Zahlen und Fakten
Immer mehr Ärzte und Heilpraktiker setzen auf Mikroimmuntherapie
Wien, 30. November 2016: Während die Immuntherapie in der medizinischen Fachwelt aktuell in aller Munde ist, da sie gerade in Bezug auf die Behandlung von Tumorerkrankungen Potenzial verspricht, verzeichnet auch die auf ähnlichen Prinzipien basierende Mikroimmuntherapie (MIT) einen Aufschwung. Knapp 50 Jahre nach der Entwicklung der MIT, wenden allein im deutschsprachigen Raum etwa 1.700 Ärzte und Heilpraktiker diese komplementäre Therapie an.
Bereits 1967 erkannte der Begründer der Mikroimmuntherapie, Dr. Maurice Jenaer, das in der Nutzung von immunogenen Botenstoffen liegende Potenzial. Der Mediziner und Forscher entwickelte als Erster eine Immuntherapie, die aufgrund der niedrigen Dosierungen optimal verträglich ist. Seitdem wurde die MIT stets weiterentwickelt. Sowohl die heutige klassische Immuntherapie als auch die Mikroimmuntherapie arbeiten mit immunogenen Substanzen wie Zytokinen und wirken somit direkt auf das Immunsystem ein. Ärzte und Therapeuten integrieren die Mikroimmuntherapie zunehmend in ihre Behandlungsstrategie. In Österreich praktizieren rund 500 Mikroimmuntherapeuten und in der Schweiz etwa 200. „Seit der Gründung der Medizinischen Gesellschaft für Mikroimmuntherapie (MeGeMIT) im Jahr 2014 nimmt die Zahl der dort organisierten Therapeuten kontinuierlich zu“, sagt Dr. Petra Blum, Vorstandsmitglied der MeGeMIT. „Aktuell zählt die MeGeMIT 220 Mitglieder, Tendenz steigend“, fügt Blum ergänzend hinzu.
Die körpereigene Abwehr nutzen – bei optimaler Verträglichkeit
Im Gegensatz zur klassischen Immuntherapie arbeitet die Mikroimmuntherapie mit Immunbotenstoffen in sehr geringen Konzentrationen. Diese Konzentrationen ähneln denen, die das Immunsystem selbst produziert. Die Mikroimmuntherapie zielt darauf ab, eine fehlgeleitete Immunreaktion zu regulieren, indem überschießende Reaktionen des Immunsystems gebremst und unzureichende Reaktionen aktiviert werden sollen. Aufgrund der geringen Konzentrationen in einer Spanne von low dose bis ultra low dose ist die Mikroimmuntherapie sehr gut verträglich. „In meiner Praxis stellt die Mikroimmuntherapie bei sehr vielen Krankheiten einen festen Bestandteil meiner therapeutischen Vorgehensweise dar“, sagt Blum. „Gerade Prozesse, die sich durch eine fehlgeleitete Immunreaktion auszeichnen, wie z.B. Autoimmunkrankheiten und Allergien lassen sich mit der Mikroimmuntherapie günstig beeinflussen“, erklärt sie. „Auch in der Onkologie lässt sich die MIT begleitend zu konventionellen Therapien wie Bestrahlung oder Chemotherapie einsetzen und kann die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern“, fügt Blum ergänzend hinzu.
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