Magersucht und Bulimie: Warum Essstörungen in der Pandemie zunehmen
Experte der MEDICLIN Seepark Klinik erklärt, wie Eltern Essstörungen bei ihren Kindern erkennen, wie die Behandlung aussieht und wie die Pandemie die Lage verschärft
Bad Bodenteich, 3. Mai 2022. Während der Pandemie sind mehr Kinder und Jugendliche an einer Essstörung wie Magersucht oder Bulimie erkrankt als in den Jahren vor Corona. „In der Pandemie erleben wir, dass der Zeitpunkt der Erkrankung deutlich früher beginnt“, sagt Jan Schiborr in „Der MEDICLIN-Podcast – Kinder in der Pandemie“ über die Erkrankung Magersucht. Er leitet die Therapie an der Rehabilitationsklinik für Kinder-, Jugend- und Familienpsychosomatik und Psychotherapie in der MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich. Laut Schiborr lag das Durchschnittsalter der Mädchen, die an Magersucht erkrankten, vor der Pandemie zwischen 14 und 17 Jahren – jetzt sind es häufig auch schon 10- bis 12-jährige Mädchen, die eine ausgeprägte Essstörungssymptomatik entwickeln.
Er erklärt in dieser Podcast-Folge auch, welche Fragen sich Eltern stellen können, um zu erkennen, ob ihr Kind Gefahr läuft, eine Essstörung zu entwickeln, und verdeutlicht, was bei einer Magersucht im Körper von Kindern und Jugendlichen passiert: „Der Körper wird grundsätzlich unterversorgt. Das heißt, der Körper entscheidet nun, welche Funktionen werden fortgeführt und welche Funktionen stelle ich ein. […] Gerade entwicklungspsychologische Prozesse stagnieren beziehungsweise können überhaupt nicht stattfinden.“
Und wie läuft die Behandlung einer solchen Essstörung ab? „Wir übernehmen die hundertprozentige Verantwortung für das Essen. Es wird schrittweise wieder so erlernt, dass [die Betroffenen] am Ende des stationären Aufenthaltes wieder völlig selbstständig essen“, erläutert Schiborr das Therapie-Konzept der MEDICLIN Seepark Klinik.
Podcast-Staffel zu Kindern in der Pandemie: Infos und Tipps von Expert*innen für Betroffene und Angehörige
Die Folge „Magersucht und Bulimie: Warum Essstörungen in der Pandemie zunehmen“ ist Teil 3 der Podcast-Staffel "Kinder in der Pandemie“, in der sich alles um unsere Kinder und Jugendlichen dreht. Expertinnen und Experten der MEDICLIN Seepark Klinik klären ausführlich über den Einfluss der Pandemie auf die seelische Gesundheit auf. Sie beleuchten verschiedene psychische Erkrankungen, Alarmsignale, Behandlungsmöglichkeiten und die Gesamtsituation in Deutschlands Kinder- und Jugendpsychiatrien.
Zu diesem brandaktuellen Thema sind sechs Folgen geplant, die im zweiwöchigen Rhythmus erscheinen. Zu hören sind sie auf Podcast-Plattformen wie Apple, Spotify, Google Podcasts, Deezer und Amazon Music. Die aktuelle Folge finden Interessierte auch auf der Übersichtsseite www.mediclin.de/podcast-kinder-in-der-pandemie.
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Über die MEDICLIN Seepark Klinik
Zur MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich gehören eine Klinik für Akutpsychosomatik mit dem Schwerpunkt Essstörungen, eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik und Psychotherapie. Neben einem Zentrum für Schmerztherapie und einem Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familientherapie befindet sich in der Klinik ein Zentrum für Essstörungen. In einem speziell eingerichteten Adipositas-Zentrum können schwerst adipöse Menschen mit einem Körpergewicht von bis zu 350 Kilogramm behandelt werden. Die MEDICLIN Seepark Klinik verfügt über 256 Betten, rund 240 Mitarbeiter*innen sind hier beschäftigt.
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Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 35 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.350 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.200 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
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