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Individuelle Stressbewältigung: Ist richtige Erholung Typ-Sache? | Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin Dr. Marisa Hübner verrät, welche Strategie wem hilft und warum

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11.08.2022 - Wenn wir gestresst sind, hören wir oft: „Du musst dich ausruhen“ – als gut gemeinten Rat von Freunden und Familie. Das ist leichter gesagt als getan in unserem beschäftigten modernen Alltag, in dem ein gewisses Stresslevel zur Normalität zu gehören scheint. Der Versuch Arbeit, Freizeit und Familie miteinander zu vereinbaren, stellt eine tägliche Stress-Falle dar. Die entscheidende Frage: Wie ruhe ich mich am besten aus? Jeder Mensch scheint Stress unterschiedlich zu empfinden und anders auf Stress zu reagieren – Bedarf es dann auch individueller Arten von Erholung? Welche hilfreichen Strategien es zur Stressbewältigung gibt und wie du für dich die passendste Methode findest, weiß Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin.

1. Welche unterschiedlichen Arten von Stress gibt es?

Dr. Marisa Hübner: Stress ist ein innerer oder äußerer Reiz, der uns physisch und psychisch herausfordert. Dabei ist Stress nicht gleich Stress. Man unterscheidet zum einen akuten von chronischem Stress. Akuter Stress ist beispielsweise, wenn ich versuche, den Bus in letzter Minute zu erreichen. Wohingegen chronischer Stress zum Beispiel durch hohe Arbeitslast über Wochen hinweg entsteht. Weiterhin lässt sich zwischen positivem und negativem Stress unterscheiden. Positiver Stress bedeutet, dass ich mich zwar herausgefordert fühle, aber die Hürde meistere und an der Belastung wachse. Bei negativem Stress sind Körper und Geist hingegen überfordert. Auslöser von Stress können sehr unterschiedlich und nicht selten sehr individuell sein: Straßenlärm, Müdigkeit, Druck auf der Arbeit, Probleme in der Partnerschaft, um nur einige Beispiel zu nennen.

2. Jeder geht unterschiedlich mit Stress um und reagiert anders auf Stress – Warum ist das so?

Dr. Marisa Hübner: Dabei ist zunächst entscheidend, wie viele Ressourcen wir zu einem bestimmten Zeitpunkt haben, um mit dem jeweiligen Stress umzugehen. Die sogenannte Resilienz, also die Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Situation, ist dabei ein wichtiger Faktor. Resilienz erhält mittlerweile auch in der breiten Öffentlichkeit immer mehr Aufmerksamkeit – gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie die letzten zwei Jahre und aktuell noch immer erleben. Sie ist abhängig von inneren Faktoren, wie Selbstwirksamkeit und Positivität, sowie äußeren Faktoren, wie beispielweise dem sozialen Umfeld, sprich, wie gefestigt ich bin.

Des Weiteren ist unsere intuitive Reaktion auf Stress davon abhängig, welcher Stress-Typ wir sind: ob tendenziell eher nervös, ängstlich und panisch oder aggressiv und wütend. Wieder andere reagieren lethargisch, ziehen sich zurück und versteifen gerade zu. Im Ayurveda, der traditionellen indischen Lehre eines guten Lebens, lassen sich diese drei Reaktionsformen den sogenannte Doshas zuordnen. Doshas sind verschiedene Bioenergien oder allgemeiner gesprochen „Typen“ (Vata, Pitta, Kapha), die die individuelle Konstitution ausmachen.

3. Wenn es unterschiedliche Stress-Typen gibt, gibt es dann auch unterschiedliche Stressbewältigungsstrategien für die unterschiedlichen Typen?

Dr. Marisa Hübner: Unsere Individualität zeigt sich nicht nur in unserer Reaktion auf Stress, sondern auch in unserem Umgang damit. Im Ayurveda werden diese Unterschiede ebenso wie die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Daher ist es auch verständlich, dass wir unterschiedliche Arten von Stressbewältigung bzw. Erholung benötigen. Auf Basis des ayurvedischen Verständnisses können den verschiedenen Konstitutions-Typen unterschiedliche Strategien zugeordnet werden, die die individuellen Bedürfnisse und Stress-Ursachen auffassen.

Die Ursache für Stress für Vata dominierte Konstitutions-Typen, die unter Stress zu Nervosität neigen, ist oft ein „Zuviel“ an Leichtigkeit und Bewegung. Vata gilt generell als „luftiges Dosha“. Zur Stressbewältigung hilft entsprechend die Förderung des Gegensatzes: erdende, nährende und stabilisierende Qualitäten. Konkret bedeutet das ruhiges Yoga, wärmende Speisen und feste Routinen, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, die Halt und Stabilität bieten.

Menschen mit einer durch Pitta dominierten Konstitution reagieren bei Stress häufig aggressiv und wütend, da die heißen, sauren und scharfen Eigenschaften Überhand nehmen. Hier gilt es das „Kühlende“ und „Ableitende“ zu fördern – im Sinne von Entschärfen. Beziehungsweise buchstäblich Luft ablassen. Hilfreiche Strategien können dabei sein: Atemübungen, Bewegung in der Natur, Schwimmen im (kühlen) Wasser.

Der bei Stress zu Lethargie neigende Kapha nominierte Konstitutions-Typ hat meist einen Überhang an schweren, kalten und langsamen Qualitäten. Eine gute Gegenmaßnahme ist die Förderung beweglicher und leichter Eigenschaften. Einfach gesagt: in Bewegung bleiben. Sozialer Austausch sowie warme Speisen und wärmende Gewürze und Kräuter können hilfreich sein.

Darüber hinaus können auch unterschiedliche Arten von Erholung bzw. Entspannung unterschieden werden. So wie Stress nicht gleich Stress ist, ist Erholung nicht gleich Erholung.

4. Welche Arten von Erholung gibt es und wie finde ich die für mich passende Methode?

Dr. Marisa Hübner: Nach dem Konzept von Dr. Saundra Dalton-Smith kann man sieben verschiedene Ebene von Erholung unterscheiden, die sie in ihrem Buch „Die 7 Ruhearten“ beschreibt: Physisch, Mental, Emotional, Sozial, Sensorisch, Kreativ, Spirituell.
(s. Tabelle, PDF Seite 5)

Um die für sich passende Erholungsart zu finden, ist es in einem ersten Schritt zunächst wichtig, die Ebene zu entdecken, auf der man Stress hat. Oder alternativ sucht man sich die Ebene, welche für einen selbst am zugänglichsten ist. Simples Beispiel: Durch zu viel Druck auf der Arbeit entsteht mentaler Stress. Um auf der mentalen Ebene Entspannung zu finden, helfen zum Beispiel kurze, bewusste Pausen, regelmäßige kleine Meditationen oder sogenannte mentale Check-Ins: „Was ist wirklich wichtig?“

Wenn man die Stressebene gefunden hat, lohnt es sich, in einem zweiten Schritt die individuelle Erholungsart anzuwenden. Auf der mentalen Ebene kann das beispielweise für Vata-Typen eine Meditation zu Musik sein oder ein Mantra (das Wiederholen eines positiven Spruchs, um den unruhigen Geist zu beruhigen). Pitta-Typen kann eine Dankbarkeitsmeditation helfen, um Wut und Aggressionen loszulassen. Für Kapha-Typen empfiehlt sich eine Gehmeditation, um in Bewegung zu bleiben.

Mentale Ruhepausen sind besonders für Pitta-Dosha-Typen relevant, da sie dazu neigen, auszubrennen und stark an ihre Grenzen gehen. Zusätzliche Unterstützung aus der Natur bieten Kräuter z.B. in Form von Tee. Für Pitta-Typen sind kühlende Eigenschaften, zum Beispiel von Fenchel und Eibischwurzel sowie beruhigende Kamille, zu empfehlen.

Doch nicht nur der Geist, auch der Körper braucht seine Pausen, also physische Erholung. In Bezug auf die Doshas kann das zum Beispiel wie folgt aussehen: Der Vata-Typ kann sich z.B. beim Yin-Yoga gut regenerieren. Ruhiges Yoga am Boden mit langen Pausen und bewusstem Wahrnehmen. So kann der „luftige“ Vata-Typ, der häufig in einem anderen Universum unterwegs zu sein scheint, zurück in den eignen Körper finden. Pitta-Typen sollten vor allem auf ausreichend Schlaf achten. Um 22 Uhr beginnt ayurvedisch gesehen die Pitta-Tageszeit. Doch anstelle dieser Energie für das Leeren des E-Mail-Postfachs zu nutzen, lohnt es sich, diese Zeit in Regeneration „im Schlaf“ zu investieren. Kapha-Typen sind mit einer Massage gut beraten, die trocken oder mit wärmendem Öl durchgeführt wird – am besten mit leicht aktivierenden Elementen. Ziel ist es hier, der Schwere und Stagnation entgegenzuwirken, aber körperlich Entspannung zu finden.

Physische Erholung hat für all diejenige Priorität, die sich körperlich erschöpft fühlen und insbesondere für den Vata-Dosha-Typ. Das Vata-Dosha hat von Natur aus ein empfindliches Nerven- und Muskuloskelettal-System und verliert schnell Energie. Bewährte Helferlein aus der Natur sind sowohl Kamille als auch Lavendelblüten, da ihnen beruhigende Eigenschaften zugeschrieben werden und seit jeher Menschen dabei unterstützen, Ruhe zu finden.

Emotionale Erholung bedeutet, sich Zeit zu nehmen, über die eigenen Gefühle zu sprechen und es zuzulassen, man selbst zu sein – ohne es anderen ständig recht machen zu wollen. Das emotionale Ebene ist besonders für Kapha-Typen relevant: Sie neigen dazu, ihre Gefühle mit sich herumzutragen und können daher davon profitieren, offen mit ihren Emotionen umzugehen. Um diese Art der Erholung zu unterstützen, wird in der ayurvedischen Tradition das Kraut Ashwagandha seit Jahrhunderten eingesetzt. Es kann z.B. in Form von Tee oder auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

So gibt es für jede einzelne Entspannungsart unterschiedliche Methoden, die Typ-abhängig gewählt werden sollten, um die für sich passende Erholung zu finden, um tatsächlich zur Ruhe zu kommen.

5. Welche Schätze der Natur, wie beispielweise Kräuter, empfiehlst du und in welcher Form, um natürliche Entspannung zu unterstützen?

Dr. Marisa Hübner: Im Ayurveda als auch in der westlichen Naturheilkunde gibt es eine große Vielfalt an Pflanzen und Kräutern, die bei Stress beziehungsweise bei der Stressbewältigung unterstützend sein können. Die Klassiker unter den heimischen Pflanzen sind seit jeher Kamille, Hanf, Lavendel und Baldrian, welche – unabhängig vom individuellen Stress-Typ – Körper und Geist helfen können, zu entspannen und Ruhe zu finden. Wenn sie in Form von einer heißen Tasse Tee genossen werden, dann kann auch das Ritual des bewussten Teetrinkens, eine beruhigende Wirkung entfalten – zum Beispiel vor dem Schlafengehen.

Bestimmte Pflanzen haben zudem adaptogene Eigenschaften: Das bedeutet, dass sie die Widerstandskraft erhöhen können und Körper und Geist helfen können, sich in Stress Situationen besser anzupassen, sprich die Resilienz zu unterstützen. Eine der bedeutendsten Anti-Stress Pflanzen ist Ashwagandha. Ihr werden traditionell beruhigende und zugleich energetisierende Eigenschaften zugesprochen. So kann sie beispielweise dazu beitragen, abends zu entspannen und morgens wieder Energie für den Tag zu finden. Diese Eigenschaften sind Besonders geeignet für Vata- und Kapha-Typen. Für das Pitta-Dosha können Süßholz und Shatavari unterstützend wirken.

Pressestelle DACH:
Pukka Herbs Ltd., c/o modem conclusa gmbh, Jutastraße 5, 80636 München www.modemconclusa.de
Uti Johne, T. 089 746308-39, johne@modemconclusa.de
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Pukka Herbs: Kräuterexpertise trifft nachhaltiges Handeln
Pukka hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen mit der Kraft der Bio-Kräuter und -Gewürze höchster Qualität zu verbinden. Mit Expertise und den feinsten Kräutern hergestellt, tragen die Pukka Kreationen zum Wohl der Menschen, Pflanzen und des Planeten bei. Pukka bedeutet „wahrhaftig“ und „authentisch“ und dieser Anspruch ist tief im Handeln des Unternehmens verankert: Von den nachhaltig und fair gehandelten Kräutern bester Güteklasse, die Pukka für die Mischungen verwendet, bis hin zu der Tatsache, dass Pukka 1% des Umsatzes an Umweltschutz-Organisationen sowie Sozialprojekte spendet. Daneben verwendet Pukka ausschließlich Verpackungen aus erneuerbaren Quellen.

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Stress ist ein innerer oder äußerer Reiz, der uns physisch und psychisch herausfordert. Dabei ist Stress nicht gleich Stress. Man unterscheidet zum einen akuten von chronischem Stress. Akuter Stress ist beispielsweise, wenn ich versuche, den Bus in letzter Minute zu erreichen. Wohingegen chronischer Stress zum Beispiel durch hohe Arbeitslast über Wochen hinweg entsteht. Weiterhin lässt sich zwischen positivem und negativem Stress unterscheiden. Positiver Stress bedeutet, dass ich mich zwar herausgefordert fühle, aber die Hürde meistere und an der Belastung wachse. Bei negativem Stress sind Körper und Geist hingegen überfordert. Auslöser von Stress können sehr unterschiedlich und nicht selten sehr individuell sein: Straßenlärm, Müdigkeit, Druck auf der Arbeit, Probleme in der Partnerschaft, um nur einige Beispiel zu nennen.
Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin
Dabei ist zunächst entscheidend, wie viele Ressourcen wir zu einem bestimmten Zeitpunkt haben, um mit dem jeweiligen Stress umzugehen. Die sogenannte Resilienz, also die Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Situation, ist dabei ein wichtiger Faktor. Resilienz erhält mittlerweile auch in der breiten Öffentlichkeit immer mehr Aufmerksamkeit – gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie die letzten zwei Jahre und aktuell noch immer erleben. Sie ist abhängig von inneren Faktoren, wie Selbstwirksamkeit und Positivität, sowie äußeren Faktoren, wie beispielweise dem sozialen Umfeld, sprich, wie gefestigt ich bin. Des Weiteren ist unsere intuitive Reaktion auf Stress davon abhängig, welcher Stress-Typ wir sind: ob tendenziell eher nervös, ängstlich und panisch oder aggressiv und wütend. Wieder andere reagieren lethargisch, ziehen sich zurück und versteifen gerade zu. Im Ayurveda, der traditionellen indischen Lehre eines guten Lebens, lassen sich diese drei Reaktionsformen den sogenannte Doshas zuordnen. Doshas sind verschiedene Bioenergien oder allgemeiner gesprochen „Typen“ (Vata, Pitta, Kapha), die die individuelle Konstitution ausmachen.
Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin
Unsere Individualität zeigt sich nicht nur in unserer Reaktion auf Stress, sondern auch in unserem Umgang damit. Im Ayurveda werden diese Unterschiede ebenso wie die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Daher ist es auch verständlich, dass wir unterschiedliche Arten von Stressbewältigung bzw. Erholung benötigen. Auf Basis des ayurvedischen Verständnisses können den verschiedenen Konstitutions-Typen unterschiedliche Strategien zugeordnet werden, die die individuellen Bedürfnisse und Stress-Ursachen auffassen. Die Ursache für Stress für Vata dominierte Konstitutions-Typen, die unter Stress zu Nervosität neigen, ist oft ein „Zuviel“ an Leichtigkeit und Bewegung. Vata gilt generell als „luftiges Dosha“. Zur Stressbewältigung hilft entsprechend die Förderung des Gegensatzes: erdende, nährende und stabilisierende Qualitäten. Konkret bedeutet das ruhiges Yoga, wärmende Speisen und feste Routinen, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, die Halt und Stabilität bieten. Menschen mit einer durch Pitta dominierten Konstitution reagieren bei Stress häufig aggressiv und wütend, da die heißen, sauren und scharfen Eigenschaften Überhand nehmen. Hier gilt es das „Kühlende“ und „Ableitende“ zu fördern – im Sinne von Entschärfen. Beziehungsweise buchstäblich Luft ablassen. Hilfreiche Strategien können dabei sein: Atemübungen, Bewegung in der Natur, Schwimmen im (kühlen) Wasser. Der bei Stress zu Lethargie neigende Kapha nominierte Konstitutions-Typ hat meist einen Überhang an schweren, kalten und langsamen Qualitäten. Eine gute Gegenmaßnahme ist die Förderung beweglicher und leichter Eigenschaften. Einfach gesagt: in Bewegung bleiben. Sozialer Austausch sowie warme Speisen und wärmende Gewürze und Kräuter können hilfreich sein. Darüber hinaus können auch unterschiedliche Arten von Erholung bzw. Entspannung unterschieden werden. So wie Stress nicht gleich Stress ist, ist Erholung nicht gleich Erholung.
Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin
Nach dem Konzept von Dr. Saundra Dalton-Smith kann man sieben verschiedene Ebene von Erholung unterscheiden, die sie in ihrem Buch „Die 7 Ruhearten“ beschreibt: Physisch, Mental, Emotional, Sozial, Sensorisch, Kreativ, Spirituell. Um die für sich passende Erholungsart zu finden, ist es in einem ersten Schritt zunächst wichtig, die Ebene zu entdecken, auf der man Stress hat. Oder alternativ sucht man sich die Ebene, welche für einen selbst am zugänglichsten ist. Simples Beispiel: Durch zu viel Druck auf der Arbeit entsteht mentaler Stress. Um auf der mentalen Ebene Entspannung zu finden, helfen zum Beispiel kurze, bewusste Pausen, regelmäßige kleine Meditationen oder sogenannte mentale Check-Ins: „Was ist wirklich wichtig?“ Wenn man die Stressebene gefunden hat, lohnt es sich, in einem zweiten Schritt die individuelle Erholungsart anzuwenden. Auf der mentalen Ebene kann das beispielweise für Vata-Typen eine Meditation zu Musik sein oder ein Mantra (das Wiederholen eines positiven Spruchs, um den unruhigen Geist zu beruhigen). Pitta-Typen kann eine Dankbarkeitsmeditation helfen, um Wut und Aggressionen loszulassen. Für Kapha-Typen empfiehlt sich eine Gehmeditation, um in Bewegung zu bleiben. Mentale Ruhepausen sind besonders für Pitta-Dosha-Typen relevant, da sie dazu neigen, auszubrennen und stark an ihre Grenzen gehen. Zusätzliche Unterstützung aus der Natur bieten Kräuter z.B. in Form von Tee. Für Pitta-Typen sind kühlende Eigenschaften, zum Beispiel von Fenchel und Eibischwurzel sowie beruhigende Kamille, zu empfehlen. Doch nicht nur der Geist, auch der Körper braucht seine Pausen, also physische Erholung. In Bezug auf die Doshas kann das zum Beispiel wie folgt aussehen: Der Vata-Typ kann sich z.B. beim Yin-Yoga gut regenerieren. Ruhiges Yoga am Boden mit langen Pausen und bewusstem Wahrnehmen. So kann der „luftige“ Vata-Typ, der häufig in einem anderen Universum unterwegs zu sein scheint, zurück in den eignen Körper finden. Pitta-Typen sollten vor allem auf ausreichend Schlaf achten. Um 22 Uhr beginnt ayurvedisch gesehen die Pitta-Tageszeit. Doch anstelle dieser Energie für das Leeren des E-Mail-Postfachs zu nutzen, lohnt es sich, diese Zeit in Regeneration „im Schlaf“ zu investieren. Kapha-Typen sind mit einer Massage gut beraten, die trocken oder mit wärmendem Öl durchgeführt wird – am besten mit leicht aktivierenden Elementen. Ziel ist es hier, der Schwere und Stagnation entgegenzuwirken, aber körperlich Entspannung zu finden. Physische Erholung hat für all diejenige Priorität, die sich körperlich erschöpft fühlen und insbesondere für den Vata-Dosha-Typ. Das Vata-Dosha hat von Natur aus ein empfindliches Nerven- und Muskuloskelettal-System und verliert schnell Energie. Bewährte Helferlein aus der Natur sind sowohl Kamille als auch Lavendelblüten, da ihnen beruhigende Eigenschaften zugeschrieben werden und seit jeher Menschen dabei unterstützen, Ruhe zu finden. Emotionale Erholung bedeutet, sich Zeit zu nehmen, über die eigenen Gefühle zu sprechen und es zuzulassen, man selbst zu sein – ohne es anderen ständig recht machen zu wollen. Das emotionale Ebene ist besonders für Kapha-Typen relevant: Sie neigen dazu, ihre Gefühle mit sich herumzutragen und können daher davon profitieren, offen mit ihren Emotionen umzugehen. Um diese Art der Erholung zu unterstützen, wird in der ayurvedischen Tradition das Kraut Ashwagandha seit Jahrhunderten eingesetzt. Es kann z.B. in Form von Tee oder auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. So gibt es für jede einzelne Entspannungsart unterschiedliche Methoden, die Typ-abhängig gewählt werden sollten, um die für sich passende Erholung zu finden, um tatsächlich zur Ruhe zu kommen.
Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin
Im Ayurveda als auch in der westlichen Naturheilkunde gibt es eine große Vielfalt an Pflanzen und Kräutern, die bei Stress beziehungsweise bei der Stressbewältigung unterstützend sein können. Die Klassiker unter den heimischen Pflanzen sind seit jeher Kamille, Hanf, Lavendel und Baldrian, welche – unabhängig vom individuellen Stress-Typ – Körper und Geist helfen können, zu entspannen und Ruhe zu finden. Wenn sie in Form von einer heißen Tasse Tee genossen werden, dann kann auch das Ritual des bewussten Teetrinkens, eine beruhigende Wirkung entfalten – zum Beispiel vor dem Schlafengehen. Bestimmte Pflanzen haben zudem adaptogene Eigenschaften: Das bedeutet, dass sie die Widerstandskraft erhöhen können und Körper und Geist helfen können, sich in Stress Situationen besser anzupassen, sprich die Resilienz zu unterstützen. Eine der bedeutendsten Anti-Stress Pflanzen ist Ashwagandha. Ihr werden traditionell beruhigende und zugleich energetisierende Eigenschaften zugesprochen. So kann sie beispielweise dazu beitragen, abends zu entspannen und morgens wieder Energie für den Tag zu finden. Diese Eigenschaften sind Besonders geeignet für Vata- und Kapha-Typen. Für das Pitta-Dosha können Süßholz und Shatavari unterstützend wirken.
Dr. Marisa Hübner, Internistin, Ayurveda-Ärztin und Pukka-Kräuterexpertin