Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober 2021: Richtige Ernährung und Bewegung stärken Knochengesundheit
Wer einige Dinge beachtet, kann sein Osteoporose-Risiko selbst deutlich senken. Darauf weist der Orthopäde Dr. Ahmet Yilmaz anlässlich des Welt-Osteoporose-Tags am 20. Oktober hin.
Bad Düben, 15. Oktober 2021. Osteoporose und eine gute Lebensqualität müssen kein Widerspruch sein. Entscheidend sind eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sowie eine calciumreiche Ernährung, Sport und die Vorbeugung von Stürzen. Das erklärt Dr. Ahmet Yilmaz, Oberarzt für Orthopädie am MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben, der betont: „Wer ein erhöhtes Risiko für Osteoporose hat, sollte besonders auf seine Knochengesundheit achten.“
Bruchrisiko durch weniger Knochendichte
Bei Osteoporose nimmt die Knochendichte ab. Das erhöht die Gefahr für Wirbel- und Knochenbrüche. Warnzeichen sind etwa dumpfe Rückenschmerzen, eine veränderte, vorgebeugte Haltung und eine verringerte Körpergröße. „Das Risiko zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter“, sagt Dr. Yilmaz. Frauen sind fast doppelt so oft wie Männer betroffen. Das liegt daran, dass nach den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt, mit negativen Folgen für die Versorgung der Knochen mit Mineralien. Wenn Eltern oder Großeltern bereits Osteoporose hatten, ist man selbst stärker gefährdet. Auch Medikamente wie Cortison erhöhen das Risiko, ebenso Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis. Rauchen, Alkohol und eine einseitige Ernährung sind weitere Risikofaktoren.
„Problematisch ist, wenn das Gleichgewicht von Mineralien, Hormonen, Vitaminen und Spurenelementen gestört ist", erklärt Dr. Yilmaz. „Wenn Calcium fehlt, versucht der Körper dies auszugleichen und entzieht diesen Mineralstoff den Knochen.“
Oft stellt der*die Ärzt*in Osteoporose fest, nachdem es bereits zu ersten Brüchen gekommen ist. Typisch sind Knochenfrakturen in Hüftnähe, etwa ein Oberschenkelhalsbruch, an der Wirbelsäule, am Oberarm oder Unterschenkel. Zur weiteren Diagnose führt der*die Ärzt*in dann Blutuntersuchungen des Calciums- und Vitamin D-Spiegels durch. Durch eine Messung der Knochendichte, etwa mit dem sogenannten Dexa-Verfahren, kann die Krankheit zuverlässig diagnostiziert werden. Bei einer Dexa-Messung wird mit Röntgenstrahlung die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und am oberen Abschnitt des Oberschenkelknochens untersucht. Das Verfahren verursacht keine Schmerzen und die Strahlenbelastung ist gering. Die DXA-Messung ist die einzige Methode zur Messung der Knochendichte, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Dachverband Osteologie e. V. empfohlen wird.
Selbst aktiv werden
Wer ein erhöhtes Osteoporose-Risiko hat oder bereits erkrankt ist, kann durch eigenes Verhalten selbst viel für seine Knochengesundheit tun. „Bewegen Sie sich und seien Sie sportlich aktiv“, rät Dr. Yilmaz Betroffenen. Regelmäßiges Training regt die Bildung von Knochenmasse an und erhöht so die Stabilität des Knochens. Wichtig sind schonende Übungen, möglichst unter professioneller Anleitung, damit sich langsam Muskulatur bilden kann. Auch Gymnastik, Spaziergänge oder Walking sind sinnvoll, um Beweglichkeit und Balance zu fördern und so Stürzen und Knochenbrüchen vorzubeugen.
„Ernährung spielt eine große Rolle“, unterstreicht der Orthopäde. Man sollte insbesondere auf eine calciumreiche Ernährung achten, mit viel Milchprodukten, grünem Gemüse, zum Beispiel Brokkoli, und Salat. Beim Mineralwasser sollte man zu einer calciumreichen Sorte greifen. "Täglich 250 Milligramm Joghurt und eine halbe Stunde unter Sonnenlicht spazierengehen", nennt Dr. Yilmaz eine gute Faustregel. Denn Tageslicht regt die Bildung von Vitamin D an – und dieses ist notwendig, damit der Körper Calcium aufnehmen kann. Bei Bedarf sollte der Vitamin-D-Haushalt im Körper mit Medikamenten ausgeglichen werden.
Vorsicht vor Stürzen
Um die Knochen zu schützen, bewähren sich außerdem ganz praktische Schutzmaßnahmen: Damit es nicht zu Stürzen und Frakturen kommt, sollte man Stolperfallen wie Teppichkanten oder herumliegende Kabel in der Wohnung entfernen und immer feste Schuhe tragen. "Ich empfehle gerade älteren Menschen Lichtsensoren, die immer für eine ausreichende Beleuchtung sorgen", sagt der Orthopäde. Wer schlecht sieht, kommt leicht aus dem Tritt. Deshalb gehören zur Sturzprävention auch regelmäßige Untersuchungen der Sehkraft und Anpassungen von Sehhilfen. Wer unter Schwindel oder Herzproblemen leidet, sollte dies behandeln lassen. Ebenso sollte bei der Verschreibung von Medikamenten mit dem*der Ärzt*in abgeklärt werden, ob unerwünschte Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Bewegungsunsicherheit, welche die Sturzgefahr erhöhen, vermieden werden können. "Man muss sich eigentlich immer dem Risiko eines Sturzes bewusst sein," betont Dr. Yilmaz.
Nicht zuletzt liegt es in der Eigenverantwortung jedes*jeder Patient*in, an seiner Therapie mitzuwirken. "Es gibt heute sehr gute Medikamente, die das Risiko für Knochenbrüche deutlich verringern können. Damit diese wirken können, muss sie der Betroffene aber auch regelmäßig einnehmen, wie es der Arzt verschrieben hat."
Der Weltosteoporosetag
Der Weltosteoporosetag findet jedes Jahr am 20. Oktober statt, organisiert von der der International Osteoporosis Foundation (IOF). Anlässlich des Aktionstags informieren die IOF und medizinischen Fachgesellschaften, Selbsthilfegruppen und Verbände in einzelnen Ländern über die Krankheit.
Informationen: www.worldosteoporosisday.org
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Über das MEDICLIN Waldkrankenhaus und das MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben
Das MEDICLIN Waldkrankenhaus bietet als Spezialklinik für Orthopädie alle Möglichkeiten der ganzheitlichen Diagnostik und Therapie bei angeborenen und erworbenen Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates. Schwerpunkte sind Endoprothetik, Wirbelsäulenerkrankungen, Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie, Rheumaorthopädie, Arthroskopie und Sportmedizin sowie Geriatrie und Alterstraumatologie. Zum Krankenhaus gehört außerdem eine Klinik für Neurologische Frührehabilitation Phase B sowie eine Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Das MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben vereint unter einem Dach die Fachkliniken für Orthopädie und Neurologie. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit einer interdisziplinären Post-Covid-Rehabilitation zur Behandlung von Patient*innen mit Langzeitfolgen von Covid-19.
Das Waldkrankenhaus verfügt über 125 Betten, im Reha-Zentrum stehen 269 Betten zur Verfügung. Im Waldkrankenhaus und Reha-Zentrum sind zusammen rund 430 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Zum MEDICLIN Standort Bad Düben gehört außerdem das MEDICLIN MVZ Bad Düben.
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