvereins SKM Ortenau
Rund 57 Prozent der Betroffenen wünschen sich Selbstbestimmung bis zu Schluss.
Dr. Jasmin Doll, Oberärztin für Onkologie an der MEDICLIN Staufenburg Klinik