Durch Tanz und Bewegung zum Arbeitsplatz

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Osnabrück, 19. September 2014

Patsy & Michael Hull Foundation startet bundesweites inklusives Musicalprojekt

Am Mittwoch, den 17. September 2014 fiel in Osnabrück der Startschuss für ein bundesweit einzigartiges inklusives Musicalprojekt der Patsy & Michael Hull Foundation. Zur offiziellen Auftaktveranstaltung in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt begrüßten Patsy Hull-Krogull und Michael Hull Freunde, Partner und Förderer ihres Vereins. Unter dem Motto „Durch Tanz und Bewegung zum Arbeitsplatz“ werden ab September 2015 bis zu 1.000 Darsteller mit und ohne Behinderung in zehn deutschen Städten auftreten.

Das Projekt will Menschen aber nicht nur auf, sondern auch neben der Bühne zusammenführen, indem es auf besondere Talente aufmerksam macht. Begleitend finden dazu an wenigstens fünf Aufführungsorten spezielle Job-Messen statt, auf denen regionale und überregional tätige Unternehmen ihre inklusiven und integrativen Angebote präsentieren – für Beteiligte des Musicals ebenso wie für Besucher.

Seit mehr als zehn Jahren tanzen Patsy Hull-Krogull und Michael Hull mit Menschen mit Behinderung. Gemeinsam gründeten sie nach der aktiven Laufbahn als Profitänzer 2003 den nach ihnen benannten Verein. „Neben vielen Alltagsprojekten haben wir bereits vier inklusive Musicals entwickelt und erfolgreich aufgeführt. Dabei haben wir sehr viel gelernt und die Menschen mit Besonderheit haben uns mit ihrem Mut und ihrer Lebensfreude angesteckt“, berichtete Michael Hull aus dem Leben des Vereins.

Willkommen im Grand Hotel Vega$

„Es begeistert uns immer wieder aufs Neue, mit welch großem Engagement Menschen mit Beeinträchtigung an eine Aufgabe herangehen, die sie zuvor nie gewagt hatten“, so Patsy Hull-Krogull. Und genau davon konnten sich die Gäste der Auftaktveranstaltung in Osnabrück vor Ort überzeugen. Denn ein Teil des Ensembles war ebenfalls anwesend und führte eine erste Szene des eigens für das Projekt geschriebenen und komponierten Musicals „Grand Hotel Vega$“ live auf. Mittendrin Melissa Wesseler. Die 23-Jährige, die auf einen Rollator angewiesen ist, spielt die Rezeptionistin Linda. Die junge kleine Frau wird von Modedesigner Giacomo Marone (Tobias Zitzke) entdeckt, der schon lange nach einer solch zierlichen Person als Model für seine neueste Kreation gesucht hat.

Schirmherr Carl-Ludwig Thiele lobt die vorbildliche Idee

Ziel des von der Patsy & Michael Hull Foundation initiierten, noch nie dagewesenen Tanz- und Bewegungsprojektes ist es zum einen, die vielen positiven Erfahrungen mit Inklusion bundesweit erlebbar zu machen. Zum anderen, Menschen mit Behinderung einen Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen und so nachhaltig etwas zu bewegen. Bei Gesprächen im Vorfeld gab es bereits viel Lob für diese Idee. Begeisterung, Disziplin und Teamgeist der Musical-Darsteller sind ebenso spürbar, wie ihre soziale Kompetenz und das neu gewonnene Selbstbewusstsein.

„Ich bin zuversichtlich, dass auch das gelingen wird. Denn wenn die Darsteller auf der Bühne Großes leisten, können sie das auch im Arbeitsalltag in Unternehmen“, so Schirmherr Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank in seinem schriftlichen Grußwort: „Tanz und Musik bringen seit jeher die Menschen zusammen. Sie spenden Freude und helfen, Grenzen zu überwinden. Das bundesweit einzigartige Musical-Projekt ‚Durch Tanz und Bewegung zum Arbeitsplatz’ schafft das in vorbildlicher Weise“, so Thiele weiter, der die Unternehmer bat: „Lassen Sie sich begeistern und öffnen Sie sich und Ihr Unternehmen für diese vorbildliche inklusive Idee. Aber vor allem für die Menschen!“

Runde Tische als ein Faktor für Nachhaltigkeit

Unterstützt wird der Verein bei seinem bisher größten Projekt von vielen langjährigen Partnern wie der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück und Osnabrück, den Lübbecker Werkstätten, dem Verein Lebenshilfe, der Montessori-Schule Osnabrück, dem Caritasverband, der Stiftung Grone-Schule, den Wirtschaftsjunioren Osnabrück, dem Bistum Osnabrück, dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) und Tanzschulen vor Ort sowie Partnern aus Wirtschaft, Handel und Industrie.

Ebenso zu diesem Kreis zählt die Paul-Moor Schule in Bersenbrück. Als ihr Leiter sprach
Dr. Axel Kreutzer stellvertretend über die besondere Bedeutung der nachhaltigen Zusammenarbeit, die durch die Gründung von Runden Tischen Inklusion und die Einrichtung eines Kontaktbüros nun ebenso gegeben sei, wie die bekannt intensive individuelle Förderung und vorbildliche pädagogische Arbeit.

Aus unternehmerischer Sicht erläuterten Margrit Harting, seit 1987 Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Harting in Espelkamp und einer der treuesten Unterstützer der Patsy & Michael Hull Foundation, und Anja Staschinski aus der Personalabteilung von Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück die Chancen, die sich aus dem Musicalprojekt und speziell den Jobmessen für Inklusion in Unternehmen ergeben. Beide zeigten sich ebenso wie die stellvertretende Osnabrücker Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler begeistert und sagten Unterstützung zu.

Premiere im September 2015 in Essen

Die Proben laufen und im September 2015 wird das Musical im Colosseum Theater in Essen Premiere feiern. Es folgen Auftritte in Stuttgart, Frankfurt a.M., Bremen, Augsburg, Minden-Lübbecke, Osnabrück, Magdeburg, Hamburg und Berlin.

Rund 100 Menschen mit und ohne Behinderung aus den Landkreisen Osnabrück und Minden-Lübbecke zählen zum festen Ensemble des Musicals. Hinzu kommen bei jeder Aufführung noch einmal so viele Darsteller aus der jeweiligen Stadt. Insgesamt werden so bis zum großen Finale im November 2015 in Berlin bis zu 1.000 Menschen mit und ohne Behinderung für gelebte Inklusion auf zehn Bühnen stehen.

Über die Patsy & Michael Hull Foundation e.V.

Ziel des 2003 von Patsy Hull-Krogull und ihrem Bruder Michael Hull gegründeten Vereins ist die Entwicklung, Unterstützung und Durchführung von kulturellen, sportlichen und künstlerischen Aktivitäten mit dem Medium „Tanz“. Der Verein verfolgt integrative und inklusive Projekte mit Beteiligung von Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Kulturen und körperlicher Voraussetzungen. Neben zahlreichen Alltags-Projekten initiierte die Foundation seit 2005 vier inklusive Musicals. Aufgrund ihres großen Engagements für Menschen mit Behinderung und des sozialen Engagements in vielen anderen Bereichen wurde den Geschwistern 2013 der Bundesverdienstorden verliehen.

Über Patsy Hull-Krogull

Nach ihrer Profikarriere begeistert Patsy Hull-Krogull seit Anfang der 90er-Jahre Menschen mit Behinderung für Tanzprojekte. Heute ist die fünffache Welt-, dreifache Europa- und zwölffache Deutsche Meisterin als Regisseurin und Produzentin von Musicals tätig. Im Familienbetrieb trainiert sie unter anderem Standard- und Lateintänze, aber auch Hip-Hop und Dancefloor. Außerdem tritt sie als Moderatorin sowie als Wertungsrichterin bei Welt- und Europameisterschaften in Hip-Hop und Breakdance auf. Patsy Hull-Krogull ist Projektleiterin aller Musicals der Patsy & Michael Hull Foundation.

Über Michael Hull

Mit seiner Schwester als Tanzpartnerin gewann Michael Hull 1980 seinen ersten Weltmeistertitel. Eine beispiellose Karriere mit 48 Titelgewinnen machte ihn zum erfolgreichsten Profi-Tänzer Deutschlands. 1998 beendete Michael Hull seine Profikarriere nach dem Gewinn seines elften WM-Titels und widmete sich dem Ausbau des Familienbetriebes und der Arbeit mit Tänzern mit Behinderung. Er unterstützte unter anderen auch den RTL-Spendenmarathon, für den er über Tanzprojekte Spenden sammelt. Michael Hull ist erster Vorsitzender der Patsy & Michael Hull Foundation.

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Zitate

Die Menschen mit Behinderung sind ganz schön fit und richtig gut, in dem was sie machen. Wir haben hier ein tolles Miteinander und alle viel Spaß.
Dijana Mo, Tanzlehrerin
Wir wollen das Publikum mit unserer Freude anstecken und damit zeigen, dass es keine Rolle spielt, ob jemand im Rollstuhl sitzt oder geistig behindert ist.
Cihan Cöers, Tanzlehrer
Wir sind wie eine große Familie. Jeder von uns hat etwas ganz Besonderes und keinem wird gesagt: Du kannst das nicht! Jeder hat eine tragende Rolle.
Simone Ruppin, Darstellerin
Einer ist für den anderen da, egal ob behindert oder nicht. Das ist gelebte Inklusion und Berührungsängste gehören der Vergangenheit an.
Wilfried Grammann, Darsteller