• news.cision.com/
  • MEDICLIN/
  • MEDICLIN Herzzentrum Coswig: weltweit erster Einsatz von hybrider Herz-Lungen-Maschine (HLM)

MEDICLIN Herzzentrum Coswig: weltweit erster Einsatz von hybrider Herz-Lungen-Maschine (HLM)

Report this content

Erste Patient*innen profitieren in Coswig von der neuen Technik

Dr. Adrian Bauer, Leiter der Kardiotechnik im MEDICLIN Herzzentrum Coswig

Coswig, 06.11.2023. Weltpremiere im MEDICLIN Herzzentrum Coswig: Seit Mitte August kommt in der Klinik bei Eingriffen am Herzen eine vom Herzzentrum mitentwickelte hybride Ausführung eines neuen Herz-Lungen-Maschinen Systems (HLM) zum Einsatz. Hybrid, weil sich die HLM der Firma LivaNova zum einen für eine minimalinvasive Anwendung eignet und sich zum anderen jederzeit um die Funktionen einer konventionellen HLM erweitern lässt. „Der erste Eingriff damit – die Operation einer defekten Aortenklappe – ist exzellent verlaufen, unser Patient war über das System zu jeder Zeit bestens versorgt“, sagt Chef-Perfusionist Dr. Adrian Bauer, der die HLM zusammen mit seinem Kollegen Norman Koch während der OP überwachte und steuerte.​

​„Inzwischen haben wir auch die komplette Operation eines stark herzschwachen Patienten mit dem geschlossenen System, also der minimalinvasiven Ausführung der HLM durchgeführt“, ergänzt Dr. Adrian Bauer. Der Patient konnte mit einer niedrigen Dosis an herzunterstützenden Medikamenten und ohne mechanische Kreislaufunterstützung auf die Intensivstation verlegt werden.

Weniger Risiken für Nebenwirkungen beim Einsatz der Herz-Lungen-Maschine

Seit etwa 20 Jahren kommen bei Eingriffen am Herzen minimalinvasiv arbeitende Herz-Lungen-Maschinen zum Einsatz. An ihrer Entwicklung waren Dr. Adrian Bauer und sein Team sowie Ärzt*innen des MEDICLIN Herzzentrums Coswig gemeinsam mit der Industrie maßgeblich beteiligt. Konventionelle HLM ersetzen bei einer Herzoperation komplett die Funktion von Herz und Lunge. Das Venenblut wird aus dem Körper in den Oxygenator geleitet, wo ihm Sauerstoff zugeführt und Kohlendioxid entzogen wird. Während und nach der Operation können jedoch unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. „Dazu gehören unter anderem Blutungen, neurologische Ausfälle, Entzündungsreaktionen bis hin zu einer Sepsis“, erläutert Dr. Adrian Bauer. Der entscheidende Vorteil einer Minimalinvasiven Extrakorporalen Zirkulation (kurz: MiECC) besteht darin, dass diese Risiken minimiert werden. Das Blut der Patient*innen kommt mit deutlich weniger künstlichen Oberflächen in Kontakt. Bei den kleineren Systemen werden außerdem blutschonende Zentrifugal-Pumpen eingesetzt. Zudem sind die blutführenden Schläuche sowie der Oxygenator heparin-beschichtet, was zu einer geringeren Aktivierung der körpereigenen Abwehr führt. Darüber hinaus wird bei der MiECC ein Kontakt zwischen Blut und Raumluft vermieden, während bei konventionellen Herz-Lungen-Maschinen das Blut durch mehrere Reservoirs und Entschäumer fließt.

Mit dem hybriden System jederzeit die beste Versorgung für Patient*innen ermöglichen

Der Einsatz des großen Systems ist bislang immer dann notwendig, wenn offene Herzoperationen mit mehreren, komplexen Indikationen erforderlich sind, wenn beispielsweise neben einer koronaren Bypass-Operation auch Eingriffe an den Herzklappen oder an der Aorta durchgeführt werden müssen. „Handelt es sich um eine einfache koronare Bypass-OP, greifen wir in unserer Klinik immer auf die minimalinvasiven Funktionen zurück“, sagt Dr. Adrian Bauer. Trotz der erwiesenen Vorteile, die die MIECC Patient*innen bietet,​ setzen viele Kliniken nach wie vor auf konventionelle HLM-Systeme. Den Hauptgrund sieht Bauer darin, dass sich bisherige, minimalinvasive Systeme nicht während der Operation erweitern ließen. „Mit dem hybriden System ist das nun jederzeit möglich.“

Pressekontakt:
Judith Boateng

Pressereferentin
MEDICLIN Unternehmenskommunikation
Okenstr. 27
77652 Offenburg
Telefon 0781 / 488-245
E-Mail-Kontakt

Über das MEDICLIN Herzzentrum Coswig
Das MEDICLIN Herzzentrum Coswig ist ein interdisziplinäres Zentrum für kardiovaskuläre Medizin. Unter einem Dach vereint das Herzzentrum die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, die Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die im Jahre 1998 eröffnete Klinik verfügt über 113 Betten und beschäftigt rund 340 Mitarbeiter*innen.

----------

Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.

MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

Tags:

Abonnieren

Medien

Medien