Hydrogel schützt Enddarm bei der Bestrahlung der Prostata

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Patienten bestätigen weniger Nebenwirkungen

Bonn, 25. April 2018. Das Prostatakarzinom ist der am häufigsten vorkommende bösartige Tumor bei Männern. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 64.000 Männer an Prostatakrebs. Den betroffenen Patienten stehen zwei Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl: Operation oder Bestrahlung. Die Heilungschancen sind gleich groß, bei der Strahlentherapie besteht jedoch ein geringeres Risiko an Nebenwirkungen.

Und dennoch sind auch diese nicht immer vermeidbar. „Das Ziel ist es, den Tumor mit einer hohen Strahlendosis zu zerstören sowie dabei umliegendes Gewebe und Nachbarorgane möglichst wenig zu belasten“, erklärt Prof. Dr. Michael Pinkawa, Chefarzt der Strahlentherapie und Radioonkologie der MEDICLIN Robert Janker Klinik (RJK). So werde meist in unmittelbarer Nachbarschaft der Enddarm belastet. „Die Folgen sind entzündliche Veränderungen, Durchfall und möglicherweise auch rektale Blutungen. Das muss nicht sein“, sagt der Mediziner. Er setzt auf die Behandlungsmethode mit dem SpaceOAR™-Gel.

„Dieses Hydrogel wird vor der Bestrahlung der Prostata in einer Lokal-Anästhesie zwischen Enddarm und Prostata gespritzt. Der Abstand zum Enddarm hält die hohe Strahlendosis vom Organ fern und hilft so bekannte Nebenwirkungen deutlich zu reduzieren“, sagt Prof. Pinkawa. Nach der mehrwöchigen Strahlentherapie wird das Gel vom Körper vollständig abgebaut.

Pinkawa war bereits in der Probephase der Anwendung dieser Methode in 2010 involviert. Danach hatte er seinerzeit weltweit als erster Mediziner das Verfahren außerhalb von Studien an einem Patienten angewendet. Ebenfalls hat er weltweit die meisten Publikationen dazu verfasst. Rund 250 Patienten behandelte der Mediziner bislang mit dem Hydrogel, sie bestätigen in Patientenfragebögen zur Lebensqualität die Wirksamkeit des Gels. „Die Patienten klagen weder über Beschwerden mit dem Stuhlgang noch über Entzündungen. Das ist für die Lebensqualität entscheidend“, betont Pinkawa.

Die RJK ist eine der wenigen Kliniken in Nordrhein-Westfalen, die dieses Verfahren, selbstverständlich als Kassenleistung, anbietet.

Pressekontakt:
Brigitte Papayannakis
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
MEDICLIN Robert Janker Klinik
Villenstr. 8
53129 Bonn
Tel: 0228 / 5306-707
E-Mail: brigitte.papayannakis@mediclin.de

Über die MEDICLIN Robert Janker Klinik
Die MEDICLIN Robert Janker Klinik ist eine Fachklinik für Strahlentherapie, Radioonkologie, Radiologie, Neuroradiologie und Palliativmedizin. Die Klinik, in der rund 100 Mitarbeiter arbeiten, ist mit 83 Betten im Bettenbedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Die Therapiekonzepte werden sowohl stationär als auch in Zusammenarbeit mit dem MVZ MEDICLIN Bonn ambulant angeboten. Benannt ist die Klinik nach ihrem Gründer, dem Radiologen Prof. Dr. Robert Janker. Er ließ 1937 in Bonn ein Röntgeninstitut errichten, dem er nach dem Krieg eine Krankenstation angliederte. Zum Standort gehört neben der MEDICLIN Robert Janker Klinik auch das MVZ MEDICLIN Bonn. Insgesamt beschäftigt MEDICLIN rund 110 Mitarbeiter in Bonn.

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Über die MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen, drei ambulante Pflegedienste und neun Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über knapp 8.300 Betten und beschäftigt rund 9.900 Mitarbeiter. In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf – zu Hause oder in der Pflegeeinrichtung.
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