„Mit Spaß ist es einfacher, erfolgreich zu sein“
MEDICLIN Schlüsselbad Klinik sponsert Mountainbikerin Verena Huber
Bad Peterstal-Griesbach, März 2018. Links ein parkendes Auto, rechts eine Reihe Blumentöpfe: Wenn Verena Huber auf ihren zwei Rädern durch die Dörfer Zyperns rast, sind Reaktionsvermögen und Körperbeherrschung gefragt. „Es stört weder Veranstalter noch Anwohner, dass wir direkt vor den Haustüren vorbeifahren“, lacht die Mountainbikerin, die gerade für ihr Team auf der Insel in die Pedale getreten ist. Huber ist auf dem Weg in die Weltspitze – auch dank des Sponsorings von MEDICLIN.
Dabei hatte die Peterstalerin mit Radfahren und Sport insgesamt wenig am Hut, bis sie 2012 begann, regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit nach Offenburg zu pendeln. Zuerst auf der Straße, bald aber querfeldein. „2015 habe ich dann angefangen, Wettbewerbe zu fahren“, sagt Huber. Und das mit Erfolg: Schon im ersten Jahr ließ sie die Konkurrenz bei mehreren Bergrennen hinter sich. Doch wie konnte sie sich so schnell in der Szene etablieren? „Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung“, schmunzelt Huber, rückt dann aber doch mit der Sprache heraus. „Das Mountainbiken macht mir einfach Spaß, und mit Spaß ist es einfacher, erfolgreich zu sein. Man benötigt aber definitiv Ausdauer und muss sich selbst gut einschätzen können.“ Ehrgeiz und Disziplin gehören natürlich auch dazu. Wenn die Sportlerin nicht auf dem Rad sitzt, macht sie viel Rumpf- und Koordinationstraining. Das ist gerade bei Abfahrten über Stock und Stein immens wichtig, um nicht zu viel Tempo zu verlieren. Beim siebentägigen Etappenrennen bike Transalp im Sommer 2017 ging es über insgesamt 18.000 Höhenmeter. So eine technisch anspruchsvolle Strecke lässt sich nur mit Körpergefühl und Selbsteinschätzung im Renntempo durchzustehen.
Vorbei an Soldaten mit Maschinengewehren
Mit den Erfolgen steigt auch die Bekanntheit in der Szene. Nachdem Huber bei der Transalp den dritten Rang erreichte, lud sie der Veranstalter des Etappenrennens Playtika Epic nach Israel ein, wo sie mit Partnerin Katrin Leumann prompt den Titel holte. Dort patrouillierten Soldaten mit Maschinengewehren an der Strecke, führte diese doch zum Teil über die Golanhöhen entlang der Grenze zu Syrien und dem Libanon. Respekt nötigten Huber aber die steilen, rutschigen Weg ab, die die Fahrer mehrmals zum Schieben zwangen.
Mehr internationale Rennen bedeuten auch steigende persönliche Ausgaben für Anreise, Unterkunft und Verpflegung. Dazu wächst der Organisationsaufwand. „MEDICLIN ist für mich deshalb ein wichtiger Sponsor“, unterstreicht die Fahrerin. Eingefädelt hat die Zusammenarbeit ihre Mutter Anna Huber, die in der MEDICLIN Schlüsselbad Klinik in Bad Peterstal in der Reinigung arbeitet. Sie begeisterte den damaligen Kaufmännischen Direktor David Ortmann für die finanzielle Unterstützung ihrer Tochter. Dessen Nachfolgerin Verena Rohde baut das Engagement sogar aus. „Ich finde es schön, eine Sportlerin vor Ort zu unterstützen, sich persönlich zu kennen und regelmäßig zu treffen“, sagt Rohde. Huber stehen jetzt der Kraftraum und die frisch renovierte Schwimmhalle der Klinik fürs Training zur Verfügung. „Das hilft mir in der Saisonvorbereitung wirklich weiter“, betont die 24-Jährige.
Mit Klinik-Chefarzt Dr. Siegfried Wentz hat sich Huber auch ausgetauscht; so von Sportler zu Sportler. Wentz gewann 1984 olympische Bronze im Zehnkampf und auch die Mountainbike-Disziplin Cross Country steht auf dem olympischen Programm. Im Massenstart preschen die Fahrer dabei über einen Rundkurs, der höchstens zu 15 Prozent über asphaltierten oder gepflasterten Untergrund führen darf. Der Rest sind Wald-, Feld- und Wiesenwege. Huber geht jedoch Schritt für Schritt. 2018 wären das die Qualifikationen für Deutsche Meisterschaft und Weltmeisterschaft im Marathon. Zunächst will sie sich in dieser Disziplin in der nationalen und internationalen Spitze etablieren. „Mir liegen die langen Anstiege“, sagt Huber. Und auf die folgen dann rasante Abfahrten, im besten Fall ohne parkende Autos, Blumentöpfe und unachtsame Anwohner.
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