Krebs und die Psyche: Warum gerade ich?
Stress und Entspannung wichtige Themen beim Onkologietag in der MEDICLIN Staufenburg Klinik
Durbach, 3. Mai 2017. Steht Stress im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebserkrankungen? Und gibt es so etwas wie eine „Krebspersönlichkeit“? Fragen dieser Art stehen immer wieder im Raum, sobald eine Tumorerkrankung diagnostiziert wurde, erklärte Stefan Zettl, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Psycho-Onkologe aus Heidelberg, beim 21. Onkologietag vergangene Woche in der MEDICLIN Staufenburg Klinik. Zettl war als Experte zu dem Thema „Krebs und Psychosomatik“ als Referent eingeladen worden.
Nach einem kurzen Auftakt auf dem Violoncello durch Jens Leiendecker, Oberarzt an der MEDICLIN Staufenburg Klinik, ging es los mit Zettls Vortrag „Krebs und Psyche: Warum gerade ich?“. „Stress ist tatsächlich eine der häufigsten Theorien von Patienten im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs“, berichtete Zettl. „Dabei gibt es dafür keinerlei wissenschaftliche Hinweise.“ Ebenso wenig gebe es Belege dafür, dass psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen eine Krebserkrankung bedingen könnten. Die etwa 45 Teilnehmer des Onkologietages, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Sozialdienst verschiedener Akutkliniken, tauschten sich mit dem Referenten angeregt über diese Theorien aus und erhielten an diesem Tag Antworten auf wichtige Fragen im Umgang mit Krebspatienten.
Weit verbreitet sei laut Zettl auch die Annahme, eine Kombination bestimmter Persönlichkeitsmerkmale lasse auf ein erhöhtes Krebsrisiko schließen, es gebe also eine Art „Krebspersönlichkeit“. „Doch auch hierfür gibt es keinerlei Belege“, gab der Referent den Sozialdienst-Mitarbeitern mit auf den Weg.
Entspannungstechniken als Therapiebestandteil
Im Anschluss an den Vortrag und angeregte Diskussionen standen Entspannungsübungen unter Zettls Anleitung auf dem Programm. „Denn auch wenn es keine empirische Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Stress oder psychischen Erkrankungen und der Entstehung von Krebserkrankungen gibt, so kann eine Behandlung dieser Faktoren die Krankheitsverarbeitung positiv beeinflussen“, erklärte Zettl. Eine psychotherapeutische Unterstützung und das Erlernen von Entspannungstechniken seien also sicherlich sinnvoll und daher hilfreich für die Auseinandersetzung mit der Erkrankung.
Nach einer weiteren intensiven Diskussionsrunde und einer Führung durch die Klinik endete der diesjährige Onkologietag. Der Onkologietag fand bereits zum 21. Mal statt und behandelt jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt zum Thema Krebserkrankungen.
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Über die MEDICLIN Staufenburg Klinik
Die MEDICLIN Staufenburg Klinik ist eine Fachklinik für Innere Medizin und Onkologie mit den Fachabteilungen für Diabetologie (DDG Zertifizierung als Diabetologikum), für Nephrologie und Transplantationsnachsorge, Adipositas, Onkologie, Orthopädie und Urologie. Die Klinik verfügt über 273 Betten. Beschäftigt sind hier rund 210 Mitarbeiter.
Zum MEDICLIN-Standort Durbach gehört außerdem das MEDICLIN Traumazentrum Durbach, eine auf die Behandlung von akuten und komplexen Traumafolgestörungen spezialisierte private Akutstation der MEDICLINKlinik an der Lindenhöhe.
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